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08 August 2025

SNES-Gamepad Review (Nintendo Switch Online)



Struktur:
1. Überblick (mit offiziellen Funktionen)
2. Verpackung und Inhalt
3. Qualität der Hardware
4. Bedienung
5. Kompatibilität
6. Fazit


1. Überblick

Mit dem Nintendo Entertainment System, kurz NES, konnte Nintendo sich in der westlichen Videospielkultur etablieren. Ende der 80er Jahre ist das System ins Alter gekommen und Nintendo musste einen Nachfolger herausbringen, um technisch nicht von der Konkurrenz abgehängt zu werden. So ist im Jahr 1990 das SNES, das Super Nintendo Entertainment System, erschienen. Neben dem ganz klaren grafischen Fortschritt gab es ein neues Gamepad, das eine ergonomischere Form, zwei zusätzliche Tasten auf der Oberfläche und zwei neue Schultertasten bietet.
Viele Jahrzehnte später bietet das SNES immer noch gute Klassiker und 2D Pixelart-Perlen. Um ein möglichst authentisches Spielgefühl zu kommen, wird jedoch nicht nur das Spiel selbst benötigt: der Controller ist neben dem Bildschirm die zweite Brücke zwischen Spielerin bzw. Spieler und dem Videospiel.
Unter vielen Pads von Drittherstellern stechen die offiziellen Controller aus dem Nintendo Switch Online Service für Nintendo Switch und Nintendo Switch 2 heraus. Als Hersteller des originalen Controllers in den 90er Jahren, hat Nintendo alle Rechte und die originalen Designdokumente, mit dem ein relativ authentischer Nachbau des originalen Controllers hergestellt werden kann. Im Gegenzug zu dem Original bietet die Neuauflage moderne Verbindungsmöglichkeiten per Bluetooth und USB-C. Offiziell ist er mit der Nintendo Switch und der Nintendo Switch 2 kompatibel.
Einen Wehmutstropfen gibt es jedoch: die Controller sind hauptsächlich darauf ausgelegt, zusammen mit den emulierten Retrospielen im Online-Abo genutzt zu werden. Deshalb muss man neben den kosten für den Controller selbst ein aktives Abo haben, um ihn zu bestellen.

Da ich nie ein Original dieses Controllers in der Hand hatte, kann ich nicht beurteilen, wie genau der Nachbau ist. Jedoch kann ich den Controller aus einer heutigen Perspektive beurteilen.
Der Controller wurde von eigenem Geld gekauft. Einen Überblick über die offiziellen Funktionen gibt es leider nicht, weil die Website zu dem Controller kaum Informationen enthält, die aufgelistet werden können.


2. Verpackung und Inhalt

Wer die Reviews zu den anderen Nintendo Switch Online Controllern kennt, wird hier wenig überrascht sein.
In dem Karton, der mit der Post verschickt wird, befindet sich ein weiterer Karton aus Pappe. Dieser schützt die eigentliche Verpackung anscheinend gut: bei mir ist alles ohne Beschädigungen angekommen.
In dem Pappkarton, der bündig mit der inneren Box abschließt, befindet sich der bedruckte Karton des Gamepads. Durch ein Fenster in der durchsichtigen Vorderseite kann man bereits einen Blick auf das Gamepad selbst werfen. Es ist von einer schwarzen Pappeinlage umgeben. Sonst gibt es auf der Vorderseite noch den roten Rand um das Fenster, der das Nintendo Switch Online Logo und den Text "Super Nintendo Entertainment System Controller" enthält.
Auf der Rückseite der Packung gibt es eine Liste zu dem Lieferumfang, zu dem neben dem Controller ein USB-A zu USB-C Kabel gehört. Außerdem gibt es eine Grafik, wie der Controller mit dem Kabel mit dem Nintendo Switch Dock verbunden werden kann. Abschließend gibt es auf der Seite weitere Informationen, beispielsweise zur Entsorgung.
Wenn man den Karton an der Seite öffnet, kann man die schwarze Einlage herausziehen. Dort befindet sich das Gamepad in einer Plastiktasche. Hinter der Pappe gibt es eine weitere Plastiktüte mit dem USB-C Kabel und eine Bedienungsanleitung. Das Highlight der Packung ist natürlich der Controller selbst.


3. Qualität der Hardware

Das Gamepad sieht auf den ersten Blick natürlich wie ein SNES Gamepad aus. Markant sind die allgemeine Form eines Knochens, das D-Pad, die farbigen A, B, X und Y Tasten sowie die START und SELECT Taste. Ein Highlight ist insbesondere bei der offiziellen Version von Nintendo, dass das Gamepad originalgetreu in der Mitte mit "Super Nintendo Entertainment System" bedruckt ist. Das ist bei Nachbauten von anderen Herstellern nicht erlaubt.
Etwas negativ fällt auf, dass die Tasten relativ steif sind: gerade am Anfang muss man relativ stark drauf drücken, damit die Eingabe erkannt wird. Insgesamt liegt das Gamepad ordentlich in der Hand: beim Spielen kann man es auf die beiden Mittelfinger legen. So können die Zeigefinger die Tasten an der Oberseite des Controllers erreichen.
Im Vergleich zu dem Komfort moderner Controller, die mit den "Flügeln", um in den Händen zu liegen, deutlich größer sind und modernere Materialien verwenden, hat das SNES Pad natürlich das Nachsehen. Insgesamt fühlt sich das graue, leicht texturierte Plastik des Controllers zwar nicht sehr hochwertig, aber relativ einfach und stabil an.
Das Layout des Pads eignet sich dabei gut für viele Retro-Spiele: einerseits haben viele moderne Controller die gleichen Tasten in der gleichen oder einer ähnlichen Anordnung und andererseits hatten bereits damals viele Controller ähnliche Tasten Layouts. Insbesondere das im Zentrum des linken Daumen stehende Gamepad bietet bei 2D-Spielen Vorteile gegenüber moderneren Eingabegeräten. Das Paradebeispiel für ähnliche klassische Controller, deren Spiele mit dem SNES Pad gespielt werden können, sind der NeoGeo CD Controller und der erste Playstation Controller. Allerdings hat Letzterer mehr Tasten. Ebenso hat das SNES Pad genügend Tasten, um Spiele vieler 8-Bit Systeme wie das NES oder den Turbografx-16, auch als PC-Engine bekannt, gut spielen zu können. Bei mir hat das Pad einen guten Eindruck hinterlassen: z.B. in Apotris hatte ich im Gegensatz zu anderen Pads keine Fehleingaben.
Ebenso könnte der Controller Spielerinnen und Spieler ansprechen, die Game Boy Spiele mit ihrem SNES gespielt haben: dies ist dank der Super Game Boy Cartridge schon damals möglich gewesen. Das SNES Pad ist aus der Perspektive ein legitimer Game Boy Controller.
Im Gegensatz zu dem Vorbild aus den 1990er Jahren hat dieser Controller kein eingebautes Kabel: an der Vorderseite befindet sich ein USB-C Anschluss, über den der Controller geladen und mit Geräten mit einem USB Anschluss verbunden werden kann. Darüber befindet sich eine LED, die rot leuchtet, wenn der Controller geladen wird.
Rechts und Links des Anschlusses befinden sich die L und R Tasten. Dazwischen liegt jedoch pro Seite eine weitere Taste, die das Original nicht hat: die ZL und die ZR Taste. Eine Fungiert in der SNES Online App wie eine Screenshot-Taste und die andere wie die HOME-Taste. Außerhalb der Nintendo Switch Online App verfügt das Gamepad leider nicht über eine HOME-Taste: dort funktionieren die zusätzlichen Tasten wie bei normalen Switch Controllern.
An der Unterseite des Controllers gibt es zusätzlich eine SYNC-Taste sowie vier LEDs. Diese können anzeigen, für welchen Spieler der Controller verbunden ist.


4. Bedienung

Da das Gamepad offiziell dafür ausgelegt ist, mit einer Nintendo Switch Konsole genutzt zu werden, beschäftigt sich dieser Teil des Reviews hauptsächlich damit. Es ist darüber hinaus möglich, den Controller mit vielen anderen Systemen zu nutzen. Ein paar, die im Rahmen dieses Reviews getestet wurden, sind im nächsten Abschnitt "Kompatibilität" aufgelistet.
Der Controller wurde vor dem Erstellen des Reviews aktualisiert. Die folgenden Punkte beziehen sich auf die zum Zeitpunkt des Reviews aktuelle Version.

Verbinden und aufladen 

Um den Controller per Kabel mit der Konsole zu verbinden, reicht es, das im Lieferumfang enthaltene USB-A zu USB-C Kabel mit dem Dock und dem Controller zu verbinden. Wenn das Eingabegerät direkt mit dem Tablet verbunden werden soll, kann ein USB-C zu USB-A Adapter genutzt werden; oder direkt ein USB-C zu USB-C Kabel. Damit die Nintendo Switch Konsole die USB Verbindung zur Datenübertragung nutzt, muss in den Systemeinstellungen die Unterstützung für USB Controller aktiviert sein.
Neben USB kann der Controller kabellos über eine Bluetooth Verbindung genutzt werden. Um das Gamepad mit der Konsole zu verbinden, muss in dem "Controller"-Menü die Option "Griffweise/Reihenfolge ändern" ausgewählt werden. Dann kann das Eingabegerät mit der SYNC-Taste an dem unteren Rand in den Verbindungsmodus gebracht werden. Die Taste muss so lange gedrückt und gehalten werden, bis die LEDs daneben schnell blinken. Wenn die Taste daraufhin losgelassen wurde, sollten sich beide Geräte verbinden. Der Controller kann mit einem kurzen Druck auf die SYNC-Taste ausgeschaltet werden.
Das Gamepad kann mit jedem gängigen USB-C Ladegerät aufgeladen werden. Auch das Netzkabel für die Nintendo Switch kann dafür genutzt werden. Wenn der Controller per USB zum Spielen genutzt wird, wird er gleichzeitig aufgeladen. Das sieht man daran, dass die orange LED neben dem USB-C Anschluss leuchtet.
 

Tastenbelegung

Ich denke am universellsten wäre dieser Controller nutzbar, wenn er von der Nintendo Switch als Joy Con und nicht als vollwertiger Controller erkannt werden würde. So könnten nicht nur die klassischen NES Tasten genutzt werden, auch die Unterstützung in anderen Nintendo Switch Spielen als der SNES Online App wäre deutlich klarer geregelt. Viele Spiele unterstützen explizit die Joy Cons für Single- oder Multiplayer.
Mit aktuellen Updates unterstützen Nintendo Switch Konsolen das Ändern der Tastenbelegung der Controller. So können Spiele, deren Layout nicht ideal zu einem Controller passen, "verbessert" werden. Leider sind davon die Nintendo Switch Online Controller, zu denen das SNES Pad gehört, explizit ausgeschlossen. Wenn ein Spiel beispielsweise nur 2 Tasten und einen Stick nutzt, das Steuerkreuz jedoch nicht auf den Stick umgemappt werden kann, lässt sich das Spiel trotz der eigentlich ausreichenden Tasten nicht mit dem SNES Online Controller spielen.
In der Switch Online App, die den Controller offiziell unterstützt, passt natürlich alles.

Aktualisieren

Der Controller kann nur mit einer Nintendo Switch Konsole aktualisiert werden. Die Option dafür gibt es in den Systemeinstellungen unter dem Punkt "Controller und Sensoren" und dort mit der Option "Controller aktualisieren".


5. Kompatibilität

Dieser Abschnitt ist in zwei Teile aufgeteilt: erst wird getestet, mit welchen Geräten der Controller kompatibel ist. Danach werden einige "normale" Nintendo Switch Spiele daraufhin überprüft, ob sie mit dem Controller gespielt werden können.

Geräte

Natürlich ist der Controller mit Nintendo Switch und Nintendo Switch 2 Konsolen kompatibel. Was darüber hinaus an Hardware mit dem Gamepad genutzt werden kann, wird im Folgenden aufgelistet.
Der Controller kann neben modernen Konsolen auch mit originalen SNES Geräten genutzt werden. Dafür sind zusätzliche Adapter wie der Retro SNES Receiver von 8Bitdo notwendig.

Bluetooth

- Nintendo Switch: Keine Probleme, kann Konsole nicht aufwecken
- PC (Windows mit Steam): Keine Probleme
- Analogue Dock: Keine Probleme, kann Dock aufwecken
- Wii U mit Bloopair: Keine Probleme

USB

- Nintendo Switch: Keine Probleme
- PC (Windows mit Steam): Keine Probleme
- Analogue Dock: Keine Probleme
- Mayflash Magic X: Keine Verbindung


Spiele

Neben der offiziellen Kompatibilität in der Nintendo Switch Online App, kann der SNES Controller in vielen anderen Nintendo Switch spielen genutzt werden. Einige, die im Rahmen dieses Reviews getestet wurden, sind im Folgenden aufgelistet. Es wurde darauf geachtet, Spiele zu nehmen, die mehr oder weniger zu dem Controller "passen". Bei vielen Spielen gibt es leider das Problem, dass der Spielcharakter nur mit dem analogen Stick und nicht mit dem Steuerkreuz auf einem normalen Controller gesteuert werden kann. Da der Stick dem SNES Pad fehlt, können die entsprechenden Spiele nicht damit gespielt werden.
- Nintendo Switch Online SNES App: Keine Probleme
- Animal Crossing New Horizons: Benötigt Stick zum Bewegen
- Another Code Recollection: Benötigt Stick zum Bewegen
- Brothers A Tale of Two Sons: Benötigt Stick zum Bewegen
- Collection of Mana: Keine Probleme
- Deponia: Benötigt Stick zum Bewegen
- Doki Doki Literature Club Plus: Keine Probleme
- Donkey Kong Tropical Freeze: Keine Probleme
- Hammerwatch: Twin-Stick Mode deaktivieren, dann spielbar (aber nicht ideal, weil Richtung beibehalten ZL ist)
- Hotshot Racing: Benötigt Stick zum Bewegen
- Live A Live: Keine Probleme
- Mario Kart 8 Deluxe: Keine Probleme
- New Super Mario Bros. U Deluxe: Keine Probleme
- Die Säulen der Erde: Benötigt Stick zum Bewegen
- Shovel Knight: Keine Probleme
- Slain Back from Hell: Benötigt Stick zum Bewegen
- Sonic Origins: Keine Probleme
- Zelda Link's Awakening: Benötigt Stick zum Bewegen


6. Fazit

Für moderne Spiele eignet sich das Gamepad logischerweise nicht. Dafür sind zu wenige Tasten vorhanden und die diagonalen Bewegungsrichtungen von Sticks fehlen einem Steuerkreuz für die Bewegung in dreidimensionalen Welten. Wenn man sich überlegt, dieses Pad zu kaufen, wird das nicht der Fokus bzw. der gewünschte Anwendungszweck sein.
Wenn man einen wirklich originalgetreuen Nachbau des SNES Controllers haben möchte, ist das Gamepad von Nintendo selbst logischerweise die beste Option. Nicht nur weiß Nintendo als Hersteller des Gamepads am Besten, wie das Original hergestellt wurde, als Besitzer der geistigen Rechte darf Nintendo als einziger Hersteller das Nintendo Logo, das auf dem originalen Pad ist, auf den Nachbau drucken.
Funktional hat das Gamepad in Verbindung mit einer originalen Nintendo Switch Konsole ironischerweise mit die meisten Einschränkungen: die Konsole lässt sich nicht Aufwecken und wegen einer fehlenden HOME-Taste lassen sich Apps nicht schließen. Außerdem lassen sich die Tasten im Gegensatz zu anderen Controllern für die Nintendo Switch nicht neu mappen.
In Verbindung mit anderen Systemen wie dem Analogue Dock ist das SNES Pad jedoch ziemlich ideal für Retrospiele. Auch die Nutzung an einem PC kann interessant sein, weil hier die Tastenbelegung geändert und so viele Retro- und Indispiele, die auf der Switch nicht kompatibel sind, mit dem Pad gespielt werden können.
Falls man anstelle von Emulationsboxen oder FPGA-Konsolen doch lieber auf originaler Hardware spielt, gibt es von Drittherstellern Adapter, um das SNES Pad mit echten SNES Konsolen zu verbinden. Hier muss jedoch bedacht werden, dass es durch die kabellose Bluetooth Verbindung und den Overhead von USB zu kleinen Verzögerungen in den Eingaben kommen kann - die nicht groß sind, aber großer als bei den originalen Gamepads.
Auch Spiele für andere Systeme wie das Turbografx-16 oder das NES lassen sich mit dem SNES Pad gut steuern - jedoch ist die Form des Gamepads da natürlich nicht originalgetreu.

Positiv:
- Relativ originalgetreuer SNES Controller
- Controller vom Hersteller des originalen Systems
- Originale Tastenanordnung
- Im Vergleich zu anderen NSO Controllern günstig
- USB-C
- Bluetooth
- Hochwertige Verpackung
- Gutes D-Pad

Negativ:
- Keine HOME Taste
- Nur im Abo kaufbar
- Tasten mit Nintendo Switch nicht neu konfigurierbar
- Tasten sehr schwergängig
- Keine Bewegungssteuerung

07 März 2025

Sony Playstation DualSense Controller Review


Struktur:
  1. Überblick (mit offiziellen Funktionen)
  2. Verpackung und Inhalt
  3. Qualität der Hardware
  4. Bedienung
  5. Kompatibilität
  6. Fazit

1. Überblick

Die drei großen Konsolenhersteller kämpfen Generation für Generation um die Gunst der Gamer und Gamerinnen. Neben den Spielen, den Konsolen und dem Service um die Konsole herum gibt es einen wichtigen Faktor, der das Spielerlebnis beeinflusst. Wo Nintendo noch herumexperimentiert, dort gibt es bei den anderen beiden großen Konsolenherstellern eher weniger Neuerungen: bei den Controllern. Da es in diesem Blog schon Reviews zu dem Nintendo Switch Pro Controller und zu dem XBOX Elite 2 Controller gibt, schauen wir uns heute den Playstation 5 DualSense Controller an.
Eine Besonderheit gibt es bei diesem Test: da ich keine Playstation 5 Konsole besitze, wird dieser Controller auf anderen Konsolen bzw. hauptsächlich mit dem PC getestet. Da es eine Vielzahl der Crossplatform-Titel und einige exklusiven PS5 Titel auf dem PC gibt, sollte der Test trotzdem relativ fair sein.
Inzwischen gibt es den Controller nicht nur in unterschiedlichen Farbvariationen, sondern auch als Premium-Variante mit dem Namen DualSense Edge. Dieses Review ist zu der klassischen schwarz-weißen Farbkombination des klassischen Controllers.
Der Controller wurde mit eigenem Geld gekauft.

Offizielle Funktionen (von der Rückseite der Verpackung):
  • Haptisches Feedback
  • Adaptive Trigger
  • Integriertes Mikrofon
  • Bewährter Komfort
Nicht alle Funktionen können in allen Spielen genutzt werden.


2. Verpackung und Inhalt


Die Verpackung des DualSense Controllers ist einfach gehalten: es handelt sich um eine größtenteils weiße Pappschachtel. Auf der Vorderseite ist ein großes Bild des Controllers zu sehen und auf der Rückseite eine Liste mit den Funktionen. Die Oberseite der Packung ist im Playstation-Blau gehalten.
Etwas überrascht hat mich der Hinweis, dass kein USB-Kabel enthalten ist und dass man das Kabel nutzen soll, das der Konsole beiliegt. Das sollte für die meisten Kundinnen und Kunden kein Problem sein: der DualSense Controller nutzt einen USB-C Anschluss zur kabelgebundenen Verbindung zu anderen Geräten und ist mit herkömmlichen Kabeln kompatibel.
Auf der Unterseite der Packung gibt es die typischen Hinweise zur Entsorgung und zu der Herkunft des Produktes: es stammt aus China. Insgesamt macht die Packung einen einfachen aber funktionalen Eindruck. Leider ist sie nicht wirklich stabil: beim ersten Öffnen ist sie mir ohne viel Krafteinwirkung gerissen.
Der Aufkleber, mit dem der Karton verschlossen ist, wirkt etwas pappartig. Vermutlich wurde dieser Typ gewählt, damit er rückstandslos entfernt werden kann. Das hat zumindest bei mir jedoch nicht geklappt.
Neben dem Controller selbst und dessen Verpackung gibt es im Lieferumfang nur noch eine Bedienungsanleitung. Sie erweckt den Eindruck, als würde sie bei unvorsichtiger Verwendung schnell kaputt gehen. Die Beschreibungen sind in mehreren Sprachen abgedruckt und enthalten vor allem Warnhinweise. Etwas kurios: man soll nicht direkt in die Leuchtleiste des Controllers schauen, obwohl diese gar nicht so hell leuchtet. Ebenso wird vor der Lautstärke des Lautsprechers und des Kopfhöreranschlusses gewarnt. Diesen Warnhinweisen folgen eine Liste mit der Benennung der Elemente des Controllers, ein paar Hinweise zur Bedienung und die technischen Daten. Laut den Details kann der in den Controller eingebaute wiederaufladbare Lithium-Ionen-Akku bei 5V Spannung mit 1500mA geladen werden. Der Akku selbst liefert eine Spannung von 3,65V und hat eine Kapazität von 1560mAh. Genutzt werden darf der Controller, der ca. 280g wiegt, bei Temperaturen von 5°C bis 35°C.
Kommen wir zu dem spannenden Teil. Dieser liegt in einer Schale aus Pappe in der Packung und wird ergänzend durch eine Art Tasche aus Plastik vor Staub und ähnlichem geschützt.



3. Qualität der Hardware


Bei dem Anblick des Controllers fällt direkt das zweifarbige Design auf. Die grundsätzlich weiße Farbwahl wird in der unteren Hälfte bei den beiden "analogen" Sticks durch einen schwarzen Bereich unterbrochen. Von weißen Gamepads rate ich allerdings ab: es sammeln sich sehr schnell Schmutz oder Dreck und durch die helle Farbe sind entsprechende Ablagerungen schnell und gut sichtbar.
Insgesamt liegt der Controller gut in der Hand. Die Tasten sind gut erreichbar und durch Noppen an der Unterseite rutscht der Controller nicht in der Hand. Er liegt ähnlich fest wie ein XBOX One/Series Controller und etwas weniger fest als ein Nintendo Switch Pro Controller in der Hand.
Im Vergleich zu der Konkurrenz haben die Sticks dieses Controllers einen relativ weiten Weg, wodurch man genauer steuern kann - allerdings dauert das Steuern bis zur maximalen Position im Gegenzug etwas länger. Das führt dazu, dass sie sich merkbar anders als bei vielen anderen Controllern anfühlen. Wie bei Sticks typisch lässt sich auch diese Version reindrücken. Außerdem liegen die "analogen" Eingabeelemente weiter als bei anderen Controllern auseinander: der ganze Controller ist breiter, als ich es von der Konkurrenz gewohnt bin.
Zwischen den beiden Sticks gibt es die Playstation-Taste zum Einschalten des Controllers. Ergänzend kann sie als HOME- bzw. PS-Taste und zum Ausschalten des Controllers genutzt werden. Darunter gibt es eine Taste, um das Mikrofon stumm zu schalten. Das Mikrofon selbst liegt noch mal ein kleines Stück weiter unten, etwas über dem Anschluss für Kopfhörer. Über der PS-Taste gibt es ein paar Löcher für den in den Controller eingebauten Lautsprecher.
Über den Sticks ist das weiße Touchpad eingebettet, das von dünnen dunklen Rändern umrahmt wird. Diese Ränder leuchten farbig, wenn der Controller genutzt wird. Rechts und links daran sind symmetrisch die Options-Taste und die Create-Taste angeordnet.
Anstelle des D-Pads auf der linken Seite, wie man es beispielsweise von dem Nintendo Switch Controller kennt, gibt es hier die "Richtungstasten". Das D-Pad ist quasi in vier einzelne Segmente aufgeteilt. Nach meinen Tests ist das Pad gut. In der Game Boy Advance Homebrew Anwendung Apotris gab es ein paar Tastendrücke, die nicht richtig erkannt wurden. Damit verhält sich dieser Controller ähnlich wie die Eingabegeräte der Konkurrenz. Sonst hatte ich keine Probleme mit dem Pad.
Die Aktionstasten auf der rechten Seite des Pads sind nicht wie bei Nintendo oder Microsoft mit Buchstaben beschriftet: hier hat Sony sich schon seit der Playstation 1 für die Formen Kreuz, Kreis, Dreieck und Viereck entschieden. Das Layout ist wie bei der XBOX: mit der X- bzw. Kreuz-Taste, an deren Stelle bei XBOX-Controllern die A-Taste ist, können Eingaben bestätigt werden. Die Kreis-Taste entspricht in der Funktionalität der B-Taste von anderen Controllern und kann zum "Verlassen" genutzt werden.
An der Stirnseite des Controllers gibt es den USB-C Anschluss. Neben der Nutzung zum Aufladen kann er für ein kabelgebundenes Spielerlebnis genutzt werden.
Links und rechts davon befinden sich die Schultertasten und die Trigger. Diese sind leicht konkav und leicht genoppt, damit die Finger nicht so einfach abrutschen. Das ist in diesem Fall notwendig: im Vergleich zu anderen Controllern sind sie sehr klein. Die Tasten über dem Trigger fühlen sich im Gegensatz zu den restlichen Tasten des Eingabegerätes etwas wackelig an. 
Von außen nicht sichtbar sind die Gyrosensoren für die Bewegungssteuerung und die Rumble-Motoren für "Force-Feedback". Der Vibrationseffekt hat mich sehr positiv überrascht: er ist sehr leise und relativ stark. Die Bewegungssteuerung funktioniert grundsätzlich. Da ich die klassischen Tasten eines Controllers bevorzuge, wurde die Funktion jedoch nicht tiefergehend getestet.



4. Bedienung

Im Gegensatz zu den Controllern von Nintendo, die Nintendo selbst nur für die eigenen Konsolen vorsieht, gibt es von Sony zumindest einen gewissen Grad an Unterstützung für PC-Gamer. Der Konsolenhersteller bietet extra ein Programm an, um die Controller zu aktualisieren. Auch der "gewöhnliche" Verbindungsprozess läuft so ab, wie man es von einem normalen Controller erwartet.

Per USB verbinden und aufladen

Am Einfachsten ist es, den Controller per USB zu verwenden. Dazu reicht es, PC oder Konsole und Eingabegerät mit einem USB-Kabel zu verbinden. Auf diese Art kann der Controller auch aufgeladen werden. Den laufenden Ladevorgang kann man daran erkennen, dass die Lampen um das Touchpad herum orange leuchten, bis er fertig geladen ist. Danach gehen die Lampen aus. Wenn eine PC-App (z.B.) Steam die Farbe der Lampen überschreibt, leuchten sie logischerweise nicht orange.
Soll der Controller ausgeschaltet werden, kann die Playstation-Taste für ca. 10 Sekunden gehalten werden. Sobald alle Lichter aus sind, ist das Gamepad aus.
In meinen Tests hat der Akku in einem "normalen" Spiel mit Rumble, das keine der für diesen Controller exklusiven Funktionen (adaptive Trigger, Touchpad) nutzt, gute 10 Stunden gehalten. Während des Tests wurde das Spiel "Snowrunner" gespielt.

Per Bluetooth verbinden

Eine kabellose Verbindung per Bluetooth Classic ist auch möglich. Dazu muss am Computer der Pairing-Prozess gestartet werden. Unter Windows geht das in dem "Gerät hinzufügen"-Tab mit der Option "Bluetooth". Wenn nach einem Bluetooth-Gerät gesucht wird, kann der Pairing-Modus des Controllers aktiviert werden. Dazu muss der DualSense erst ausgeschaltet werden. Dann können gleichzeitig die Playstation- und die Share-Taste gedrückt und gehalten werden, bis die Lampen um das Touchpad herum anfangen zu blinken. Nun kann der Controller in der Liste der "gefundenen Bluetooth Geräte" ausgewählt werden und beide Geräte sollten sich erfolgreich verbinden. Die unterstützten Betriebssysteme sind laut Sony Windows 10 und 11, iOS, iPadOS und tvOS 14.5, MacOS Big Sur 11.3 und Android 12.
Es ist zu bedenken, dass nicht alle Spiele alle der Features per Bluetooth unterstützen. Der Kopfhöreranschluss funktioniert bei PC und Mac nur mit einer kabelgebundenen Verbindung. Genauere Listen dazu, welche Spiele das Gamepad wie unterstützen, gibt es hier.
An einer PS5 Konsole kann der Controller kabellos verbunden werden, indem er einmalig per USB mit der Konsole verbunden wird.

Aktualisieren (PC)

Um den Controller auf die neuste Software-Version zu bringen, muss die bereits erwähnte PlayStation Accessories Anwendung heruntergeladen und installiert werden.
Nach der Installation wird man dazu aufgefordert, den Controller per USB mit dem Computer zu verbinden. Wenn ein Update verfügbar ist, steht eine Taste "Jetzt aktualisieren" zur Verfügung.

Steam Integration

Für das Auslesen der Tasten des Controllers wird der D-INPUT Standart genutzt. Einige PC Spiele unterstützen nur X-INPUT. Um diese Spiele mit dem DualSense Controller spielen zu können, kann die Steam-Integration genutzt werden. In der Software können die Tasten neu belegt und so beispielsweise eine Maus-Bewegung auf das Touchpad gelegt werden. Auch die Farben um das Touchpad können angepasst werden. Diese Funktionen lassen sich auch auf dem Desktop des PCs nutzen, sodass die PC Maus mit dem Touchpad bedient werden kann.
Allerdings ist das nur der Fall, solange Steam im Hintergrund läuft. Außerdem enthalten Spiele möglicherweise seine passenden Icons für die Tasten des Controllers: es kann sein, dass die "A"-Taste angezeigt wird, man aber beispielsweise die Kreuz-Taste drücken muss.



5. Kompatibilität

Da ich keine eigene PlayStation 5 Konsole besitze, konnte ich den Controller logischerweise nicht mit der hauptsächlich dafür vorgesehenen Konsole testen. Bei einem Freund habe ich jedoch schon sehen können, dass der Controller damit funktioniert.
Zu anderen Geräten, die nicht von Sony sind, sieht die Kompatibilität sehr gut aus. Das liegt allerdings eher daran, dass der DualSense einer der Standart-Controller geworden ist und es deshalb im Interesse der Hersteller liegt, das Gamepad zu unterstützen. Beispiele dafür sind Computer und das Analogue Dock für den Analogue Pocket. Was nicht geht, ist den Controller ohne Adapter und ohne Software-Modifikationen mit anderen Konsolen wie einer XBOX oder einer Nintendo Switch Konsole zu nutzen.
Enttäuschend sind auch die Verbindungsmöglichkeiten zu anderen Geräten von Sony. Ältere Konsolen wie die PlayStation 4 können nicht ohne weiteres eine Verbindung zu dem Gamepad herstellen.

Kompatibilität mit Geräten

Der Controller kann über 2 Wege mit anderen Geräten verbunden werden: kabellos über Bluetooth Classic oder kabelgebunden über USB.

Kompatibilität (Bluetooth)

- Analogue Dock: Keine Probleme
- Mayflash Magic X: Keine Probleme
- Windows: Keine Probleme

Kompatibilität (USB)

- Analogue Dock: Keine Probleme
- Mayflash Magic X: Keine Probleme
- Windows: Keine Probleme


Kompatibilität mit Spielen

Im Folgenden wird die Performance des Controllers in Spielen getestet, die auf den Controller optimiert sind und seine besonderen Funktionen unterstützen.
Alle aufgelisteten Spiele wurden mit einer USB-Verbindung getestet. Der Grund dafür ist, dass nicht alle Spiele alle Funktionen per Bluetooth unterstützen. Im Zweifelsfall muss man erst googlen, ob ein Spiel jetzt per Bluetooth mit allen Funktionen kompatibel ist, oder nicht.
Horizon Zero Dawn Remastered wurde wegen des neuen Accountzwangs nicht getestet.

Die Schlümpfe: Mission Blattpest

Soweit ich weiß, nutzt dieses Spiel nur die adaptiven Trigger. Die Funktion hat, wenn sie genutzt wurde, gut funktioniert. Es gibt lediglich einen "leichten Gegendruck", wenn der Tank einer Art Wasserkanone, wie man sie aus Super Mario Sunshine kennt, leer ist.

Marvel's Spider-Man: Miles Morales

Die adaptiven Trigger nehme ich in diesem Spiel weder positiv, noch negativ wahr. Das haptische Feedback wird gut eingesetzt und Nuancen sind deutlich spürbar. Allerdings fühlt es sich nicht so stark und präzise wie das HD Rumble der Nintendo Switch Joy-Cons an.
Dieses Spiel unterstützt den in den Controller eingebauten Lautsprecher. Es werden Geräusche von den Netzshootern an den Händen von Miles wiedergegeben. Die Einbindung finde ich gut. Jedoch glaube ich nicht, dass viele andere Spiele die Funktion in ähnlich sinnvoller Weise nutzen werden und man hat einen deutlichen Qualitätsunterschied im Vergleich zu den "normalen" Lautsprechern am PC gehört.

Uncharted: Legacy of Thieves Collection

Von dem genaueren haptischen Feedback habe ich nicht viel gemerkt: die Vibration hat zwar Nuancen, aber nur auf einem dominierenden "Grundvibrieren". Wenn der Controller vibriert, dann ist die Stärke immer halbwegs ähnlich.
Die Nutzung der adaptiven Trigger stört mich sogar. Wenn man ein Fahrzeug fährt, gibt es etwas Widerstand. Es gibt allerdings keinerlei Nuancen im Widerstand. Die Idee ist vermutlich, das Gaspedal eines Fahrzeugs nachzustellen. Fällt man jedoch aus dem Fahrzeug raus, ist der Widerstand sofort weg. Das mag zwar realistisch sein, hat mich aber eher abgelenkt und aus dem Spiel herausgerissen.
Ton über den Controller soll das Spiel auch unterstützen. Da der Test nur relativ kurz war, ist die Nutzung dieser Funktion jedoch nicht vorgekommen.

The Witcher 3: Wild Hunt

The Witcher 3: Wild Hunt unterstützt von den DualSense-spezifischen Features nur die adaptiven Trigger. Auch hier finde ich die Funktion eher vom Spiel ablenkend, weil die Trigger teilweise innerhalb von einer Zwischensequenz umgestellt werden. Hinzu kommt, dass das Spiel nur XBOX-Icons wie A oder Y im Spiel anzeigt. Die Sony-Tasten wie Kreis oder Dreieck werden nicht angezeigt.

PlayStation 1 und 2 Emulation

PlayStation 1 und 2 Spiele lassen sich mit gewöhnlichen CD- und DVD-Laufwerken auslesen und dann in einem Emulator an einem Computer spielen. Da sich die Tastenbezeichnungen bei den Controllern von Sony seit der ersten PlayStation Generation kaum bis gar nicht geändert haben, kann man gut moderne Gamepads des Herstellers zum Steuern der Retrospiele nutzen. Sobald die Tasten im Emulator (hier im Bild PCSX2 mit LEGO Island Xtreme Stunts) richtig konfiguriert sind, fühlt sich das Gameplay sehr organisch an. Lediglich exklusive Funktionen der originalen Controller fehlen unter Umständen: so hat der DualSense Controller keine Aktionstasten, die die Druckstärke erkennen können. Diese Funktion gab es bei dem PlayStation 2 Controller und einige Spiele für die Konsole nutzen diese Funktion.

Zwischenfazit

Von den für den Controller spezifischen Funktionen eignet sich eigentlich nur die Rumble-Funktion und das auch nur, wenn sie ordentlich genutzt wird. Das kann man jedoch gar nicht so einfach beim Kauf eines Spiels sehen: um herauszufinden, welches Spiel welche Features des Controllers unterstützt, muss man erst Wiki-Seiten oder Foren durchforsten. Häufig werden einige der Funktionen nur mit einer Kabelverbindung unterstützt.
Zusätzlich unterstützt überhaupt nur ein Bruchteil der PC-Spiele die exklusiven Funktionen des DualSense Controllers. Als interessierte Person muss man sich fragen, wie viele Spiele die Funktionen unterstützen müssen, damit sie wirklich einen Mehrwert bieten. Richtig überzeugt hat mich bei den getesteten Spielen nur Spider-Man.



6. Fazit

Der Controller hat viele interessante neue Funktionen und Innovationen: einen eingebauten Lautsprecher, ein Touchpad, die Gyrosensoren für Bewegungssteuerung, einen relativ genauen Vibrationseffekt und die adaptiven Trigger. Das Problem dabei ist, dass am Computer, wo dieser Controller getestet wurde, viele Funktionen nicht unterstützt werden. Und selbst wenn ein Spiel damit kompatibel ist, kann es sein, dass das Feature nur kabelgebunden genutzt werden kann - für viele Gamerinnen und Gamer sehr unbequem.
Da ich denke, dass sich der Controller für 5 Spiele nicht lohnt, die genau so gut mit anderen Gamepads gespielt werden können, sehe ich noch zwei größere Argumente für den Controller.
Erst einmal ist er ein Sony-Controller, der die gleiche Tastenbelegung wie ältere Controller des Herstellers nutzt. So kann er nicht nur in modernen Playstation-Games gut genutzt werden: wenn man Konsolenspiele von älteren Sony-Konsolen emuliert, passen die Icons in den Spielen zu denen auf dem Controller. Bei Gamepads, die Buchstaben anstelle der Symbole nutzen, klappt das nicht so gut.
Das zweite Argument ist, dass man den Controller natürlich am PC weiternutzen kann, wenn man bereits eine PlayStation Konsole besitzt. Mit diesem soliden Controller kann man nicht viel falsch machen und es gibt keinen Grund, sich einen neuen zu kaufen, wenn man bereits einen DualSense besitzt.
Mit diesen Argumenten möchte ich nicht sagen, dass der Controller schlecht ist. Es sind eigentlich alle modernen First Party Controller auf einem sehr hohen Niveau und mit keinem macht man etwas falsch. Aber weil kein Controller besonders stark aus der Masse heraus sticht, ist es schwierig, eine allgemeine Empfehlung für ein bestimmtes Modell zu geben. Welcher Controller der Richtige ist, hängt von der Abwägung einiger Punkte ab: wie ist die Akkulaufzeit, sind die dem gegenüber stehenden Features das wert und welches D-Pad und welche Tastenbeschriftung möchte man haben. Eine abschließende Antwort auf diese individuellen Fragen kann dieses Review nicht geben.

Positiv:
- Liegt gut und fest in der Hand
- Etwas größer als andere Controller
- Viele Features
- USB-C
- Bluetooth
- Akku
- Update-App für Windows

Negativ:
- Features am PC kaum unterstützt
- Keine einheitliche Dokumentation welche Spiele Extrafunktionen unterstützen und ob per Bluetooth
- Sehr minimalistischer Lieferumfang und instabile Box
- Nur 10 Stunden Akkulaufzeit
- Eher teuer
- Nicht mit PS4 oder anderen Konsolen kompatibel

17 November 2024

Nintendo 64-Controller Review (Nintendo Switch Online)


Struktur:
1. Überblick (mit offiziellen Funktionen)
2. Verpackung und Inhalt
3. Qualität der Hardware
4. Bedienung
5. Kompatibilität
6. Fazit



1. Überblick

In der Mitte der 1990er Jahre gab es einen riesigen Umschwung in der Videospielwelt. Durch technischen Fortschritt ist es möglich geworden, in Videospielen dreidimensionale Welten darzustellen. Die Spielerinnen und Spieler wollten die neuen technischen Grenzen in Spielen wie Doom und Tomb Raider austesten. Natürlich sind die Konsolenhersteller nachgezogen und mit dem Nintendo 64 brachte das japanische Unternehmen 1997 seine erste "richtige" 3D Konsole heraus.
Allerdings war 3D in dieser Zeit noch in den Kinderschuhen. Nicht nur die Technik wurde über die nächsten Jahre stetig verbessert, auch dem Controller für das System sieht man das an. Anstelle des heute typischen Designs mit zwei Handgriffen hat dieser Controller drei.
Nun, fast 30 Jahre später, gibt es einige Nintendo 64 Spiele in einem Aboservice auf Nintendos aktueller Konsole, der Nintendo Switch und der Nintendo Switch 2. Passend zu den Spielen gibt es einen Nachbau des N64 Controllers, der kabelgebunden oder mit Bluetooth genutzt werden kann.
Da ich nie ein Original dieses Controllers in der Hand hatte, kann ich nicht beurteilen, wie genau der Nachbau ist. Jedoch kann ich den Controller aus einer heutigen Perspektive beurteilen.
Der Controller wurde von eigenem Geld bei Nintendo gekauft. Einen Überblick über die offiziellen Funktionen gibt es leider nicht, weil die Website zu dem Controller kaum Informationen enthält, die aufgelistet werden können.


2. Verpackung und Inhalt

Wie bei den Nintendo Switch Online Controllern gewohnt wird der eigentliche Karton des Controllers von einem Umkarton aus Pappe geschützt, der an den Seiten zugeklebt ist.
In dem Pappkarton befindet sich eine weitere Schicht Pappe, in der die eigentliche Verpackung des Controllers liegt. Durch die Verpackungsschichten sollte der Box durch den Transport normalerweise nichts passieren.

Die Hauptpackung verfügt auf der Vorderseite über ein durchsichtiges Fenster aus Plastik, durch das der Controller ersichtlich ist. Darunter ist die Bezeichnung geschrieben.
Auf der Rückseite gibt es eine kurze Anleitung zur Verbindung des Controllers mit dem Nintendo Switch Dock. So kann er kabelgebunden genutzt werden. Außerdem kann er mit dem Nintendo Switch Netzteil geladen werden.
In der Packung befindet sich ein schwarzer Einschub, der Löcher für den Controller enthält. Der ganze Schub muss herausgezogen und auseinandergeklappt werden, damit der Controller entfernt werden kann.
Unter dem Einschub befinden sich ein USB-A auf USB-C Kabel und eine Schnellstartanleitung.
Die Schnellstartanleitung kann ausgeklappt werden und enthält die wichtigsten Informationen zur Verwendung des Gamepads.
So gibt es eine Liste mit den Tasten und erneut Hinweise zur Verbindung des Controllers mit dem Nintendo Switch Dock.


3. Qualität der Hardware

Bei dem Anblick des Controllers fällt sofort das aus einer modernen Perspektive ungewöhnliche Design mit den drei Flügeln auf. Ich persönlich finde diese Designentscheidung denkwürdig, weil der Controller dadurch darauf ausgelegt ist, dass ein relevanter Anteil (wahlweise das Steuerkreuz oder der Stick) nie gleichzeitig in Spielen genutzt werden. Dabei bin ich mit dem Steuerkreuz absolut zufrieden: in dem GBA Spiel Apotris hatte ich im Gegensatz zu vielen neueren Controllern keine Fehleingaben.
Auch davon abgesehen hat dieser Controller einige Eigenheiten, die bei modernen Controllern selten angetroffen werden können. Es gibt keinen zweiten Stick für die Steuerung der Kamera. Dafür gibt es C-Tasten, die wie ein Steuerkreuz angeordnet sind und in vielen Spielen für die Kamerasteuerung genutzt werden. Dazu gibt es in der Mitte des Gamepads über dem Stick eine START-Taste. Bei den A- und B-Tasten ist auffällig, dass die Beschriftung nicht mittig ist. Stattdessen sind die Buchstaben eher linksbündig eingestanzt. Auch der Stick des Controllers fühlt sich anders als bei den modernen Pendants an: er lässt sich nicht eindrücken und hat eine eckige Führung mit klar definierten "Endpositionen".
Auf der Unterseite gibt es hauptsächlich die Z-Taste zu sehen, die an der Switch auf die Taste ZL gemappt ist. Außerdem kann man den Schacht für Erweiterungen sehen - beziehungsweise die Stelle, wo er bei originalen N64 Controllern ist. Hier kann die Erweiterung nicht ausgetauscht werden, sondern der Bereich ist fest mit der restlichen Form des Controllers verbunden. Die Erweiterung ist in den meisten Anwendungsfällen auch gar nicht nötig: zusätzlichen Speicher kann ein N64 Emulator bieten und die Vibrationsmotoren für den Rumble-Effekt sind eingebaut.
Anstelle des Modulschachts gibt es nun einige Tasten an der Stirnseite. Die L- und R-Tasten an den Seiten kennt man von originalen Nintendo 64 Controllern aber es sind einige "Steuertasten" dazu gekommen.
Von oben angefangen gibt es eine neue ZR-Taste, die in der Nintendo 64 Nintendo Switch Online App das Menü aufruft. Daneben ist eine LED für den Ladezustand des Controllers und ein USB-C Anschluss zum Laden und für die kabelgebundene Nutzung.
In der nächsten Zeile gibt es eine HOME-Taste, vier LEDs die den Verbindungsstatus anzeigen, eine SYNC-Taste und eine Screenshot-Taste. Durch einen kurzen Druck auf die SYNC-Taste kann der Controller ausgeschaltet werden.
Insgesamt liegt das Gamepad okay in der Hand. Mit dem Komfort moderner gummierter Controller ist dieses Eingabegerät nicht zu vergleichen - das erwartet vermutlich niemand. Falsch fühlt es sich hingegen an, den C-Stick in der linken Hand zu halten. Dadurch sind die linke und die rechte Hand auf unterschiedlichen "Ebenen" und der Controller liegt leicht schräg in der Hand.


4. Bedienung

Dieser Controller wurde vor dem Erstellen des Reviews aktualisiert. Die folgenden Punkte beziehen sich auf die aktuelle Version.

Verbinden und aufladen

Der Controller kann über die USB-C Verbindung mit der Konsole verbunden und aufgeladen werden. Damit eine kabelgebundene Nutzung möglich ist, müssen kabelgebundene Controller in den Einstellungen der Nintendo Switch aktiviert werden.
Neben dem USB-C Anschluss gibt es eine Ladelampe. Sie erlischt, sobald der Controller vollgeladen ist. Während des Entstehungsprozesses des Reviews musste der Controller nicht extra aufgeladen werden. Einen genauen Test der Akkulaufzeit gab es im Rahmen dieses Reviews leider nicht.
Eine Bluetoothverbindung zwischen Controller und Nintendo Switch Konsole kann hergestellt werden, indem in dem Controller-Menü auf "Griffweise/Reihenfolge ändern" gedrückt wird. Nun befindet man sich in dem Menü, das auf dem Bild zu sehen ist. Drückt man jetzt die Verbindungs-Taste am Controller, sollten sich Konsole und Eingabegerät verbinden. Während der Controller ein Gerät sucht, "läuft" das Licht von links nach rechts und zurück über die vier Verbindungs-LEDs. Nachdem die Verbindung hergestellt wurde, kann die Nintendo Switch Konsole durch Druck auf die HOME-Taste am Controller aufgeweckt werden.
Da der Controller keinen Controller Pak Schacht hat, gibt es keine Kompatibilität zu ungewöhnlicheren Erweiterungen wie dem Bio Sensor.

Tastenbelegung

Die Tastenbelegung dieses Controllers bei der Nintendo Switch ist etwas kurios. Das liegt daran, dass dieser Controller 13 Tasten hat. Ein normaler Switch Pro Controller hat 14 Tasten, die jedoch anders angeordnet sind. Deshalb hat Nintendo sich dazu entschieden, die C-Tasten quasi auf den rechten Stick zu legen, aber als Taste. Leider gibt es dadurch keine Belegung für die Tasten X oder Y. Dieses Problem wird dadurch verstärkt, dass das Tastenlayout nicht wie bei anderen Pro Controllern in den Einstellungen anpassbar ist. Wenn ein Spiel die X-Taste regelmäßig nutzt, wird es nicht sinnvollerweise mit diesem Controller spielbar sein.

Steuerkreuz: Steuerkreuz
Control-Stick: Control-Stick
A: A
B: B
C-LINKS: Rechter Stick links
C-RECHTS: Rechter Stick rechts
C-OBEN: Rechter Stick oben
C-UNTEN: Rechter Stick unten
START: PLUS
L: L
R: R
Z: ZL
ZR: ZR
HOME: HOME
Screenshot: Screenshot

Für Spiele, die speziell für das Nintendo 64 waren, fühlt sich der Controller gut an - ich denke sogar besser als moderne Controller. Für andere 3D Spiele würde ich jedoch einen anderen Controller bevorzugen.

Aktualisieren

Eine Aktualisierung des Controllers ist nur mit einer Nintendo Switch Konsole möglich. Das geht in den Einstellungen unter dem Punkt "Controller und Sensoren" mit der Option "Controller aktualisieren".


5. Kompatibilität

Offiziell unterstützt Nintendo diesen Controller nur mit der Nintendo 64 Switch Online App. Trotzdem kann er mit anderen Spielen genutzt werden. Einige davon wurden für dieses Review getestet.
Neben der Nintendo Switch und Nintendo Switch 2 kann der Controller mit anderen Geräten wie Computern mit Windows und Steam genutzt werden. Hier ist ggf. mehr Setup als bei anderen Geräten nötig, da das Tastenlayout des Controllers relativ ungewöhnlich ist.

Bluetooth

- Nintendo Switch: Keine Probleme
- PC (Windows): Benötigt Remapper (z.B. Steam). Sonst ungewollte Eingaben
- Analogue Dock: Keine Probleme
- Mayflash Magic X: Nicht kompatibel
- Wii U mit Bloopair: Keine Probleme

USB

- Nintendo Switch: Keine Probleme
- PC (Windows): Benötigt Remapper (z.B. Steam). Sonst ungewollte Eingaben
- Analogue Dock: Keine Probleme
- Mayflash Magic X: Nicht kompatibel

Spiele

Es ist eine Vielzahl von Nintendo Switch Spielen mit diesem Controller spielbar. Dies gilt insbesondere für Nachfolger von Spielen, die erstmalig auf dem Nintendo 64 erschienen sind. So lassen sich Mario Kart 8 Deluxe und Super Smash Bros Ultimate gut spielen.
- Cruisin' Blast: Die meisten Funktionen nutzbar. Steuerung nicht anpassbar
- NSO App: Keine Probleme, Menü mit ZR-Taste
- Mario 3D All Stars: Zeigt "Press +" anstelle von "Press Start" an. Sonst keine Probleme
- Mario Kart 8 Deluxe: Gut spielbar. Zurückschauen nicht möglich, kein Rumble
- Minecraft: Spielbar aber unpassendes Tastenlayout
- Super Smash Bros Ultimate: Keine Probleme. Tastenlayout passt fast zu Smash 64
- Portal: Nach geänderter Steuerung gut spielbar
- Portal 2: Nach geänderter Steuerung gut spielbar


6. Fazit

Für diesen Controller gilt wie vielleicht für keinen anderen Controller, dass sich auf das N64 ausgelegte Spiele am Besten anfühlen. Die Spiele sind auf das Eingabegerät mit seinen Eigenheiten wie den C-Tasten zugeschnitten und lassen sich so am besten steuern. Bei anderen Spielen ist die Nutzung des Nintendo 64 Controllers jedoch häufig eher unpassend und das Einstellen der richtigen Tasten kann ein regelrechter Krampf sein. Hinzu kommt, dass das Gamepad nur im Nintendo Switch Online Abo kaufbar und hauptsächlich im Abo nutzbar ist. Das schränkt die einfachen Anwendungsbereiche weiter ein.
Dabei finde ich den Grundpreis von ungefähr 50€ noch fair. Der Controller bietet zwar weniger Komfort als moderne Gamepads aber immerhin ist ein Rumble Effekt vorhanden. Der Controller hat viele nötige Tasten und die Stückzahl dürfte deutlich niedriger als bei anderen Controllern sein.
Ich persönlich werde den Controller zukünftig vermutlich hauptsächlich mit einer Wii U Konsole und der Nintendo 64 Virtual Console nutzen, weil ich nicht einsehe, ein dauerhaftes Abo für Nintendo 64 Spiele abzuschließen. So muss man für sich selbst überlegen, ob man genügend N64 Spiele spielt, sodass sich der Controller finanziell lohnt.

Positiv:
- Nutzt USB-C zum Laden und für Kabelverbindung
- HOME und Screenshot Taste
- Gutes D-Pad
- Sehr originalgetreu, dadurch ziemlich ideal für N64 Spiele
- Rumble
- Weckt Switch auf

Negativ:
- Liegt komisch schräg in der Hand
- Einige Tasten werden durch das Design niemals gleichzeitig genutzt (dadurch "verschwendet")
- Keine X oder Y Taste
- Tasten nicht in den Switch-Einstellungen neu konfigurierbar
- Rumble Pak eingebaut, deshalb nicht mit Controller Pak Slot kompatibel (z.B. Bio Sensor)
- Keine Bewegungssteuerung/ NFC für Amiibos
- Nur im Abo kaufbar

16 Juli 2024

SEGA Mega Drive-Gamepad Review (Nintendo Switch Online)


Struktur:
  1. Überblick
  2. Verpackung und Inhalt
  3. Qualität der Hardware
  4. Bedienung
  5. Kompatibilität
  6. Fazit

1. Überblick

SEGA und Nintendo. 2 Firmen, die in den 90ern Erzfeinde waren. Mit harten Bandagen kämpften Sonic und Mario um den Platz 1 der Konsolenverkäufe. Marketing-Sprüche wie "SEGA does what Nintendon't" sind bis heute fest in der Popkultur verankert.
Seit dieser Zeit hat sich einiges getan. Mit Mario & Sonic bei den olympischen Spielen gibt es inzwischen sogar eine Kooperation beider Firmen. Die Reihe von Sportspielen mag auf den ersten Blick nicht so besonders sein - mit Blick auf die Vergangenheit der beiden Firmen ändert sich diese Sicht jedoch. Die Schuld für das Verlieren von SEGA, die inzwischen keine Konsolen mehr herstellen, trifft jedoch nicht das Mega Drive. Nachdem SEGA 1995 fast zeitgleich die 32x-Erweiterung für den Mega Drive und mit dem Saturn eine komplett neue Konsole auf den Markt gebracht hat, haben die Konsumentinnen und Konsumenten das Vertrauen in den Videospieltitanen verloren. Nachdem der Dreamcast im Jahr 1998 auch nicht den gewünschten Erfolg brachte, zog SEGA sich aus dem Konsolengeschäft zurück und entwickelte fortan Spiele für die Konsolen der Konkurrenz.
Die Mario & Sonic Reihe, von der das erste Spiel 2007 auf der Nintendo Wii erschien, war nicht der erste Schritt des Igels auf die Heimkonsolen von Nintendo. Es war bereits mit der Sonic Mega Collection für den Nintendo Gamecube 2002 (bzw. 2003 in Europa) möglich, einige Spiele mit Sonic und seinen Freunden auf einer Nintendoplattform zu spielen. Die Spiele in der Kollektion sind identisch zu den Versionen für das SEGA Mega Drive.
Mit der Nintendo Wii wurde 2006 unter dem Titel der Virtual Console die Möglichkeit eingeführt, viele Titel für das SEGA Master System und den SEGA Mega Drive einzeln im eShop zu kaufen. Aufgrund von schlechten Verkaufszahlen in der Wii Virtual Console hat sich SEGA beim Erscheinen der Wii U dagegen entschieden, die Spiele in der Virtual Console zu veröffentlichen. Lediglich auf dem Nintendo 3DS gab es in der Generation einige SEGA GameGear Spiele.
Stattdessen hat sich der Entwickler 2010 dazu entschieden, viele seiner Klassiker in einer Sammlung als "Sega Mega Drive Classics" auf dem Computer zu veröffentlichen. 2018 wurde die Sammlung dann auf den zu dem Zeitpunkt gängigen Konsolen veröffentlicht: Playstation 4, XBOX One und Nintendo Switch.
Trotz dessen, dass viele SEGA Mega Drive Klassiker bereits in einer günstigen Kollektion auf der Nintendo Switch erwerbbar sind, wurde der Mega Drive 2021 in die teurere Version des Nintendo Switch Online Abos integriert. Das Abo ist notwendig, um mit der Nintendo Switch Konsole Spiele im Online-Multiplayer spielen zu können. Zusätzlich gibt es je nach Preisstufe Spiele für unterschiedliche Retrospiele im Abo: neben Spielen für Konsolen wie SNES und Gameboy gibt es in der teureren Version Gameboy Advance, N64 und eben SEGA Mega Drive Spiele. Zum Zeitpunkt dieses Reviews enthält die eigenständige Kollektion mehr Mega Drive Spiele als der Nintendo Switch Online Service.
Um die Spielerfahrung des SEGA Mega Drives möglichst originalgetreu mit der Nintendo Switch darzustellen, gibt es außerdem einen SEGA Mega Drive Controller für die Nintendo Switch. Dieser kann nur bestellt werden, wenn ein aktives Nintendo Switch Online Abo vorhanden ist und kostet zusätzlich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Reviews 50€. Alternativ lässt sich der Controller bei Plattformen wie eBay von anderen Nintendo Switch Online Abonnenten kaufen. In der Regel sind die Preise bei Weiterverkäufern schlechter als wenn man das Eingabegerät direkt bei Nintendo kauft.
Das SEGA Mega Drive ist vor meiner Gaming-Zeit erschienen. Jedoch interessiere ich mich für Retro-Spiele und insbesondere der Grafikstil von Mega Drive-Spielen spricht mich persönlich sehr an. Da viele ältere Controller aus heutiger Perspektive eine eher untypische Anordnung und Anzahl an Tasten haben, möchte ich in dieser Review-Reihe offizielle Nachbauten von Retro-Controllern testen und beurteilen, ob sie für die Retro-Spiele notwendig sind und wie sie sich für andere Spiele eignen.
Da ich nie ein Original dieses Controllers in der Hand hatte, kann ich nicht beurteilen, wie genau der Nachbau ist. Jedoch kann ich den Controller aus einer heutigen Perspektive beurteilen.
Der Controller wurde von eigenem Geld bei Nintendo gekauft. Einen Überblick über die offiziellen Funktionen gibt es leider nicht, weil die Website zu dem Controller kaum Informationen enthält, die aufgelistet werden können.

Bisherige Reviews in dieser Reihe: NES-Controller Review.


2. Verpackung und Inhalt


Die elegant reflektierende, schwarze Verpackung des Controllers wird in einem Pappkarton geliefert, der die meisten Stöße gut abfedern sollte. Im Gegensatz zu dem NES Nintendo Switch Online Controller gibt es auf der Vorderseite kein Blickfenster, sondern eine gedruckte Version des Gamepads, über der stolz der Schriftzug "SEGA MEGA DRIVE" prangt. Unten gibt es noch die Beschreibung "SEGA Mega Drive Control Pad Manette SEGA Mega Drive". Den einzigen Hinweis auf die Kooperation mit Nintendo gibt es auf der rechten unteren Seite, die das Nintendo Switch Online Logo abbildet.
Auf der Rückseite gibt es Hinweise zur Verbindung des Controllers und Hinweise zum Herstellungsland China, zum Lieferumfang sowie zur Entsorgung.
In dem Karton befindet sich eine weiß-graue Einlage aus Pappe, in der das Gamepad geschützt von einer weichen Tüte liegt. Unter dem Gamepad ist eine Zwischenschicht aus Pappe, unter der sich das USB-A zu USB-C Kabel und eine Bedienungsanleitung befinden.

Die Anleitung ist ein großes, zusammengefaltetes Papier. Hier werden die Tasten des Gamepads beschrieben, es gibt wichtige Nutzungshinweise und Informationen zur Entsorgung. Eine Liste mit der Tastenbelegung sucht man vergebens.


3. Qualität der Hardware

Ein Blick auf den Controller genügt, um einige Unterschiede zu modernen Eingabegeräten zu sehen. Die Form des schwarzen Gamepads würde ich irgendwo zwischen Bumerang und Hundeknochen einordnen. Im Vergleich zu modernen Controllern, die häufig gummierte oder geriffelte Elemente haben, damit sie besser und angenehmer in der Hand liegen, besteht das SEGA Pad fast nur aus Hartplastik. Der Komfort ist deshalb natürlich nicht mit modernen Controllern vergleichbar - den Umständen entsprechend liegt das Pad jedoch gut in der Hand. Der Fortschritt im Vergleich zum NES oder zum SEGA Master System Gamepad ist deutlich sichtbar. Leider sind Kratzer sehr schnell auf der Oberfläche sichtbar.
Auf der Oberseite gibt es ein rundes D-Pad, bei dem 8 Richtungen durch einen Aufdruck auf dem Rand hervorgehoben sind. Auf der rechten Seite gibt es die recht großen, runden, als Trigger bezeichneten Tasten A, B und C sowie eine längliche Start-Taste darüber. Leider sind die Tasten relativ laut.
Gerade das Steuerkreuz hat mich positiv überrascht: die Richtungen sind klar definiert aber es gibt trotzdem einen "fließenden" Übergang von den vier Hauptrichtungen zu den Diagonalen. Das kann insbesondere für Fighting-Spiele gut sein. In dem Tetris-Klon Apotris hatte ich im Gegensatz zu vielen anderen Controllern keine Fehleingaben, aber das D-Pad fühlt sich trotzdem nicht richtig für Tetris an.
Die japanische Version des Pads hat kleinere Trigger-Tasten, aber dafür zusätzlich die Tasten X, Y und Z. Leider ist diese Version in Europa nicht direkt erhältlich. Zwischen dem Steuerkreuz und den Tasten gibt es mittig ein SEGA-Logo und den Text "MEGA DRIVE CONTROL PAD".

An der "eingelassenen" Innenseite des Controllers gibt es eine SYNC-Taste sowie vier LEDs, um den aktiven Spieler anzuzeigen. Gegenüber davon an der Außenseite ist der USB-C Anschluss. Daneben gibt es eine Screenshot-Taste und eine HOME-Taste. Insbesondere letztere Taste ist in der praktischen Verwendung des Pads sehr hilfreich, da so Spiele gewechselt werden können, ohne einen anderen Controller mit der Konsole zu verbinden. Bei den NES Controllern gibt es diese Option nicht. Außerdem gibt es rechts neben der HOME-Taste eine Taste, die mit "MODE" beschrieben ist.
Die Rückseite ist nicht flach: der Rand ist im Vergleich zu der Mitte hervorgehoben, wodurch der Controller etwas besser in der Hand liegt. In die Mitte sind die Logos von Nintendo und SEGA eingelassen. Außerdem gibt es Hinweise zur Versorgung des Pads. Ebenso steht hier das Herstellungsland China.
Neuere Funktionen wie NFC-Reader, Rumble oder Bewegungssteuerung sind nicht in diesem Pad enthalten. Einerseits ist das verständlich, weil die originalen Controller diese Funktionen auch nicht hatten. Andererseits hätte man diese Funktionen ergänzen können, ohne das Aussehen des Pads zu verändern. Für das, was geboten wird, ist der Preis von 50€ relativ hoch.


4. Bedienung

Die folgenden Abschnitte beziehen sich auf die aktuelle Firmware-Version, die zum Zeitpunkt des Reviews verfügbar war. Der Controller wurde vor dem Review aktualisiert.

Verbinden und aufladen

Eine USB Verbindung mit dem Controller ist denkbar einfach. Er kann über ein USB-C Kabel mit einer gedockten Nintendo Switch Konsole verbunden und genutzt werden. Wenn der Controller über eine USB-C Verbindung geladen wird, leuchtet die orangene LED am USB-C Anschluss. Nach einer vollen Aufladung erlischt das Licht. Einen genauen Test der Akkulaufzeit gab es im Rahmen des Reviews nicht, jedoch musste der Akku während der Erstellung des Reviews mehrmals aufgeladen werden. Das spricht nicht für die Laufzeit.
Bei der Verwendung einer Bluetooth-Verbindung muss das Gamepad erst mit der Nintendo Switch Konsole, oder einem anderen kompatiblen Gerät, verbunden werden. Dazu muss die Suchfunktion an der Konsole gestartet werden, bei der Nintendo Switch geht das mit den Optionen "Controller" und "Griffweise/Reihenfolge ändern". Dann muss der Controller in den Verbindungsmodus gebracht werden. Dazu kann die schwarze SYNC-Taste neben den vier LEDs gedrückt werden, bis das Licht zwischen den LEDs "umherläuft".
Wenn Konsole und Gamepad verbunden sind, lässt sich die Switch durch Druck auf die HOME-Taste sogar aus dem Schlafmodus aufwecken.

Tastenbelegung

Bei der Verwendung mit einer Nintendo Switch Konsole hat der Controller die folgende Tastenbelegung:
Steuerkreuz - Steuerkreuz
A - A
B - B
C - R
START - Plus
MODE - ZR
HOME - HOME
Screenshot - Screenshot

Leider lässt sich die Knopfbelegung für diesen Controller nicht wie bei Pro Controllern in den Einstellungen der Nintendo Switch ändern. Diese Möglichkeit könnte dabei helfen, Kompatibilitätsprobleme mit einigen Spielen zu beheben. Bei anderen Systemen, z.B. in der Steam-Software für Windows PCs, lässt sich die Tastenbelegung des Controllers ändern.
Durch die HOME-Taste lassen sich mit dem Controller Spiele verlassen, um zurück ins HOME-Menü zu wechseln. Allerdings lassen sich die Spiele nicht völlig mit dem Controller schließen, da die X-Taste fehlt und keine andere Taste mit X belegt ist.

Aktualisieren

Die Nintendo Switch Online Controller können nur mit einer Nintendo Switch Konsole aktualisiert werden. Das geht unter dem Punkt "Controller und Sensoren" mit der Option "Controller aktualisieren". Vor dem Review wurde kontrolliert, dass der Controller die aktuelle Softwareversion nutzt. Eine App, um den Controller ggf. mit einem Computer zu aktualisieren, ist nicht verfügbar.


5. Kompatibilität

Offiziell ist der Controller nur mit den Nintendo Switch und Nintendo Switch 2 Konsolen kompatibel. Hauptsächlich nur mit der Nintendo Switch Online App für das SEGA Mega Drive.

Geräte

Darüber hinaus lässt sich der Controller mit anderen Geräten verbinden, wenn diese das Gamepad unterstützen. Mit einigen Geräten lässt sich der Controller direkt verbinden (z.B. mit Windows PCs, auf denen Steam läuft). Bei anderen Geräten kann ggf. ein Adapter wie der 8Bitdo USB Adapter oder der Mayflash Magic X genutzt werden.
Laut Forenbeiträgen lässt sich der Controller sogar mit originalen SEGA Mega Drive Konsolen nutzen, wenn entsprechende Adapter, z.B. von 8Bitdo, genutzt werden. Diese wurden für dieses Review jedoch nicht getestet.

Bluetooth
- Nintendo Switch: Keine Probleme
- PC (mit Steam): Keine Probleme
- Analogue Dock: Nicht kompatibel
- 8Bitdo USB Adapter: Keine Probleme
- Mayflash Magic X: Controller wird nicht erkannt

USB
- Nintendo Switch: Keine Probleme
- PC (mit Steam): Keine Probleme
- Analogue Dock: Keine Probleme, MODE wird als HOME+MODE erkannt
- Mayflash Magic X: Controller wird nicht erkannt

Spiele

Entgegen der Angabe, dass der Controller für die Switch Online SEGA Mega Drive App ist, lässt sich das Gamepad grundsätzlich in fast jedem Nintendo Switch Spiel nutzen. Leider passt die Tastenbelegung häufig nicht und dadurch, dass die Tastenbelegungen dieses Controllers nicht geändert werden können, lässt sich das Problem in einigen Spielen nicht beheben. Das ist insbesondere ärgerlich, weil viele SEGA Retro-Kollektionen für die Nintendo Switch kein zu dem Controller passendes Tastenlayout unterstützen. Ebenso fehlen dem Controller Tasten für zusätzliche Funktionen wie Savestates oder Rewinds. Deshalb wird in diesem Test nur bewertet, ob die Tasten des Gamepads zum Spielen des "Hauptspiels" ohne solche Zusatzfunktionen ausreichen.
Neben Retro-Kollektionen, die u.a. SEGA Mega Drive Spiele enthalten, kann auch die Kompatibilität zu SEGA Master System Spielen interessant sein. Diese konnten mit dem Master System Converter offiziell auf SEGA Mega Drive Konsolen und damit mit diesem Controller gespielt werden.
Das Problem mit der Umbelegung von Tasten ist bei einem Computer nicht gegeben, da dort mit Programmen wie Steam selbst ohne Unterstützung des Spiels die Tastenbelegung angepasst werden kann. Wenn es nicht anders angegeben ist, bezieht sich die Kompatibilität eines Spiels auf die Nintendo Switch Version.
- Nintendo Switch Online Gameboy App: Keine Select-Taste und keine Schultertasten für das NSO Menü
- Nintendo Switch Online Mega Drive App: Keine Probleme, MODE-Taste funktioniert als L+R
- Nintendo Switch Online NES App: Keine Select-Taste und keine Schultertasten für das NSO Menü
- SEGA Mega Drive Classics: Tastenlayouts nicht mit Controller kompatibel
- SEGA Ages Outrun: Steuerung nicht ausreichend anpassbar
- SEGA Ages SMS: Alle wichtigen Tasten können entsprechend angepasst werden
- SEGA Ages Virtua Racing: "Insert Coin" benötigt anderen Controller. Sonst spielbar
- Shovel Knight: Keine Probleme
- Sonic Origins Plus: Größtenteils spielbar, einige Dinge (z.B. einige GameGear Spiele) nicht kompatibel
- Wonder Boy Anniversary Collection: Keine Probleme
- Demons of Asteborg (Steam): Keine Probleme wenn Steam-Eingabe aktiviert ist
- RetroArch (Steam): Keine Probleme
- SEGA Mega Drive Classics (Steam): Keine Probleme wenn Steam-Eingabe aktiviert ist

6. Fazit

Gerade dieses Pad ist ein gutes Beispiel dafür, wo sich Nachbauten der originalen Controller lohnen. Die Form des Controllers und das D-Pad gibt es so nicht bei modernen Controllern und auch die Tastenanordnung ist eigen. Dadurch, dass die Spiele für das Mega Drive dafür entwickelt wurden, mit diesem Eingabegerät gespielt zu werden, fühlen sie sich mit einem originalen Controller "richtiger" an bzw. lassen sich besser spielen als mit modernen Gamepads. Mit einem anderen Controller müsste man ggf. erst Tasten wie MODE und C suchen.
Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass sich viele moderne Spiele besser mit anderen Controllern spielen lassen. Das zeigt sich sowohl durch die Tastenbenennung, als auch bei der gesamten Anzahl der Tasten. Ebenso fehlen die Komfortfunktionen neuerer Controller wie gummierte Flächen oder ein Rumble Effekt.
Für Fans des SEGA Mega Drives, die Spiele für diese Konsole mit einem originalgetreuen Controller auf moderneren Geräten spielen wollen, ist das Mega Drive-Gamepad nichtsdestotrotz eine ziemlich perfekte Lösung. Dadurch, dass sich die Tasten auf vielen Geräten neu belegen lassen, ist ein Computer oder eine ähnliche Emulationsmaschine im Gegensatz zur Nintendo Switch ideal für die Nutzung des Pads. Durch die Nutzung von Standards wie Bluetooth und USB-C gibt es kaum Probleme bei der Nutzung mit anderen Geräten.

Positiv:
- Nutzt USB-C zum Laden und für Kabelverbindung
- Hat notwendige Tasten (z.B. HOME)
- Gutes D-Pad
- Sehr originalgetreu
- Liegt für damalige Zeit gut in der Hand
- Kann Konsole aufwecken

Negativ:
- Ziemlich teuer
- Tastenbelegung auf Nintendo Switch nicht änderbar
- Eher schlechte Akkulaufzeit
- Kein Rumble
- Keine Bewegungssteuerung
- Version mit nur 3 Tasten

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Struktur: 1. Überblick (mit offiziellen Funktionen) 2. Packung und Inhalt 3. Qualität der Karte 4. Installation und Benutzung 5. Kompatibili...