01 Oktober 2023

Nintendo Wii und GameCube Spiele kopieren - so geht's

Die Nintendo Wii, der Nachfolger des Nintendo Gamecubes, hat mit ihrer Bewegungssteuerung eine ganze Generation geprägt. Die populäre Konsole hat den Ruf, dass sie zwischen 2006 und 2010 in jedem Teenager-Haushalt zu finden war.

Neben den auf die Bewegungssteuerung ausgelegten Spielen wie Wii Sports gibt es einige Klassiker, die sich mit Controllern wie dem Wii Classic Controller Pro steuern lassen. Ein Beispiel dafür ist das originale Xenoblade Chronicles.

Weniger beliebt aber ebenso mit guten Spielen war der Nintendo Gamecube, der Vorgänger der Wii. Für den Würfel gibt es einige beliebte Klassikern wie The Legend of Zelda: The Windwaker.

Bei beiden Konsolen kann es sinnvoll sein, die Spiele auf einem Computer oder einem ähnlichen Gerät zu emulieren. Dadurch lassen sich nicht nur moderne Controller nutzen, um die Spiele zu spielen. Es gibt auch die Möglichkeit, die älteren Spiele in einer höheren Auflösung und mit modernen Display-Technologien anzuzeigen. Durch den analogen Ausgang der Gamecube und Wii Konsolen sind immer Bildinformationen verloren gegangen.


Disk-Typen

Da Gamecube und Nintendo Wii Spiele mit der gleichen Methode kopiert werden können, geht es in dieser Anleitung um beide Typen.
Gamecube-Spiele sind auf sogenannten Minidisks enthalten und können bis zu 1,46GB Daten enthalten. Spiele für die Nintendo Wii sind auf einem Format enthalten, das gewöhnlichen DVDs ähnelt. Sie sind meist 4,37GB groß aber es gibt einige Wii Spiele, die auf Disks mit 7,92GB Speicherplatz ausgeliefert wurden.
Neben den Spielen auf Disks konnten sogenannte WiiWare Spiele über einen Online-Shop auf Wii und Wii U Konsolen erworben werden. Ausgewählte Wii Titel wurden darüber hinaus über den Wii U eShop vertrieben. Auch von diesen lassen sich Backups erstellen.


Rip-Methoden

Mit der Zeit sind viele unterschiedliche Methoden erschienen, um Backups von Spielen für die Wii und den Gamecube zu erstellen. In Fachkreisen wird das Backup einer Disk als Rip bezeichnet. Sowohl Gamecube, als auch Wii Spiele können mit bestimmten Laufwerken direkt an einem Computer kopiert werden. Da diese Methode alte, spezielle DVD Laufwerke benötigt, wird sie in dieser Anleitung nicht beschrieben. Ebenso wird nicht beschrieben, wie man Gamecube-Spiele mit einer Gamecube-Konsole kopieren kann. Das ist mit der Software cleanRip möglich aber der Gamecube benötigt dafür einen Softmod. Wii Konsolen benötigen diesen auch, aber sie lassen sich einfacher modden.

In dieser Anleitung wird der Kopiervorgang mithilfe einer Wii oder Wii U Konsole erklärt, bei der der Homebrew Channel installiert ist. Im Fall einer Wii U muss der Homebrew Channel in dem Wii Menü, also der virtuellen Wii (kurz vWii) installiert sein. Diese Anleitung geht davon aus, dass der Homebrew Channel bereits installiert ist.
Mit einer Wii U Konsole können leider nur Wii Spiele und keine Gamecube Spiele kopiert werden. Das liegt daran, dass das Wii U Laufwerk keine GameCube Disks lesen kann. Selbiges gilt für einige Konsolen aus der Wii Family Edition, die 2011 erschienen sind.

Eine weitere Methode, mit der Wii Spiele erworben werden konnten, war der Wii U eShop. Ausgewählte Wii Spiele konnten hier gekauft werden. Auch diese lassen sich auslesen.


Nintendo Wii/vWii (Gamecube und Wii Disks)

Um Gamecube und Wii Spiele mit einer Nintendo Wii zu kopieren, wird der Homebrew Channel benötigt. Ich gehe davon aus, dass er bereits installiert ist. Außerdem wird eine SD Karte mit genügend Speicherplatz benötigt, die mit der Wii oder Wii U kompatibel und in FAT32 formatiert ist.
  1. Lade CleanRip herunter und entpacke den "apps"-Ordner auf die SD Karte
    1. Auf der SD Karte sollte es nun den Dateipfad "apps/CleanRip/boot.dol" geben
  2. Stecke die SD Karte in die Wii (U)
  3. Starte die Wii Konsole bzw. die Wii U im vWii Modus und starte den Homebrew Channel
  4. Entferne die Disk, falls sich derzeit eine Disk im Laufwerk befindet
  5. Wähle im Homebrew Channel CleanRip aus und wähle "Laden"
  6. Drücke beim Disclaimer die A-Taste
  7. Wähle "Front SD" und bestätige mit der A-Taste
  8. Bestätige mit der A-Taste, dass die SD eingelegt ist
  9. Lade die Redump.org DAT Dateien herunter
    1. Redump.org ist eine Datenbank um zu kontrollieren, dass die Rips vollständig sind
  10. Lege die Disk in das Laufwerk und bestätige mit der A-Taste
  11. Wenn diese Liste das Spiel enthält, das du kopieren möchtest, musst du "Dual Layer" auf "Yes" stellen. Andernfalls muss es auf "No" stehen
  12. Die Chunk Size kann auf "Max" gestellt werden
    1. FAT32 unterstützt nur Dateigrößen von max 4GB. Da Wii Disks größer sind, muss die Datei in mehrere Teile aufgeteilt werden. Mit "Max" werden möglichst wenige Dateien erstellt
  13. Wähle bei "New device per chunk" "No" aus und bestätige mit der "A"-Taste
    1. Die Option ist nur notwendig, um Disks auf mehrere Datenträger zu kopieren, weil die Disk größer als der freie Speicher ist
  14. Warte, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Zeiten von einer Stunde sind normal
  15. Bei einem erfolgreichen Dump steht "MD5: Verified OK". Mit der "B"-Taste kannst du das Programm schließen
  16. Die .iso-Datei zu dem Spiel befindet sich nun im Hautpverzeichnis der SD Karte
Nach dem Dumpen existieren mehrere Parts, die zusammen das Disk-Image ergeben. Um die Parts zusammenzuführen, müssen sie auf einen Datenträger kopiert werden, der größere Dateien unterstützt (z.B. mit dem Dateiformat exFAT oder NTFS). Nun können die Teile mit den folgenden Befehlen zusammengeführt werden:
Windows: copy /B file1+file2 finishedfile
Linux: cat GAMEID.part*.iso > GAMEID.iso

Nintendo Wii/vWii (WiiWare)

Auch für das Kopieren von WiiWare wird eine Wii oder vWii mit dem Homebrew Channel benötigt. Ich gehe davon aus, dass er bereits installiert ist. Außerdem wird eine SD Karte mit genügend Speicherplatz benötigt, die mit der Wii oder Wii U kompatibel und in FAT32 formatiert ist.
  1. Lade Yet Another BlueDump MOD herunter und entpacke den "apps"-Ordner auf die SD Karte
    1. Auf der SD Karte sollte es nun den Dateipfad "apps/Yet-Another-BlueDump-Mod/boot.dol" geben
  2. Stecke die SD Karte in die Wii (U)
  3. Starte die Wii Konsole bzw. Wii U im vWii Modus und starte den Homebrew Channel
  4. Wähle im Homebrew Channel "Yet Another BlueDump MO" aus und wähle "Laden"
  5. Bestätige mit der "A"-Taste
  6. Warte, bis das Programm initialisiert ist
  7. Wähle "00010001 - Installed Channel Titles" aus und bestätige mit der A-Taste
  8. Wähle die Software aus, die du kopieren möchtest und drücke die 1-Taste
    1. In diesem Fall muss die 1-Taste gedrückt werden, nicht die A-Taste!
  9. Drücke das rechte Steuerkreuz bis "Backup to WAD" ausgewählt ist und bestätige mit der A-Taste
  10. Wähle bei "Fakesing the ticket" Yes, bei "Fakesign the TMD" No und bei "Change WAD region" No
  11. Warte, bis der Vorgang abgeschlossen ist
  12. Das Programm kann über die HOME/Start-Taste verlassen werden
  13. Die .WAD-Datei zu dem Spiel befindet sich nun auf der SD Karte in dem Verzeichnis "YABDM/WAD/[Spieltitel].wad"
Diese Anleitung basiert auf dieser Seite.

Nintendo Wii U (Wii Spiele aus dem Wii U eShop)

Um Wii Spiele aus dem Wii U eShop zu extrahieren, wird eine Kopie der folgenden Wii U-Dateien benötigt: "otp.bin" und "seeprom.bin". Außerdem wird ein USB Speichermedium benötigt, idealerweise eine USB Festplatte mit externer Spannungsversorgung. Das Spiel, das extrahiert werden soll, muss mit der Konsole auf der USB Festplatte installiert worden sein.

  1. Schalte ggf. die Wii U aus und verbinde das USB Speichermedium mit einem Computer
    1. Formatiere das Lauwerk nicht, wenn Windows das anbietet!
  2. Lade DumpsterU herunter und öffne das Programm
  3. Wähle bei HDD das Speichermedium von der Wii U aus
  4. Wähle bei otp.bin und seeprom.bin die entsprechenden Dateien von der Wii U aus und bestätige mit "OK"
  5. Wähle in der Spieleliste mit Doppelklick das Spiel aus, welches du entpacken möchtest
  6. Wähle als "Output Folder" einen Ordner, in den das Spiel gespeichert werden soll
  7. Wähle "Dump Game"
  8. Warte, bis der Kopiervorgang abgeschlossen ist und wähle "Ok"
  9. Lade nfs2iso2nfs herunter und kopiere die .exe-Datei von dem zuvor ausgewählten "Output Folder" in den Unterordner "[ID]/game/content"
  10. Wähle die .nfs-Dateien aus und ziehe sie auf die .exe-Datei
  11. In dem Ordner gibt es eine neue game.iso-Datei, die das Spiel enthält


Nach dem Rip

Nachdem der Rip abgeschlossen ist, kannst du die .iso oder .wad-Datei ausprobieren um sicherzustellen, dass sie funktioniert.

01 September 2023

Nintendo DS RAM Pak Vergleich - wer ist am schnellsten?

Heutzutage ist das Internet für die meisten Menschen leichter erreichbar als je zuvor. Wir haben fast alle ständig und überall internetfähige Geräte dabei. 2004, als der Nintendo DS erschienen ist, war das anders. Handys waren weniger weit verbreitet und deren Internetbrowser waren deutlich einfacher, als es bei heutigen Netzwerkgeräten der Fall ist.

DS Browser

Vielleicht ist das der Grund, weshalb Nintendo 2006 einen eigenen Internetbrowser für den Nintendo DS herausgebracht hat. Da es nicht möglich war, auf den originalen DS oder DS Lite Software aus dem Internet herunterzuladen, wurde der Browser als Cartridge herausgebracht und vertrieben.

Aus heutiger Perspektive lohnt es sich nicht mehr, den DS Browser zu nutzen. Davon abgesehen, dass die Software auf einer uralten Version von Opera basiert, der viele Funktionen fehlen, die heutige Websites nutzen (z.B. Java und HTML5), reicht der Speicher der DS Konsole in vielen Fällen einfach nicht aus, um die Websites korrekt darzustellen. Außerdem unterstützen die beiden DS Konsolen, die mit der Browser Cartridge kompatibel sind, nur die inzwischen unsichere WEP-Verbindung, um sich über WLAN mit dem Internet zu verbinden.

Bei dem Nintendo DS handelt es sich um einen Handheld, dem nur sehr begrenzte Ressourcen wie z.B. die Rechenleistung zur Verfügung stehen. Um zumindest ein paar Seiten darzustellen, liegt dem DS Browser ein RAM-Pak bei, das den verfügbaren Arbeitsspeicher von 4MB in der Konsole selbst um 8MB erweitert. Dieses RAM Pak wird in den GBA Schacht der DS Konsole gesteckt. Kein anderes offizielles Spiel von Nintendo unterstützt die RAM-Erweiterung.

Für den Nintendo DSi Browser, den es kostenlos im DSi Shop gab, ist kein zusätzlicher RAM nötig. Der Nintendo DSi enthält mit 16MB genügend RAM für die DSi Version des Browsers.


RAM Paks im Vergleich

Neben dem originalen RAM-Pak von Nintendo gibt es zahlreiche weitere Produkte, die den RAM der Konsole erweitern können. Dazu zählen viele GBA Flashkarten.
Die folgend aufgelisteten Karten wurden in Bezug auf Größe und Geschwindigkeit mit dem DS Browser und den Homebrew Anwendungen Quake 2 und ScummVM-j getestet. Die Geschwindigkeiten gehen dabei von Slowest über Slower bis Slow, Slow ist die beste Geschwindigkeit, die mit dem (für RAM-Verhältnisse) langsam angebundenen GBA Schacht erreicht werden kann. Für die Tests wurde, soweit es nicht anders angegeben ist, eine Supercard DSONE SDHC genutzt, mit der die Anwendungen gestartet wurden.
Diese Liste vom RAM-Erweiterungen ist nicht vollständig. Es fehlen u.a. das M3 GBA Expansion Pack und einige Slot-2 Flashkarten.

Browser RAM Pak

Die erste getestete Erweiterung ist natürlich das offizielle RAM Pak, das dem DS Browser beiliegt. Durch die Speichergröße von 8MB kann es sein, dass das Pak mit einigen Homebrew Apps nicht kompatibel ist. Mit ScummVM-j scheint es auch Probleme zu geben.
  • DS/Lite kompatibel: je nach Version
  • Unterstützt DS Browser: Ja
  • Verfügbarer zusätzlicher RAM: 8MB
  • Maximale Geschwindigkeit: Unbekannt
  • Sonstige Funktionen: Keine

M3 Rumble RAM Pack

Das M3 Team hat für die eigenen Slot-1 Karten eine Erweiterung entwickelt, die sowohl Vibration unterstützt, als auch RAM Erweiterung.
  • DS/Lite kompatibel: nur DS Lite
  • Unterstützt DS Browser: mit Patch
  • Verfügbarer zusätzlicher RAM: 8MB, wird von Homebrew falsch erkannt
  • Maximale Geschwindigkeit: Slow
  • Sonstige Funktionen: unterstützt Rumble
  • Review

EZ-Flash 3in1 Expansion Pack

Die wohl populärste GBA-Erweiterung ist das EZ-Flash 3in1 Expansion Pak. Es kann nur zusammen mit einer DS Flashkarte genutzt werden, aber unterstützt dafür Rumble, RAM und GBA Spiele. Diese Karte wurde nicht mit einer Supercard, sondern mit einer originalen Wood R4i getestet.
  • DS/Lite kompatibel: hauptsächlich DS Lite (und seltene DS Version)
  • Unterstützt DS Browser: mit Slot-1 Flashkarte
  • Verfügbarer zusätzlicher RAM: 16MB
  • Maximale Geschwindigkeit: slow
  • Sonstige Funktionen: unterstützt GBA Spiele und Rumble
  • Review

EZ-Flash OMEGA Definitive Edition

Die einzige RAM-Erweiterung, die heute noch hergestellt wird, ist die EZ-Flash OMEGA Flashkarte in der Definitive Edition.
  • DS/Lite kompatibel: Ja, nur in Größe eines GBA Spiels
  • Unterstützt DS Browser: Ja
  • Verfügbarer zusätzlicher RAM: 28MB
  • Maximale Geschwindigkeit: Slow
  • Sonstige Funktionen: komplette Flashkarte für GBA Spiele, die Rumble unterstützt
  • Review
  • Wird heute noch hergestellt

Supercard MicroSD

Die ersten Flashkarten von dem Supercard-Team sind für den GBA Schacht. Dabei unterstützen nur die Nicht-Rumble Karten GBA Spiele und die Nutzung als RAM-Erweiterung. In Fachkreisen werden die GBA Flashkarten dieses Herstellers niedrig gehandelt, weil ein langsamer RAM verwendet wurde. ScummVM-j muss von einer Slot-1 Karte gestartet werden, damit es mit der Supercard MiniSD läuft.
  • DS/Lite kompatibel: je nach Supercard SD-Version
  • Unterstützt DS Browser: Nur wenn von Slot-1 Karte gestartet
  • Verfügbarer zusätzlicher RAM: 32MB
  • Maximale Geschwindigkeit: Slowest
  • Sonstige Funktionen: Flashkarte für GBA und DS Spiele
  • Review

EZ-Flash IV Lite Deluxe

Diese Flashkarte ist aus dem Jahr 2007 und wird lange nicht mehr hergestellt. Nichtsdestotrotz lässt sich ihr RAM für DS Homebrew und den Browser nutzen. Die EZ-Flash IV Compact unterstützt keine GBA Spiele kann nicht als RAM-Erweiterung genutzt werden. Hier wurden die Anwendungen für diesen Test nicht mit einer Slot-1 Karte, sondern direkt von der EZ-Flash IV gestartet. Andernfalls kann es sein, dass die Homebrew-Anwendungen für die Flashkarte reservierte Speicherbereiche überschreiben.
  • DS/Lite kompatibel: je nach EZ-Flash IV-Version
  • Unterstützt DS Browser: Speichererweiterung wird nicht erkannt
  • Verfügbarer zusätzlicher RAM: 16MB
  • Maximale Geschwindigkeit: Slower
  • Sonstige Funktionen: Flashkarte für GBA und DS Spiele
  • Review


Weitere DS Apps, die RAM nutzen

Wie schon erwähnt, gibt es neben dem DS Browser einige Homebrew-Anwendungen, die die Nutzung von zusätzlichem RAM über den GBA Schacht unterstützen.
Die meisten Homebrew Anwendungen, die Slot-2 RAM unterstützen, nutzen die RAM Unlocking API von Lick. Dadurch müssen Entwickler nur diese eine API einbinden und nicht jedes Produkt mit zusätzlichem RAM von jedem Hersteller einzeln unterstützen. Die neuste Version der API ist in den dem Quellcode der memtestARM-Anwendung in den Dateien "src/ram.c" und "src/ram.h" enthalten.

Spiele

Emulatoren

Tools


Software-Alternativen zu Slot-2 RAM

Bei GBA Spielen sind Speicherzugriffe sehr schnell. Deshalb lassen sich GBA Flashkarten häufig als DS RAM-Erweiterung nutzen. Da die ersten DS Flashkarten für den GBA Schacht waren und GBA Spiele unterstützt haben, konnte diese Eigenschaft für ein weiteres Dateisystem genutzt werden: GBFS. Hierbei werden zusätzliche Daten in der ROM gespeichert, beim Laden mit der Flashkarte in den "Bereich für GBA Spiele" geladen und darauf können Homebrew Spiele zugreifen. Inzwischen wurde GBFS im Bereich DS Homebrew vollständig durch FATFS ersetzt, da moderne DS Flashkarten nicht in den GBA Schacht gesteckt werden.
Eine weitere Möglichkeit, mehr Speicherplatz in DS Homebrew Anwendungen zu nutzen, ist die Verwendung des DSi Modes. Der DSi hat im Gegensatz zu den 4MB RAM vom DS/Lite immerhin 16MB internen Arbeitsspeicher.
Außerdem gibt es die Supercard DSTWO. Das ist eine Slot-1 Flashkarte, die neben einer CPU auch zusätzlichen RAM enthält. Anwendungen, die diesen Nutzen, sind u.a. ds2x86. Anwendungen, die die zusätzliche Leistung dieser Flashkarte nutzen, sind speziell dafür entwickelt und nicht mit anderen Karten kompatibel.

Quellen

  • https://gbatemp.net/threads/memory-expansion-for-emulation-and-homebrew.572575/

01 August 2023

Andere Controller mit XBOX Series S|X verbinden: Mayflash Magic-X USB Wireless Adapter Review (mayflash.com)

 

Struktur:
1. Überblick (mit offiziellen Funktionen)
2. Verpackung und Inhalt
3. Qualität der Hardware
4. Benutzung
5. Kompatibilität
6. Schlussergebnis


1. Überblick

Seit einigen Jahren gibt es Hersteller, die Controller-Adapter vertreiben, um Bluetooth-Controller mit einer Konsole zu verbinden, die eigentlich nicht den Controller unterstützt. Die Adapter werden in den USB-Anschluss der Konsole gesteckt, von der Konsole als USB-Controller erkannt und verbinden sich dann unabhängig von der Konsole mit einem Controller, der die Eingabedaten liefert. So ist es beispielsweise möglich, mit einem Adapter einen XBOX Elite 2 Controller mit einer Nintendo Switch zu nutzen. Der in diesem Review besprochene Adapter bietet neben der Bluetooth-Verbindungsmöglichkeit einen USB-Anschluss, damit auch kabelgebundene Controller an anderen Konsolen genutzt werden können.
Die beiden wohl populärsten Hersteller dieser Adapter sind 8Bitdo und Mayflash. Der Mayflash Magic-X, um den es in diesem Review geht, unterstützt als einziger Adapter dieser beiden Hersteller XBOX ONE, ONE S, ONE X, Series S und Series X Konsolen. Man kann also nicht nur andere Controller mit der Nintendo Switch, sondern auch mit den XBOX Konsolen der aktuellen und letzten Generation nutzen.
Ich habe diesen Adapter mit eigenem Geld bei Amazon.de gekauft.
Achtung! Microsoft hat angekündigt, gegen nicht lizensierte Controller vorzugehen. Es bleibt abzuwarten, wie das diesen Adapter bzw. seine Funktionalität beeinflusst.

Offizielle Funktionen (von der Herstellerseite; frei ins Deutsche übersetzt):
  • Unterstützte Systeme: Xbox Series S/X, Xbox One, Switch, macOS, Windows, Steam Deck, Raspberry Pi, PS3, NEOGEO mini, SNK NEOGEO Arcade Stick PRO, PS Classic Mini, SEGA Genesis Mini, SEGA Mega Drive Mini, Sega Astro City Mini.
  • Unterstützte Bluetooth-Controller: DualSense, DualShock 4, DualShock 3, Xbox Series X/S, Xbox One Bluetooth Controller, Xbox Elite Wireless Controller Series 2, Switch Pro, Switch Joy-Con, Wii Remote, Wii U Pro.
  • Unterstützte USB-Controller: DualSense, DualShock 4, DualShock 3,Xbox Bluetooth Controller, Switch Pro, ASTRO Gaming C40 TR Controller PlayStation 4, PlayStation 4 SCUF Vantage 2 Controller, SEGA MEGA DRIVE and SEGA Genesis Mini USB Controller Pads, Logitech rumble gamepad F510 und F310, PS Classic Controller, Switch Taiko Drum, PS4 Taiko Drum, alle MAYFLASH Arcade Sticks.
  • Unterstützt 6-Achsen Bewegung (Gyroskop) mit Switch. Unterstützt Rumble auf Xbox Series S/X, Xbox One, Switch, Xinput und PS3.
  • Die Vibrationsstärke und Deadzone können angepasst werden. 7 Level für Vibrationsstärke und Deadzone.
  • Unterstützt Turbo und Auto fire.
  • Unterstützt Bluetooth Headsets mit Xbox Series S/X, Xbox One und Switch.
  • Unterstützt sowohl A2DP (Hochauflösende Audiosignale), als auch HFP (Audio und Chat) Verbindungen im Xbox Modus.
  • Die Tasten A, B, X, Y können getauscht werden.
  • Lag – frei.
  • Ein angepasstes, hochqualitatives USB Type-C Kabel ist enthalten.
  • Aktualisiere auf die neuste Firmware auf mayflash.com.

2. Verpackung und Inhalt


Der Magic-X USB Wireless Adapter wird in einer weißen Pappschachtel verkauft. Auf der Rückseite des Kartons gibt es Hinweise zu den kompatiblen Geräten und Controllern. Leider ist mir beim Öffnen der Schachtel ein kleines Stück eingerissen.
In der Verpackung gibt es eine Plastikeinlage, die den Adapter selbst enthält. Zusätzlich gibt es einen USB-C zu USB-A Adapter. Damit kann der Adapter beispielsweise zusammen mit einer Nintendo Switch im Handheld Modus genutzt werden. Eine Bedienungsanleitung liegt dem Adapter ebenso bei.


3. Qualität der Hardware

Der längliche Adapter fühlt sich okay an. Er ist weiß mit einem leichten Grauton. Auf einer Seite gibt es einen Aufkleber, der einige Hinweise zur Benutzung liefert. So werden die unterschiedlichen Farben erklärt, in denen eine in das Produkt eingebaute LED leuchten kann. Sie zeigt die Konsole an, an die der Adapter angeschlossen ist.

An einer der schmalen Seiten gibt es eine kleine Taste, die u.a. zum Verbinden mit einem Bluetooth-Controller genutzt wird. Sie erfüllt ihren Zweck aber ist nicht sehr angenehm zu bedienen. Darüber hinaus gibt es an einem Ende einen USB-Anschluss, mit dem der Controller mit einer Konsole verbunden werden kann. An dem anderen Ende gibt es einen USB-Anschluss, um einen USB-Controller mit dem Adapter zu verbinden.


4. Benutzung

In den meisten Fällen sollte es ausreichen, den Adapter in die Konsole zu stecken und einen Controller damit zu verbinden. Bei der Verwendung des Adapters mit einer Nintendo Switch Konsole ist ein weiterer Schritt notwendig. Außerdem sind Updates des Adapters möglich, damit z.B. neue Funktionen genutzt werden können.

Adapter aktualisieren

Vor der ersten Verwendung des Adapters ist ein Update sinnvoll, da durch die Aktualisierungen Fehler behoben werden und neue Hardware unterstützt wird. Beispielsweise unterstützt der Adapter durch ein Update den Google Stadia Controller. Für das Update ist ein Windows-PC nötig.
Die aktuelle Software kann auf der Herstellerseite heruntergeladen werden. Nachdem das Programm gestartet wurde, kann der Adapter mit dem PC verbunden werden. Während die USB Verbindung hergestellt wird, muss die Taste am Adapter gedrückt gehalten werden. Nach einer kurzen Wartezeit, in der die aktuellen Treiber für den Controller automatisch installiert werden, steht die Update-Option in der Software zur Verfügung.
Nachdem die Update-Taste gedrückt wurde, wird das Update installiert. Danach zeigt die Software einen Dialog an, dass das Update erfolgreich war.

Wenn der Dialog angezeigt wird, war das Update erfolgreich und der Adapter kann von dem Computer entfernt werden. Nun sollten die neuen Funktionen des Adapters nutzbar sein. Die genauen Änderungen, die durch das Update entstehen, sind auf der Website aufgelistet.

Controller verbinden

Die unterstützten USB-Controller können mit dem entsprechenden USB-Anschluss des Adapters verbunden werden und sollten sofort funktionieren. Um Bluetooth-Controller zu pairen, muss man bei dem eingesteckten Adapter kurz auf die schwarze Taste drücken. Die LED sollte danach schnell blinken. Nun muss der Controller ebenfalls in den Pairing-Modus gebracht werden. Bei vielen Controllern gibt es eine Taste dafür, aber teilweise müssen Tastenkombinationen gedrückt werden. Die genauen Schritte kannst du der Anleitung deines Controllers entnehmen.
Wenn die LED dauerhaft leuchtet, ist die Verbindung erfolgreich. Bei einer langsam blinkenden LED ist kein Bluetooth-Gerät verbunden. Es kann sein, dass der Controller trotz einer erfolgreichen Verbindung noch einige Sekunden blinkt. In diesem Fall empfiehlt es sich, geduldig zu sein.

Konsole wechseln

Normalerweise sollte der Adapter die Konsole automatisch erkennen und in den korrekten Modus wechseln. Die unterstützen Modi können der folgenden Liste entnommen werden. Wenn die Farbe der LED nicht mit dem Modus übereinstimmt oder ein anderer Modus erzwungen werden soll, dann kann man die Taste am Adapter für 3-5 Sekunden gedrückt halten, um in den nächsten Modus zu wechseln.
  • Dunkelblau: Xbox/macOS (XBOX ONE S|X, Series S|X)
  • Rot: Switch
  • Lilla: Switch Pro
  • Grün: Xinput
  • Gelb: PS3/Dinput
  • Hellblau/ Cyan: PS Classic
  • Weiß: SEGA/NEOGEO Mini
In dem Switch-Modus können im Gegensatz zu dem Switch Pro Modus Bluetooth-Kopfhörer genutzt werden. Dafür werden nur im Switch Pro Modus Gyrosensoren unterstützt. Natürlich können nur Controller Gyrosensoren nutzen, die welche enthalten. Der Wii U Pro Controller oder die XBOX Controller enthalten beispielsweise keine Gyrosensoren.
Während meiner Tests habe ich nicht hinbekommen, den Adapter von dem Switch Pro Modus in den normalen Switch Modus zu bringen. Nach einigen gewechselten Modi hat die LED immer abwechselnd blau und grün geblinkt.

Einstellungen bei Switch Konsole

Wenn der Adapter mit einer Nintendo Switch-Konsole genutzt werden soll, ist ein zusätzlicher Schritt nötig. Bei der Nintendo Switch müssen USB Controller aktiviert werden.
Um USB Controller zu aktivieren, müssen die Systemeinstellungen aufgerufen werden. Dort gibt es unter der Option "Controller und Sensoren" die Option "Kabelverbindung Pro Controller". Sie muss auf "Ein" stehen.

Bluetooth-Kopfhörer verbinden

Bluetooth-Kopfhörer können nur in den Modi Xbox (Dunkelblau) und Switch (Rot) genutzt werden. Es ist allerdings nicht möglich, per Bluetooth Ton an die Controller zu schicken. Die Kopfhörer müssen in einer zweiten Verbindung verbunden werden.
Wenn ein Gamepad verbunden ist, kann man erneut auf die Taste an dem Adapter drücken und das Bluetooth Audiogerät verbinden. Es empfiehlt sich, geduldig zu sein. Bei mir hat die Verbindung erst beim dritten oder vierten Versuch funktioniert. Die Tonübertragung im Switch-Modus konnte ich nicht testen, weil ich nicht in den "normalen" Switch-Modus wechseln konnte.
XBOX Konsolen unterstützen mit diesem Adapter zwei unterschiedliche Technologien zur Tonübertragung: HFP für Ton und Chats sowie A2DP für hochqualitative Audiosignale. Für die Auswahl der Audio-Technologie kann START+X (HFP) bzw. START+Y (A2DP) gedrückt werden.

Turbo-Funktion und Tastenbelegung

Die Tastenbelegung kann zwischen Nintendo (A, B, X, Y) und XBOX (B, A, Y, X) getauscht werden. Dafür müssen die START-Taste und entweder A oder B für 3 Sekunden gehalten werden.

Zum Nutzen der Turbo-Funktion müssen SELECT und Steuerkreuz hoch gedrückt werden, bis der Controller kurz vibriert. Bei einigen Controllern kann die Vibration sehr schwach sein. Jetzt befindet sich der Controller in dem "Turbo-Menü".
In dem Menü kann entweder die Turbo-Funktion oder die Autofire-Funktion aktiviert werden. Bei der Autofire-Funktion wird eine Taste automatisch immer wieder gedrückt. Die Turbo-Funktion wiederholt auch den Tastendruck; allerdings nur, wenn die gewünschte Taste vom Spieler oder von der Spielerin gedrückt wird.
Nun kann man durch Drücken von SELECT und der Taste, die die Turbo-Funktion nutzen soll, die Turbo-Funktion aktivieren. Drückt man beide Tasten erneut, ist Auto Fire für die Taste aktiviert. Wenn beide Tasten gleichzeitig ein drittes Mal gedrückt werden, sind beide Funktionen wieder deaktiviert.
Die Geschwindigkeit der Turbo-Funktion kann angepasst werden, indem man SELECT und entweder Steuerkreuz links oder rechts drückt. Es gibt 3 Stufen.
Das "Turbo-Menü" kann verlassen werden, indem man gleichzeitig SELECT und Steuerkreuz unten für 3 Sekunden hält. Die Nutzung der Turbo-Funktion wird den Input-Lag des Controllers vergrößern. Um in das "Turbo-Menü" zu gelangen, während die Turbo-Funktion aktiv ist, müssen anstelle von nur der SELECT-Taste die Tasten SELECT und XBOX/Home/Playstation gedrückt werden.

Deadzone und Vibrationsstärke anpassen

Die Deadzone beschreibt den Bereich, in dem analoge Sticks von Controllern nicht reagieren. Eine große Deadzone führt dazu, dass die analoge Steuerung sehr unpräzise wird. Bei einer kleinen Deadzone kann es schnell zu ungewollten Eingaben kommen und Probleme mit Stick-Drifting treten sehr früh auf.
Zum Anpassen der Deadzone müssen auf dem Controller die START-Taste und Steuerkreuz links oder rechts so lange gedrückt werden, bis die LED auf dem Adapter blinkt. Die START-Taste muss weiterhin gehalten werden. Nun kann mit dem Steuerkreuz hoch oder runter die Größe der Deadzone angepasst werden.

Die Vibrationsstärke kann angepasst werden, wenn der rechte Bumper und der rechte Stick so lange gedrückt werden, bis der Controller vibriert. Solange die beiden Tasten weiterhin gehalten werden, kann mit den Tasten Steuerkreuz hoch/runter die Vibrationsstärke angepasst werden. Sobald die gewünschte Stärke erreicht ist, können die beiden Tasten losgelassen werden.

Für mich waren solche Anpassungen nicht notwendig, da Deadzone und Vibrationsstärke in den normalen Zuständen gut eingestellt sind.


5. Kompatibilität

Da es bei dem Mayflash Magic-X darum geht, Systeme miteinander zu verbinden, die eigentlich nicht miteinander verbunden werden können, ist eine hohe Kompatibilität wichtig. Je mehr Geräte unterstützt werden, desto sinnvoller ist der Adapter.

Offiziell unterstützte Controller und Systeme

Offiziell unterstützt der Mayflash Magic-X Adapter die Verbindung der folgenden Dinge. Es ist dabei unerheblich, welches der Systeme mit welchem Controller verbunden wird.
Systeme:
  • XBOX Series S/X
  • XBOX ONE S/X
  • Nintendo Switch
  • MacOS
  • Windows
  • Steam Deck
  • Raspberry Pi
  • Playstation 3
  • NeoGeo Mini
  • SNK NeoGeo Arcade Stick PRO
  • Playstation Classic Mini
  • SEGA Genesis Mini
  • SEGA Mega Drive Mini
  • SEGA Astro City Mini
Controller:
  • DualSense
  • DualSense Edge
  • DualShock 4
  • DualShock 3
  • XBOX Series X/S
  • XBOX One Bluetooth Controller
  • XBOX Elite Wireless Controller Series 2
  • Switch Pro Controller
  • Google Stadia Controller
  • PS3 Navigation Controller
  • GuliKit KingKong 2 Pro Controller (Bewegungssteuerung ist nicht unterstützt)
  • ipega SW001 Wireless Controller
  • Flydigi Direwolf Wireless Gaming Controller
  • Switch Joy-Con (nur Bluetooth)
  • Wii Remote (nur Bluetooth)
  • Wii U Pro Controller (nur Bluetooth)
  • ASTRO Gaming C40 TR Controller Playstation 4 (nur USB)
  • Playstation 4 SCUF Vantage 2 Controller (nur USB)
  • SEGA MEGA DRIVE und SEGA Genesis Mini USB Controller Pads (nur USB)
  • Logitch Rumble Gamepad F510 und F310 (nur USB)
  • Playstation Classic Controller (nur USB)
  • Switch Taiko Drum (nur USB)
  • Playstation 4 Taiko Drum (nur USB)
  • Alle MAYFLASH Arcade Sticks (nur USB)
  • XBOX 360 USB Controller (nur USB)
  • XBOX 360 Wireless Controller (nur mit Dongle)
  • Razer Atrox Arcade Stick für Xbox One (nur USB)

Getestete Controller und Systeme

Aufgrund der Vielzahl der kompatiblen Controller und Konsolen kann ich leider nicht alles testen - ich besitze nicht jedes unterstützte Gerät. Es folgen die Testergebnisse mit den Geräten, die ich testen konnte.

Systeme:
- XBOX ONE X: Keine Probleme (letzter Test: 10. Mai 2024)
- Nintendo Switch: Keine Probleme
- Windows: Keine Probleme

Controller:
- EasySMX X15: Mit Bluetooth/USB keine Probleme. 2.4GHz Dongle geht nicht
Google Stadia Controller: Keine Probleme (Hinweise von Mayflash beachten)
- Wii U Pro Controller: Keine Probleme
- Nintendo Switch Pro Controller: Keine Probleme
- Steam Controller: Nicht kompatibel
- XBOX One Wireless Controller: Keine Probleme
- XBOX Elite Series 2 Controller: Verbindungsvorgang etwas hakelig, sonst keine Probleme


6. Schlussergebnis

Insgesamt hält der Adapter das, was er verspricht - mit ein paar kleinen Abstrichen. Man kann dank des Magic-X eine Vielzahl von Controllern mit XBOX Konsolen nutzen oder auch z.B. den Google Stadia Controller mit funktionierendem Rumble-Effekt mit Bluetooth am Computer verwenden. Durch die Kompatibilität mit XBOX Konsolen und Bluetooth-Kopfhörern übertrifft der Funktionsumfang dieses Adapters die Möglichkeiten vieler konkurrierender Produkte.
Das große Problem des Magic-X ist ein anderes: der Preis. Bei Amazon habe ich für den Adapter ungefähr 40€ bezahlt - und während dieses Review geschrieben wurde, gab es einen originalen XBOX Series Controller zum gleichen Preis. In solch einem Fall würde ich immer zu dem originalen Controller raten, da man bei dem Kauf eines Adapters den Controller dazu benötigen würde - warum nicht gleich einen neuen Controller für den Preis des Adapters kaufen. Zusätzlich unterstützen die originalen Controller an der XBOX Konsole weitere Funktionen wie die Nutzung des Kopfhöreranschlusses, die vom Adapter nicht unterstützt werden. Wenn man den Controller eines anderen Herstellers viel lieber als das Layout der XBOX Controller mag, könnte sich der Adapter trotzdem lohnen.
Die Möglichkeit, Audio über Bluetooth auszugeben, finde ich eher sinnlos, weil die Nintendo Switch diese Funktion direkt unterstützt und bei XBOX Konsolen der schon erwähnte Kopfhöreranschluss der Gamepads genutzt werden kann. Es kann jedoch Konsolensetups geben, in denen es für das Audiosetup praktisch ist, einen Adapter mit Bluetooth für die XBOX zu nutzen. Auch in diesem Fall, in dem man mehrere Funktionen des Adapters nutzt, könnte er sich lohnen.
Für die meisten anderen Anwendungsfälle, z.B. um XBOX Controller mit einer Switch zu verbinden, gibt es günstigere Adapter wie den Mayflash Magic-NS und den 8Bitdo USB Wireless Adapter. In solchen Fällen wäre es sinnvoller, die günstigeren Optionen zu wählen.
Abschließend ist der Adapter zwar ein gutes Produkt, aber durch den Preis fehlt ein Anwendungsbereich, der die Investition rechtfertigt. Wenn der Preis mit der Zeit sinken sollte, kann sich das natürlich ändern.

Positiv:
- Kompatibel mit vielen Controllern
- Kompatibel mit einigen Geräten
- Unterstützt Bluetooth Classic und Low Energy
- Sehr einfache Bedienung
- Funktioniert ziemlich problemlos
- Ich konnte keinen Lag feststellen
- Hersteller, der Produkte lange mit Updates versorgt
- Unterstützt USB Controller
- Unterstützt Ton-Übertragung

Negativ:
- Sehr teuer
- Kleinere Bugs (XBOX Elite 2 Verbindung, Switch Modus nicht erreichbar)
- Ziemlich groß, kann USB Anschlüsse blockieren
- Pro Controller wird ein Dongle benötigt
- Nicht ansprechendes Design
- Erlaubt nicht das freie rekonfigurieren von Tasten

01 Juli 2023

Nintendo 3DS und New Nintendo 3DS Spiele kopieren - so geht's

Der Nintendo 3DS bildet den letzten richtigen Handheld, der von Nintendo herausgebracht wurde. Im Gegensatz zu den Vorgängersystemen Nintendo DS und Nintendo DSi ist es mit dem 3DS möglich, Spielen in "echtem" 3D zu spielen. Der obere Bildschirm des Gerätes kann dreidimensionale Bilder ohne Verwendung einer Brille o.ä. darstellen.

Nun, da der Nintendo 3DS eShop abgeschaltet wurde, kann es für viele Nutzerinnen und Nutzer verlockend sein, die Konsole zu hacken. So kann man nicht nur eine große Anzahl von coolen Homebrew Ports und Emulatoren genießen, sondern außerdem Backups der eigenen Spiele erstellen. Einerseits ist es somit möglich, die Spiele auf einem größeren Bildschirm und in einer höheren Auflösung zu emulieren. Andererseits kann man von den eigenen Spielen Backups erstellen, um nicht teurer werdende physische Versionen unterwegs mitnehmen zu müssen und Gefahr zu laufen, dass sie gestohlen werden.


Cartridge-Typen

Für den Nintendo 3DS ist eine verbesserte Version erschienen, die mehr Rechenleistung bietet: der New Nintendo 3DS. Ähnlich wie bei dem DSi gibt es für den New 3DS exklusive Spiele, die sich nur mit einer entsprechenden Konsole nutzen lassen.
New Nintendo 3DS exklusive Spiele haben in Europa eine schwarze Hülle, auf der "Nur für New Nintendo 3DS" steht. Auch der Aufkleber auf der Cartridge hat keinen weißen Rand sondern einen schwarzen Rand, auf dem New Nintendo 3DS steht. In anderen Regionen können die Änderungen abweichen. Außerdem fängt der Gamecode, der unten auf dem Aufkleber der Cartridge steht, bei New 3DS Spielen nicht wie bei normalen 3DS Spielen mit "LNA-CTR" an, sondern mit "LNA-KTR". Obwohl die Spiele nicht mit einem älteren Modell genutzt werden können, lassen sich mit allen 3DS Konsolen New 3DS exklusive Spiele kopieren.

Neben den New Nintendo 3DS exklusiven Spielen gibt es normale Nintendo 3DS Spiele, die von den zusätzlichen Funktionen oder den zusätzlichen Features der New Nintendo 3DS Konsolen profitieren können. Diese haben manchmal einen entsprechenden Hinweis auf der Verpackung. Die Cartridges haben gar keinen Unterschied zu normalen 3DS Cartridges. Auch diese Spiele lassen sich mit einem normalen 3DS vollständig kopieren.

Leider haben alle Nintendo 3DS Spiele eine Regionsbeschränkung. Sie lassen sich ohne Modifikationen nur mit Systemen aus der gleichen Region (zum Beispiel EUROPA, USA, JAPAN) nutzen. Mit einer sogenannten Custom Firmware ist es möglich, die Regionseinschränkung zu umgehen. Außerdem können Spiele aus allen Regionen mit allen Methoden kopiert werden. Updates für ein Spiel lassen sich jedoch nicht auf offiziellem Wege mit einer Konsole aus einer anderen Region herunterladen.

Neben den Cartridges konnte man auf dem 3DS im eShop digitale 3DS-Titel kaufen. Auch von diesen lassen sich Backups erstellen.

Es gibt unterschiedliche Typen von 3DS Spielen. Einige enthalten beispielsweise einen Speicherchip, um den Spielstand auf der Cartridge zu speichern. Andere enthalten dafür keinen eigenen Chip. Diese Unterschiede sind für diese Anleitung nicht relevant, weil alle Typen mit allen genannten Methoden kompatibel sind.

Dump-Methoden

Die ersten Nintendo 3DS Spiele wurden mit einem selbstgebauten Hardware-Dumper kopiert. Da dieser nie veröffentlicht wurde, wird er in dieser Anleitung nicht weiter beschrieben. Später wurde die Cartridge Dump-Option der Gateway 3DS Custom Firmware genutzt. Da die CFW ebenso nicht mehr aktuell ist, wird sie in dieser Anleitung nicht weiter beschrieben.

Davon abgesehen gibt es zwei Methoden, um Nintendo 3DS Spiele zu kopieren: es kann entweder eine 3DS Konsole mit einer Custom Firmware, oder eine Sky3DS+ Flashkarte mit SkyDock genutzt werden. In den meisten Fällen dürfte die 3DS-Konsole die bessere Methode sein.

Mit einem 3DS mit Custom Firmware können außerdem Nintendo DS und DSi Spiele sowie DSiWare kopiert werden. Eine Anleitung dafür gibt es hier.


Nintendo 3DS/ 2DS (Nintendo 3DS Cartridges und eShop-Titel)

Um 3DS Spiele mit einem Nintendo 2DS oder Nintendo 3DS zu kopieren, wird eine sogenannte Custom Firmware benötigt. Ich gehe davon aus, dass die Luma 3DS Custom Firmware installiert ist. Zum Erstellen der Kopien wird GodMode9 genutzt.

GodMode9 installieren

  1. Lade GodMode9 herunter und kopiere die GodMode9.firm auf die SD Karte in das Verzeichnis "luma3ds/payloads"
    1. Erstelle den "payloads"-Ordner, wenn er nicht existiert
  2. Kopiere den "gm9"-Ordner aus dem Download in das Hauptverzeichnis der SD Karte
  3. Stecke die SD Karte in den 3DS
  4. Starte den 3DS und halte beim Starten die SELECT-Taste gedrückt, aktiviere "Load external FIRMs" und speichere durch drücken der START-Taste
  5. Schaue noch einmal nach, ob "Load external FIRMs" wirklich aktiviert ist
  6. Halte beim Neustart des Systems die START-Taste gedrückt
  7. Vielleicht startet nun GodMode9. Andernfalls muss GodMode9 aus der Liste ausgewählt werden

Cartridges kopieren

  1. Wähle den Kartenschacht "[C:] GAMECART" im Menü aus und bestätige mit der A-Taste
  2. Wähle die .3ds-Datei im Menü aus und bestätige mit der A-Taste
    1. die .trim.3ds-Datei ist kleiner, weil nicht genutzte Teile des Spiels nicht kopiert werden. Beide ROMs sind nutzbar
  3. Wähle "Copy to 0:/gm9/out" und bestätige mit der A-Taste
  4. Warte, bis der Vorgang abgeschlossen ist und bestätige mit der A-Taste
  5. Nun kann der 3DS ausgeschaltet werden, indem die R-Taste gehalten und dann die START-Taste gedrückt wird
  6. Die .3ds-Datei befindet sich auf der SD Karte in dem Ordner "gm9/out"
    1. Alternativ kannst du anstelle von "Copy to 0:/gm9/out" erst den Punkt "NCSD image options..." auswählen und dann "Build CIA from file" auswählen
    2. Dann wird keine .3DS-Cartridge-Kopie erstellt, sondern eine installierbare .CIA-Datei

eShop-Spiele kopieren

  1. Drücke die HOME-Taste
  2. Wähle "Title manager" aus
  3. Du kannst eShop-Spiele von SD oder internem Speicher kopieren. Wenn möglich, werden Spiele normalerweise auf der SD installiert. Wähle eins von beidem aus
  4. Wähle das 3DS Spiel aus der Liste aus und drücke die A-Taste
  5. Wähle "Manage Title..." aus und bestätige mit der A-Taste
  6. Wähle die Option "Build CIA (standard)" aus und drücke die A-Taste
    1. Legit CIA Anwendungen sind meistens nur für die Konsole, auf der sie kopiert wurden
  7. Warte, bis der Vorgang abgeschlossen ist und bestätige mit der A-Taste
  8. Nun kann der 3DS ausgeschaltet werden, indem die R-Taste gehalten und dann die START-Taste gedrückt wird
  9. Die .cia-Datei befindet sich auf der SD Karte in dem Ordner "gm9/out"


Sky3DS+ mit SkyDock (Nintendo 3DS Cartridges)

  1. Aktualisiere ggf. die Sky3DS Plus auf die aktuelle Version
  2. Stelle sicher, dass du genügend Speicherplatz auf der SD Karte hast
    1. Für 3DS Spiele, die 4GB groß sind, wird eine mit exFAT formatierte SD Karte benötigt
  3. Schiebe wie auf dem Bild gezeigt wird die Sky3DS Plus und ein echtes Spiel in das SkyDock
    1. Stelle sicher, dass der USB Anschluss der Sky3DS Plus frei ist
  4. Verbinde das USB Kabel mit der Sky3DS Karte und Strom
    1. Die blaue LED der Sky3DS sollte bei der Verbindung aufblitzen
    2. Es wird empfohlen, ein reines MicroUSB Ladekabel und kein Datenkabel mit einem Computer zu nutzen
  5. Drücke die orangene Taste so lange, bis die rote LED aufblinkt und für eine längere Zeit rot leuchtet
  6. Warte, bis die LED grün leuchtet. Das kann einige Minuten dauern
    1. Entferne auf keinen Fall das MicroSD-Kabel, solange die LED leuchtet
  7. Warte, bis die LED aus ist
  8. Die .3ds-Datei befindet sich mit dem Gamecode auf der SD Karte


Dumps nutzen

Wenn die Dumps mit einer Sky3DS oder Stargate 3DS Flashkarte genutzt werden sollen, müssen die Dumps als verschlüsselte .3DS-Datei vorliegen. Weitere Schritte sind notwendig, wenn die Kopien online gespielt werden sollen.
Für die Installation in das 3DS Systemmenü oder die Nutzung eines Emulators sind entschlüsselte Dumps nötig. Dazu muss der Dump entweder als .CIA-Datei vorliegen. Emulatoren können darüber hinaus .3DS-Dateien nutzen, die in einem zweiten Schritt entschlüsselt wurden.

20 Juni 2023

Google Stadia Premiere Edition Review (Stadia-Controller + Google Chromecast Ultra)

 

1. Überblick

Im Jahr 2019 brachte Google einen Videospiele-Streamingservice mit dem Namen Google Stadia heraus. Man konnte sich Server von Google mieten, um dort Spiele zu spielen. Dadurch musste man selbst kein Wiedergabegerät mit viel Rechenleistung besitzen, sondern das eigene Wiedergabegerät musste nur das Streamen der Inhalte unterstützen. Im Januar 2023 wurde der Service eingestellt.

Als Zusatz zu dem Streamingdienst gibt es die sogenannte Premiere Edition, die einen für diesen Anwendungszweck konzipierten Controller und einen generischen Google Chromecast Ultra zum Streamen der Inhalte für Stadia und andere Streamingservices auf ein HDMI-fähiges Gerät enthält. Die Besonderheit des Controllers ist, dass er sich direkt über WLAN mit einem Internet-Netzwerk verbinden kann. So war eine relativ direkte Verbindung zwischen dem Controller und den Google Stadia-Servern möglich. Bei herkömmlichen Controllern musste der Controller erst mit dem Wiedergabegerät verbunden werden, welches dann die Daten weitergeleitet hat.

Nun stellt sich natürlich die Frage, warum ein Review zu diesem Controller nötig ist, wo die Server abgeschaltet wurden. Die WLAN-Funktion des Controllers lässt sich nicht mehr nutzen. Um keinen zusätzlichen Elektroschrott zu produzieren, gibt es von Google ein Firmware-Update für den Controller. Damit wird WLAN deaktiviert und eine Bluetooth (BLE)-Verbindung aktiviert. Somit lässt sich der Controller weiterhin als USB und Bluetooth-Controller nutzen. Ebenso lässt sich der Chromecast Ultra mit anderen Streamingdiensten als Google Stadia nutzen.

Da die Produkte für die Kombination mit der Cloud beworben wurden und es die Cloud nicht mehr gibt, werden die offiziellen Funktionen in diesem Fall nicht besprochen. Es geht direkt mit der Verpackung weiter.


2. Verpackung und Inhalt


Die Verpackung macht einen sehr wertigen Eindruck. Auf der Vorderseite des Kartons, der relativ hoch ist, sind der Controller sowie das Stadia-Logo abgebildet. Außerdem gibt es einen Hinweis darauf, dass es sich um die Premiere Edition handelt.

An den Seiten gibt es weitere Stadia-Logos sowie eine Auflistung des Lieferumfangs und weiterer Hinweise zu den Voraussetzungen für das Produkt. So werden ein kompatibles Mobilgerät und ein Google-Konto benötigt. Die Unterseite des Kartons zeigt ein Bild, wie der Controller genutzt wird.


Nachdem der Deckel der Packung nach oben abgezogen wurde, springt sofort der Controller ins Auge. Er ist ähnlich wie die XBOX-Controller in der Packung präsentiert. Unter der Pappe, die den Controller hält, befinden sich USB-Ladeanschluss, ein USB-A zu USB-C Kabel und einige Zettel: eine Schnellstartanleitung und ein Garantiezettel. Die Schriftstücke befinden sich in einer eigenen Pappbox, damit sie nicht frei in der Packung herumfliegen.

Die unterste Ebene der Box beherbergt den Chromecast Ultra mit einem Netzteil. Für eine stabilere Netzwerkverbindung hat das Netzteil des Chromecasts Ultras einen LAN-Anschluss integriert.


3. Qualität der Hardware

Bevor wir uns dem Controller selbst widmen, solle es um den Chromecast gehen.

3.1 Qualität des Chromecasts


Bei dem Chromecast handelt es sich um einen 1.5cm hohen Zylinder mit einem schrägen Rand und einem Durchmesser von knappen 6cm. Damit ist er etwas kleiner als eine Handfläche. Gegenüber der matten Rückseite hat die Oberfläche eine schwarze, reflektierende Lackierung, in die das G-Symbol eingebettet ist.
An der Oberseite des Gerätes gibt es ein mit einer Kabellänge von 7cm relativ kurzes HDMI Kabel, das in einen Fernseher oder Projektor gesteckt werden kann. Es hat einen Magneten, mit dem das Kabel beim Transport an dem Chromecast befestigt werden kann.

Die Unterseite des Streamingsticks hat einen MicroUSB-Anschluss für das Ladekabel. Einen USB-Anschluss oder weitere Verbindungsmöglichkeiten fehlen dem Chromecast. 

3.2 Qualität des Controllers

Kommen wir zum Main-Act des Paketes. Der Körper des in diesem Fall weißen Stadia-Controllers besteht aus einer Plastikschale, die aus zwei unterschiedlichen Elementen besteht. Während die obere Hälfte glatt ist und kaum Widerstand bietet, wenn die Finger über die Oberfläche rutschen, ist die Unterseite mit leichten Noppen ausgestattet. Dadurch werden rutschende Finger etwas gebremst. Der Effekt ist sehr ähnlich zu XBOX ONE Controllern. Eine gummierte Oberfläche wie bei dem XBOX Elite 2 Controller bietet jedoch deutlich mehr Widerstand. In dem Controller, der 268g wiegt, ist ein Akku fest verbaut.
Die beiden analogen Sticks, die ein oranges Gelenk haben, sind wie bei  Playstation-Controllern beide unten angeordnet. Die Köpfe der Sticks sind gummiert. Verglichen mit den Sticks von XBOX sind die Oberflächen groß aber relativ dünn. Dadurch wirken sie etwas billig.
Zwischen den beiden Sticks gibt es die Stadia-Taste, mit der der Controller eingeschaltet werden kann. Sie ist mit einer LED hinterlegt, die den Zustand anzeigt. An der Kante unter der Stadia-Taste befindet sich ein Kopfhörer-Anschluss. Darunter gibt es außerdem ein Mikrofon.
Dort, wo bei einem XBOX-Controller der linke Stick wäre, befindet sich bei diesem Controller ein Steuerkreuz. Es macht einen soliden Eindruck aber klingt etwas hohl. Selbiges gilt für die Options-, Assistant-, Menü- und Aufnahmetasten, die rechts daneben sind. Noch weiter rechts gibt es die Tasten A, B, X und Y, die wie bei einem XBOX-Controller angeordnet sind.
An der Frontseite befinden sich die beiden Schultertasten L1 und R1 sowie die beiden analogen Trigger L2 und R2. Dazwischen gibt es einen USB-C Anschluss, mit dem der Controller geladen werden kann.
Insgesamt verfügt der Controller über alle gängigen Tasten. Es gibt analoge Trigger und sogar einen Kopfhöreranschluss. Ob ein eingebauter Akku besser oder schlechter als Batterien ist, bleibt eine Glaubensfrage. Über USB kann der Controller auch betrieben werden.
Ebenso solide gibt sich der Controller, wenn er in der Hand liegt. Es gibt ein paar Kritikpunkte wie dass die Tasten relativ laut sind und dass die Oberfläche des Controllers noch mehr Maßnahmen gegen rutschende Hände haben könnte, aber der Gesamteindruck passt und Konkurrenzprodukte haben ebenfalls häufig Probleme wie laute Tasten. Der Controller liegt insgesamt gut in der Hand.


4. Inbetriebnahme

Damit der Stadia-Controller drahtlos per Bluetooth genutzt werden kann, muss er erst aktualisiert werden. Auch der Chromecast muss vor der ersten Nutzung eingerichtet werden.

4.1 Nutzung des Chromecasts

Da der Chromecast selbst keine Eingabemöglichkeiten bietet, wird für die erstmalige Installation ein Gerät mit dem Android-Betriebssystem benötigt. Dort muss die Google Home-App installiert werden. In der App kann ein Gerät, in diesem Fall der Chromecast, hinzugefügt werden. Danach können in der App ggf. die Logindaten für den WLAN-Router eingegeben werden und anschließend kann der Chromecast unabhängig vom Smartphone genutzt werden. Inhalte werden über das Miracast-Protokoll auf dem Gerät wiedergegeben.
Ohne Steuerungsbefehle zeigt der Chromecast nach dem Starten unterschiedliche Hintergründe an.
Wenn ein Video auf einem anderen Gerät angezeigt wird, kann die Wiedergabe über das entsprechende Icon in der Wiedergabeapp auf den Chromecast übertragen werden.
Die Steuerung erfolgt weiterhin über das Gerät, mit dem die Wiedergabe gestartet wurde. Viele Videoplayer, beispielsweise PC Browser und Streaming-Apps für Android, unterstützen die Wiedergabe auf dem Chromecast.

4.2 Controller-Verbindung per USB

Der Controller kann per USB genutzt werden, indem er über das mitgelieferte Kabel oder ein anderes USB-C Datenkabel mit dem Gerät verbunden wird. Der Rumbleeffekt sowie der Kopfhöreranschluss sollten problemlos funktionieren. Das Mikrofon wird in diesem Modus nicht unterstützt. Es ist möglich, dass die Tasten des Controllers nicht in jedem Spiel erkannt werden. In diesem Fall können die Eingaben mit einem zusätzlichen Programm "übersetzt" werden. Unter dem Punkt 4.5 ist eine Anleitung dafür, wie das mit der Steam-Software funktioniert.

4.3 Controller-Update

Um den Controller nach der Einstellung von Google Stadia vollumfänglich zu nutzen, ist ein Update notwendig. Damit wird die nicht mehr nutzbare WLAN-Verbindung deaktiviert und anstelle dessen eine Verbindungsmöglichkeit über Bluetooth aktiviert, sodass der Controller nach dem Update mit anderen Geräten über Bluetooth verbunden werden kann.
Für das Update gibt es zwei Optionen: entweder die offizielle Online-Methode, die nur bis Ende des Jahres funktionieren wird, oder die Standalone-Methode mit Anwendungen, die von der Community entwickelt wurden.

4.3.1 Online-Methode

Für die offiziellen Online-Methode wird ein auf Chromium basierender Browser mit der Mindestversion 108 benötigt. Außerdem sollte der Controller aufgeladen sein. Zuletzt wird ein USB-C Datenkabel benötigt, beispielsweise das Mitgelieferte.
Zum Aktualisieren wird diese Seite genutzt. Hier kann man auf "Zum Bluetooth-Modus wechseln" klicken und den Bildschirmanweisungen folgen. 
Nach dem Update kann sich ein anderes Gerät mit dem Controller verbinden. Das wird in dem Punkt 4.4 genauer beschrieben.

4.3.2 Standalone-Methode

Um den Controller unabhängig von Google-Servern zu aktualisieren, gibt es zwei Optionen. Von GaryOderNichts gibt es ein eigenständiges Tool, das in Python geschrieben wurde. Im Gegensatz dazu hat luigimannoni eine Kopie der offiziellen Seite zum Updaten des Controllers geschrieben, die entweder lokal ausgeführt oder auf dieser Seite aufgerufen werden kann. Mit beiden Optionen lässt sich neben der Installation der Bluetooth-Firmware zusätzlich die originale WLAN-Firmware wiederherstellen. Diese Anleitung befasst sich nur mit der Kopie des offiziellen Update-Tools, da die Python-Option umständlicher ist.
Zuerst muss die entsprechende Seite entweder selbst gehostet oder diese Version mit einem Chromium-basierenden Webbrowser mit der Mindestversion 108 aufgerufen werden. Die Warnhinweise auf der Seite sind zu beachten.
Auf der Seite kann "Flash your controller" ausgewählt werden. Danach muss man den Bildschirmanweisungen folgen. Um die originale WiFi-Firmware zu installieren, kann unter der "Switch to Bluetooth Mode"-Box die Option "Revert to Wi-Fi mode" ausgewählt werden.

4.4 Controller-Verbindung per Bluetooth

Nach dem Update kann der Controller wie bei vergleichbaren Geräten in den Pairing-Modus gebracht werden. Dazu können gleichzeitig die Stadia-Taste und die Y-Taste gehalten werden, bis die LED orange pulsiert. Solange der Controller sich in diesem Modus befindet, kann sich ein neues Gerät damit über BLE (Bluetooth Low Energy) verbinden. Wie ein neues Gerät am Computer hinzugefügt werden kann, hängt von dem jeweiligen Betriebssystem ab. Nachdem eine Verbindung hergestellt wurde, kann der Stadia-Controller direkt genutzt werden.
Da die Tastenbelegung nicht notwendigerweise richtig von Spielen oder Betriebssystemen erkannt wird, kann es hilfreich sein, dritte Apps zu nutzen, um die Belegung anzupassen. In dem nächsten Abschnitt wird besprochen, wie das am Computer mit der Steam-Software geht.
Obwohl der Controller nicht offiziell mit Konsolen kompatibel ist, kann er mit zusätzlicher Hardware an einer Konsole genutzt werden. Dafür gibt es Adapter, die in den USB-Anschluss einer Konsole gesteckt werden und sich mit dem Controller verbinden. Sie können die Eingaben des Controllers für die Konsole "übersetzen".

In meinen Tests hat der Akku im Bluetooth-Modus ungefähr 14 Stunden gehalten. Je nachdem, wie häufig der Controller genutzt wurde und je nach Spiel kann die Laufzeit abweichen.

4.5 Tastenbelegung mit Steam ändern

Um die Tastenbelegung einheitlich am Computer anzupassen, kann die Steam-Software genutzt werden. Ich gehe davon aus, dass die meisten Leser das Programm bereits auf dem Computer installiert haben, da die meisten PC Spiele darüber vertrieben werden.

Wenn Steam gestartet wurde, muss der Big-Picture-Modus geöffnet werden. Dafür gibt es in der rechten oberen Ecke rechts neben dem Profilbild ein Icon. In dem Big-Picture-Modus muss das Menü mit dem Menü-Button in der linken unteren Bildschirmecke geöffnet werden. Hier gelangt man durch die Auswahl von "Einstellungen" und "Controller" in das auf dem Bild gezeigte Menü.

In dem Menü gibt es für den Punkt "Geräteeingaben testen" die Option "Test beginnen". Die Tastenbelegung des Controllers kann in diesem Reiter durch die Option "Geräteeingaben einrichten" angepasst werden. Den Bildschirmanweisungen folgend werden die unterschiedlichen Tasten des Controllers korrekt belegt.
Als Letztes muss in dem Controller-Menü die Option "Steam-Eingabe für generische Controller aktivieren", wie auf dem oberen Bild gezeigt, aktiviert werden. Spiele, die mit Steam gestartet werden, sollten nun automatisch die richtige Tastenbelegung nutzen.

4.6 Tandem-Modus

Wenn der Controller über BLE genutzt wird, kann über den USB-C Anschluss ein zweiter Controller an den Stadia-Controller angeschlossen werden. Das muss nicht zwingend ein Stadia-Controller sein, weil die Eingabegeräte vieler Hersteller unterstützt werden. Damit können zwei Spieler ein Spiel steuern. Diese Funktion kann beispielsweise zur Unterstützung genutzt werden, wenn Kinder mit einigen Spielmechaniken überfordert sind.


5. Kompatibilität

Leider stehen nicht alle Funktionen in allen Anwendungsfällen zur Verfügung. Das Mikrofon des Controllers kann gar nicht im BLE oder USB Modus genutzt werden. Außerdem kann der Kopfhörer nicht im Bluetooth-Modus genutzt werden, da der genutzte Standard keine Kopfhörer vorsieht.

- Windows (Bluetooth): Rumble funktioniert nicht, sonst keine Probleme
- Windows (USB): Keine Probleme
- Android (Bluetooth): Rumble funktioniert nicht, sonst keine Probleme
- 8Bitdo USB Wireless Adapter V2: Rumble funktioniert nicht, sonst keine Probleme
- Mayflash Magic-X Adapter: Funktioniert, Hinweise von Mayflash beachten

Obwohl der Controller Rumble-Motoren hat, die im Bluetooth-Modus genutzt werden können, unterstützt sie kaum ein Gerät. Mit den Magic-Adaptern von Mayflash soll Rumble auch im Bluetooth-Modus unterstützt werden. Leider konnte ich dies noch nicht testen. Im USB Modus scheint der Controller keine größeren Probleme zu machen.


6. Fazit

Ob sich der Controller oder das Bundle heute noch lohnt, hängt stark von dem Anwendungsbereich und vom Preis ab. Der Controller selbst ist ein solider Controller mit allen wichtigen Funktionen, der gut in der Hand liegt. Bewegungssteuerung wird nicht unterstützt. Allerdings ist die Installation aufwändiger als bei anderen Controllern und ob Rumble unterstützt wird, ist Glückssache. Ob sich der Controller mit diesen Einschränkungen lohnt, hängt von dem genauen Anwendungsbereich und dem Preis ab.
Das Chromecast-Bundle lohnt sich natürlich nur, wenn man Bedarf für ein solches Gerät hat. Mehr als 40€ neu würde ich für das Bundle bzw. 30€ nur für einen neuen Controller auf jeden Fall nicht mehr zahlen.

Positiv:
- Relativ günstig (in heutiger Zeit)
- Sinnvoller Lieferumfang mit Ladekabel für Controller

Chromecast:
- Einfache Bedienung
- Unterstützt 4K
- Unterstützt LAN und WLAN

Controller:
- Liegt gut in der Hand
- Unterstützt USB und Bluetooth BLE-Verbindung
- Kopfhöreranschluss im USB-Modus
- Tandem-Modus


Neutral:
- Enthält fest verbauten Akku, der in meinen Tests ca. 14h gehalten hat


Negativ:
Chromecast:
- Benötigt Google Home App zur WLAN-Verbindung
- Nicht eigenständig nutzbar
- Benötigt zusätzliche Energiequelle
- Alles ist über HDMI verschlüsselt (auch z.B. Youtube)

Controller:
- Muss für Bluetooth-Nutzung manuell aktualisiert werden
- Rumble-Unterstützung mit Bluetooth häufig nicht funktional
- Kein Gyrosensor für Bewegungssteuerung
- Unterstützt keine Konsolen
- Tasten müssen ggf. erst konfiguriert werden

R4i SDHC V2.10T Review (r4sdhc.com)

Struktur: 1. Überblick (mit offiziellen Funktionen) 2. Packung und Inhalt 3. Qualität der Karte 4. Installation und Benutzung 5. Kompatibili...