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23 August 2025

EZ-Flash AIR Review (ezflash.cn)


Struktur:
1. Überblick (mit offiziellen Funktionen)
2. Packung und Inhalt
3. Qualität der Karte
4. Installation und Benutzung
5. Kompatibilität
6. Weitere Funktionen
7. Schlussergebnis


1. Überblick

Das EZ-Flash Team hat eine neue Budget-Flashkarte für den GBA herausgebracht: die EZ-Flash AIR.
Im Vergleich zu DS Modulen liegt der Preis für GBA Flashkarten ein ganzes Stück höher, weil teurer Speicher verbaut werden muss, damit die Spiele flüssig laufen. Deshalb ist diese Karte trotz des stolzen Preises von 40-50 Euro noch im niedrigen Preissegment.
Auf den ersten Blick hat das Modul viele Ähnlichkeiten zu der Premiumkarte des Herstellers: der EZ-Flash OMEGA Definitive Edition. Die Größe ist die gleiche, die Plastikschalen sind sogar miteinander kompatibel und die neue Flashkarte unterstützt Funktionen wie die Real Time Clock und den Rumble Effekt. Im Detail gibt es allerdings einige Unterschiede: beispielsweise wurde der PSRAM der ODE durch einen größeren aber eingeschränkteren NORFLASH-Speicher ersetzt. Außerdem nutzt die EZ-Flash AIR batteriebetriebenen SRAM-Speicher für die Spielstände.
In diesem Test schauen wir, ob das Modul atemberaubend, oder ob es heiße Luft ist. Ich habe das Modul mit eigenem Geld bei Aliexpress gekauft.

Offizielle Funktionen (von der Website des Herstellers; frei ins Deutsche übersetzt):
  • 960Mb großer NORFLASH Platz
  • Unterstützt mehrere ROMs
  • Schnelle Schreibgeschwindigkeit, schreibe 256Mbit in unter 2 Minuten
  • GUI Kernel steuert die ROMs und Speicherstände
  • MicroSD Schacht auf dem Board
  • Keine weitere Hardware nötig, um ROM zu schreiben
  • Cheat Unterstützung
  • RTC Unterstützung
  • Rumble Unterstützung
  • Softreset Unterstützung
  • Eigenständiger/SD Doppelmodus
  • Unterstützt DS Link/ DS Rumble Pak


2. Packung und Inhalt

Wenn man in letzter Zeit ein EZ-Flash Produkt gekauft hat, ist die Packung nicht allzu überraschend. Allerdings ist sie etwas kleiner, als es bei der OMEGA-Reihe der Fall war.
Passend zu dem Luft-Motiv ist sie in einem hellblauen Farbton gehalten. Auf der Vorderseite befindet sich das Logo des Herstellers und der Karte. Die Rückseite ist komplett leer, nicht mal eine CE-Kennzeichnung gibt es.
In der Pappe ist ein Einschub aus durchsichtigem Plastik, der die Flashkarte enthält. In meinem Fall ist außerdem ein MicroSD Kartenlesegerät dabei. Ich weiß allerdings nicht, ob das standartmäßig dazu gehört.


3. Qualität der Karte

In Bezug auf die Maße ist die Flashkarte ziemlich genau so groß wie ein GBA Spiel. Im Gegensatz zu dem Aufkleber, den GBA Catridges gewöhnlicherweise haben, ist in die Vorderseite der klar-durchsichtigen Plastikschale der Flashkarte das EZ-Flash Logo eingefasst. Neben der durchsichtigen Version gibt es die Karte mit roter, grüner und blauer Schale.
Ein paar weitere Kleinigkeiten unterscheiden das EZ-Flash Modul von normalen GBA Karten: die "Nasen" an der linken und rechten Seite der Oberseite fehlen und außerdem gibt es an der rechten Seite Aussparungen für eine MicroSD Speicherkarte und einen Schalter, der zwischen den Modi A und B umschalten kann. Der Schalter ist ohne Hilfsmittel nicht bedienbar und verfehlt damit meiner Meinung nach seinen Sinn - wie es schon bei der EZ-Flash OMEGA Definitive Edition der Fall ist. Hier hätte ich mir eine Verlängerung o.ä. gewünscht, damit der Hebel ordentlich bedient werden kann.
Durch die durchsichtige Schale kann man die schwarze Leiterplatte der Karte sehen.

Die Platine der EZ-Flash AIR (oben) ist sehr ähnlich zur EZ-Flash OMEGA Definitive Edition bestückt. Direkt ins Auge fallen von links nach rechts der schwarze Rumble-Motor, die Batterie, der MicroSD Schacht und der Schalter zum Wechsel zwischen Mode A und Mode B der Karte. Die CR1220 Batterie der EZ-Flash AIR ist etwas größer, als es bei der Definitive Edition der Fall ist. In beiden Fällen ist der Energiespeicher in einer Halterung, die einen einfachen Austausch ohne Lötkolben ermöglicht.
Links neben dem Schalter gibt es einen HY62U8100B Low Power CMOS SRAM-Speicher, der laut Datenblatt 128KByte/ 8MBit Kapazität hat. Vermutlich wird er genutzt, um die Speicherstände zu halten. Die EZ-Flash OMEGA Definitive Edition hat an der gleichen Stelle einen FRAM-Speicher.
Die restlichen Unterschiede sind eher unauffällig. Leider fehlt der AIR-Karte die LED, über die die Definitive Edition verfügt.
Auf der Rückseite der Karte fallen zwei große Chips ins Auge: ein XILINX SPARTAN-6 XC6SLX16 FPGA mit knappen 15000 Logikzellen, der die Logik der Karte und die Kommunikation zum GBA handhabt. Außerdem gibt es hier einen Spansion 98WS01GPF0FW003 Chip, bei dem es sich vermutlich um einen Speicher handelt. Leider kann ich dafür kein Datenblatt finden. Wenn man dem Copyright glauben kann, ist der Chip oder zumindest das Design aus dem Jahr 2008.
An der Rückseite sieht man außerdem, dass es sich bei der EZ-Flash AIR um ein Budget-Modul handelt. Das EZ-Flash Logo, das in die Leiterplatte der definitiven Edition eingebettet ist, fehlt dem neuen Modell.


4. Installation und Benutzung

Für dieses Review inklusive der Kompatibilitätstests wird die Kernel Version 1 genutzt.

Installation

Für die Nutzung der Flashkarte wird eine MicroSD Speicherkarte benötigt. Diese muss zwischen 4GB und 128GB Kapazität an Speicherplatz haben. Speicherkarten mit 32GB und weniger müssen in FAT32 mit einer Größe der Zuordnungseinheiten von 32KB formatiert sein und Speicherkarten mit mehr als 32GB müssen in exFAT mit der gleichen Größe der Zuordnungseinheiten formatiert sein.
Anschließend muss der aktuelle Kernel von der Website des Herstellers heruntergeladen werden. Hier findet sich außerdem eine USER MANUAL, bei der es sich empfiehlt, sie zu lesen.
Die "ezairkernel.bin"-Datei aus dem Downloadarchiv kann in das Hauptverzeichnis der Speicherkarte kopiert werden. Damit ist die Flashkarte einsatzbereit. Spiele können in den gängigen Formaten .GBA, .NES und .GB an einem beliebigen Ort auf der Speicherkarte liegen. Backups von Game Boy und Game Boy Advance Spielen können beispielsweise mit dem GBxCart RW erstellt werden. Für GBA-Spiele reicht alternativ ein Nintendo DS Lite mit einer DS Flashkarte.
Optional können von der Seite des Herstellers die Cheat-Bibliothek mit den Cheat-Dateien und das Thumbnails-Pack mit Vorschaubildern für die Spiele heruntergeladen werden. Diese können zu der .bin-Datei in das Hauptverzeichnis kopiert werden.
Abschließend kann der Inhalt der SD Karte so aussehen. Es gibt die "ezairkernel.bin"-Datei im Hauptverzeichnis. Dazu gibt es die "CHEAT"- und "IMGS"-Ordner. Die Spiele liegen in meinem Fall in den Ordnern "GBA", "GB" und "NES". Diese Ordner haben wiederum je einen Unterordner mit dem Namen "Homebrew". Der "SAVER"-Ordner wird beim Speichern eines Spiels automatisch erstellt.

Wenn man die Karte mit fertig eingerichteter SD Karte startet, landet man in dem Dateimanager.
In meinem Fall lag in dem NOR-Speicher der Flashkarte bereits eine japanische Kopie von Star Fox.
Leider lässt sich die Flashkarte nicht als "Multigamecard" ohne MicroSD Speicherkarte nutzen. Ein Grund dafür könnte sein, dass nur genügend SRAM für ein Spiel enthalten ist, der Speicherstand muss auf der MicroSD Speicherkarte zwischengelagert werden. Vielleicht wäre es hier für einige Kundinnen und Kunden attraktiv gewesen, wenn im NOR-Speicher ein Bereich für die Speicherstände frei gehalten worden wäre.

Firmware Updates

Um die Software der Karte zu aktualisieren, muss man die aktuelle "ezairkernel.bin"-Datei von der Website des Herstellers herunterladen und in das Hautpverzeichnis der SD Karte kopieren. Dann kann man das Update starten, indem man beim Starten der Karte die "R"-Taste gedrückt hält. Einen automatischen Hinweis, dass ein Update bereit steht, gibt es nicht.

Menü

Das Menü von der EZ-Flash AIR Flashkarte hat große Ähnlichkeiten zu den Menüs der EZ-Flash OMEGA und der OMEGA Definitive Edition. Es gibt am oberen Bildschirmrand mehrere Tabs für unterschiedliche "Optionen". Außerdem stehen hier die Uhrzeit und wenn NOR ausgewählt ist der verbleibende Speicherplatz. Im Gegensatz zu den anderen GBA Karten von EZ-Flash ist der "Haupt-Bildschirm" dieser Flashkarte die NOR-Übersicht.
Drückt man die "R"-Taste, so gelangt man in den zweiten Tab, zu einer Übersicht der Dateien auf der SD Karte. ROMs können hier ausgewählt und auf die Karte übertragen werden. Weiteres dazu steht im nächsten Abschnitt "Spiele laden".
Mit der "SELECT"-Taste können in diesem Bildschirm die Thumbnails angezeigt werden. Im NOR-Tab werden die Bilder nicht angezeigt.

Spiele laden

Eine Besonderheit bei dieser Karte ist, dass sie 960MBit bzw. 120 MByte NOR-Speicher für die Spiele hat, und auch nur diesen NOR-Speicher.
Bei fast allen Flashkarten ist man es gewohnt, dass man ein Spiel von der SD Karte auswählt, für eine kurze Zeit von maximal 20 Sekunden warten muss und das Spiel dann startet. Hier ist es etwas anders: man muss das Spiel erst von der SD Karte auf den NOR-Speicher in der Flashkarte kopieren und dann von dort starten. Der erste Kopiervorgang dauert relativ lange. Sobald ein Spiel erst einmal in der Karte gespeichert sind, kann es sofort ohne zusätzliche Ladezeiten gestartet werden. Das gilt auch zwischen Neustarts der Konsole. Allerdings kann das erste Laden des Spiels in den Speicher der Karte durchaus seine Zeit dauern, wie die im Rahmen dieses Reviews gestoppten Zeiten zeigen.
Es gibt die Möglichkeit, ein Spiel entweder "CLEAN" oder mit "ADDON" in dem NOR zu speichern. Die "CLEAN"-Version bietet die höchste Kompatibilität, aber keine Features wie Softreset oder Cheats. Dafür muss man das Spiel als "ADDON"-Version "schreiben". Um zwischen CLEAN und ADDON zu wechseln, muss ein Spiel vom NOR-Speicher gelöscht und erneut draufgeschrieben werden.
32MB Spiel ohne Addon: ca. 2 Minuten und 10 Sekunden
32MB Spiel mit Addon: ca. 2 Minuten und 20 Sekunden
Jedes Spiel, das man neu lädt, wird unten in der Liste angehängt. Das ist so lange möglich, bis der NOR-Speicher voll ist. Eine alphabetische Sortierung der geladenen Spiele gibt es nicht. Man kann den Speicher entweder komplett formatieren, oder das letzte Spiel in der Liste löschen. Wenn man also nur das zuerst geschriebene Spiel austauschen möchte, muss man alle Spiele in der Liste löschen, um dann ein neues Spiel auf die Karte zu schreiben. Die restlichen Spiele müssen danach wieder auf die Karte geschrieben werden.
Dieses Problem dürfte relativ überschaubar sein, wenn man nicht mehr als um die 10 Spiele parallel spielen möchte, also wenn alle oder fast alle Spiele gleichzeitig in den NOR passen. Werden die Spiele jedoch häufig gewechselt, kann das wiederholte Löschen und Schreiben einiges an Zeit beanspruchen. Hinzu kommt, dass die "Addon"-Option bei vielen Spielen nicht funktioniert. Wenn das der Fall ist, muss man nach dem ersten Kopieren des Spiels die Addon-Version wieder löschen und das Spiel erneut ohne Addon auf die Karte übertragen.
Ein weiteres Problem ist, dass der NOR-Speicher bei vielen vergangenen EZ-Flash Produkten wie der EZ-Flash IV und dem EZ-Flash 3in1 Expansion Pack eine der Hauptursachen für Fehlfunktionen ist. Häufig wird der Inhalt des Speichers korrupt, was entweder durch Überschreiben gelöst werden kann oder zu dauerhaften Problemen führt. Deshalb habe ich starke Bedenken an die Langlebigkeit dieser Flashkarte. Hinzu kommt, dass das Speichermanagement nicht ganz korrekt zu funktionieren scheint. Mehr dazu steht unter dem Punkt "Kompatibilität".
Diese Eigenheit betrifft nur die Spiele selbst und nicht die Speicherstände. Für den Spielstand wird ein anderer Speicher mit einem anderen Mechanismus genutzt, mit dem ich keine Fehler festgestellt habe.

Einstellungen

In dem dritten Tab gibt es die Möglichkeit, einige Einstellungen der Karte zu bearbeiten. Sie werden im Folgenden von oben nach unten erklärt.
Unter Time kann man die aktuelle Uhrzeit für die in die Karte verbaute RTC (Real Time Clock) anpassen. Damit können Spiele die richtige Uhrzeit anzeigen und nutzen, beispielsweise wie in den Pokémon-Spielen für zeitbasierende Events.
Unter "Addon" können die Optionen ausgewählt werden, die aktiv sind, wenn ein Spiel mit der "Addon"-Funktion auf die Karte geschrieben wird. Die Tastenkombinationen zum Aktivieren der Funktionen können leider nicht ausgewählt werden.
Es gibt die Optionen "Reset", mit der man durch das Drücken einer Tastenkombination zurück in das Menü der Flashkarte gelangen kann und "Cheat", um Cheats in den Spielen zu aktivieren.
Mit der nächsten Option kann die Sprache des Menüs zwischen Englisch und Chinesisch gewechselt werden.
Wenn die "AUTO SAVE"-Option aktiv ist, wird der Speicherstand des Spiels nach dem Ausschalten der Konsole beim nächsten Start automatisch auf die SD Karte kopiert. Ohne Auto Save muss man manuell das Spiel auswählen, um den Speicherstand von dem SRAM der Flashkarte auf die SD Karte zu übertragen. Die Details zur Speichermethode der Karte werden unter dem Punkt "Weitere Funktionen" beschrieben.
Mit der Option "MODE B" kann ausgewählt werden, wie die Karte sich verhalten soll, wenn der Schalter an der Karte in die entsprechende Position gestellt ist. In diesem Modus funktioniert die Karte nicht als gewohnte Flashkarte, sondern entweder als Rumble Pak für Nintendo DS Spiele oder als "ein einzelnes Spiel" - in dem Fall das Spiel, das an der ersten Position im NOR-Speicher liegt. Dieser Modus ist beispielsweise für Spiele hilfreich, in denen man dank DS-GBA Link Spieleinhalte in einem DS Spiel freischalten kann, wenn sich ein bestimmtes GBA Spiel im Schacht befindet.


5. Kompatibilität

Neben der Kompatibilität zu einigen Spielen, wurde im Rahmen dieses Reviews die Kompatibilität zu unterschiedlichen Konsolen getestet.

GBA-kompatible Konsolen

- GBA: Keine Probleme
- Nintendo DS Lite: Keine Probleme
- Analogue Pocket: unterschiedliche Fehler (z.B. in Mario Kart Super Circuit)

Spiele

Die Kompatibilitätstests für die Spiele haben nicht wirklich Spaß gemacht. Der Grund liegt einerseits darin, dass die Addon-Funktion nicht zuverlässig funktioniert und ein Spiel neu geflasht werden muss, wenn es ohne Addon genutzt werden soll.
Das zweite Problem ist, dass es in dem Speichermanagement der Karte einen Fehler zu geben scheint. Dafür möchte ich ein Beispiel nennen, das während des Testens passiert ist:
Die Ausgangssituation: einige Spiele waren auf die Karte geladen.
LEGO Knights' Kingdom mit Addon? Direkt zurück ins Menü
LEGO Knights' Kingdom ohne Addon? Direkt zurück ins Menü
Speicher formatieren und dann LEGO Knights auf die Karte laden und starten? Geht
Aufgrund der Varianzen in den Tests wurden alle Tests mit einem GBA oder einem DS Lite durchgeführt und die folgenden Spiele wurden ohne Addon auf die Karte geschrieben. Die Homebrew Spiele sind einzeln getestet, ohne dass andere Spiele zeitgleich im NOR-Speicher lagen. Das zweite Problem scheint zu entstehen, wenn man Homebrew Apps und in selteneren Fällen Game Boy oder NES Spiele auf die Karte schreibt. Möglicherweise liegt es an "untypischen" ROM-Größen, die sich nicht in das Raster der Zweierpotenzen wie 4MB oder 16MB reihen.
Multiplayer mit dem Link-Kabel funktioniert mit dieser Flashkarte. Sowohl Multi-Pak, als auch Single-Pak.

GBA ROMs

- Asterix und Obelix XXL: Keine Probleme
- Drilldozer (Wii U VC): Keine Probleme
- Eragon: Keine Probleme
- Golden Sun (Wii U VC): Keine Probleme
- Iridion II (Steam): Keine Probleme
- LEGO Knights' Kingdom: Keine Probleme
- Mario Kart Super Circuit: Keine Probleme
- Metroid Fusion (Wii U VC): Keine Probleme
- NES Classics: Ice Climber: Keine Probleme
- Pokémon Pinball Rubin und Saphir (Wii U VC): Keine Probleme, Rumble Patch kompatibel
- Shrek 2 (GBA Movie): Weißer Bildschirm
- Super Mario Advance 4 Super Mario Bros 3 (Wii U VC): Keine Probleme, Rumble Patch kompatibel
- The Legend of Zelda: The Minish Cap (Wii U VC): Keine Probleme

GBA Homebrew

Homebrew Spiele sollten ohne Addon-Funktion in den NOR-Speicher geschrieben werden.
- Apotris: Keine Probleme
- BubbleDizzy: Keine Probleme
- Celeste Classic 1.2: Keine Probleme
- GBADoom: Keine Probleme
- GBADoom 2: Keine Probleme
- Goodboy Galaxy: Keine Probleme
- Last Quest: Friert an zufälligen Stellen ein
- Open Lara (Tomb Raider): Keine Probleme
- Poomania: Keine Probleme
- Powerpig: Keine Probleme

Game Boy ROMs

Zum Abspielen von Game Boy Spielen nutzt die EZ-Flash AIR den Game Boy Emulator Jagoomba Color v0.5. Dementsprechend sollte die Kompatibilitätsliste sein, ist sie aber nicht. Leider können Game Boy Spiele nicht nativ im GBA Modus abgespielt werden.
- Aladdin: Weißer/ Schwarzer Bildschirm
- Castlevania: Grafikglitches/ freezt
- Contra: Schwarzer Bildschirm
- Disney's Tarzan (GBC): Audioglitches (unterstützt Rumble)
- König der Löwen: Slowdowns, sonst keine Probleme
- Pacman (3DS VC): Keine Probleme
- Pokémon Pinball: Keine Probleme (unterstützt Rumble)
- Prince of Persia (3DS VC): Grafikglitches
- Tetris (3DS VC): Keine Probleme

NES ROMs

Für NES Spiele nutzt diese Flashkarte den NES Emulator PocketNES in der Version 2013-07-01. Dementsprechend sollte die Kompatibilitätsliste sein. Leider können NES Spiele nicht nativ von einem GBA abgespielt werden.
- Contra: Keine Probleme
- Crystalis: Keine Probleme
- Dragon Spirit: Keine Probleme
- Kid Icarus: No ROMs found!
- Kid Dracula: Schwarzer Bildschirm
- ROM City Rampage: Viele Grafikglitches
- Super Mario Bros: Keine Probleme
- The Legend of Zelda: Keine Probleme

DS Rumble Pak (B-Modus)

Zusammen mit originalen DS Spielen oder einer Slot-1 Flashkarte kann die EZ-Flash AIR als Rumble Pak für DS Spiele genutzt werden.

DS Spiele

- Metroid Prime Pinball: Keine Probleme
- Orcs & Elves: Keine Probleme
- Picross DS: Keine Probleme
- Trackmania Turbo: Keine Probleme

DS Homebrew

- DiagnoSe: Vibriert nicht
- Gameyob (EZ-Flash Build): Keine Probleme
- Missile Command DS: Vibriert nicht
- Starfall DS: Vibriert nicht


6. Weitere Funktionen

Für viele Kundinnen und Kunden können die zusätzlichen Features dieser Karte ein Grund für die Kaufentscheidung sein. Beispiele dafür sind der Mode-B oder der Support für NES und Game Boy Spiele.

SRAM-Speicher

Wie zeitgenössische GBA Flashkarten, der Everdrive GBA und viele originale GBA Spiele nutzt diese Flashkarte SRAM-Speicher für Speicherstände. Nachdem die Karte neu gestartet wird und wenn die "AUTOSAVE"-Funktion aktiviert ist, werden die Speicherstände auf die MicroSD-Karte übertragen. Alternativ kann man den Speicherstand manuell beim Auswählen des Spiels auf die Speicherkarte übertragen.
Sollte die Batterie in der EZ-Flash AIR jedoch leer werden, bevor der Speicherstand übertragen wurde, geht der Speicherstand verloren. Bei einem energiesparenden Design kann es gut sein, dass die Batterie 5-10 Jahre hält. Ob sie das in diesem Fall tut, muss jedoch die Zukunft zeigen.
Im Vergleich zu der EZ-Flash OMEGA Definitive Edition, die FRAM-Speicher nutzt, der ähnlich wie SRAM funktioniert aber ohne Stromzufuhr den Inhalt behält, ist die Option dieser Flashkarte unterlegen. Allerdings funktioniert die Methode der EZ-Flash AIR besser als bei der EZ-Flash OMEGA. Diese nutzt auch SRAM aber überträgt den Speicherinhalt, sobald er verändert wurde. Das führt zu einem erhöhten Stromverbrauch und viele Nutzerinnen und Nutzer beklagen den Verlust von Speicherdaten mit der EZ-Flash OMEGA.

Game Boy Support

Neben Game Boy Advance Spielen kann diese Karte für Game Boy und Game Boy Color Spiele genutzt werden. Möglich ist das dank des Emulators Goomba Color, der auf dieser Karte in der erweiterten Version Jagoomba Color v0.5 genutzt wird.
Da die Spiele nur emuliert werden und in Game Boy Advance und Game Boy Advance SP Konsolen keine besonders leistungsstarken Prozessoren verbaut sind, ist die Qualität der Emulation absolut nicht perfekt. Hinzu kommt, dass in Game Boy Advance Konsolen die Hardware von einem Game Boy verbaut ist, sodass man entsprechende Spiele nativ spielen kann. Jagoomba Color ist also eher eine Notfalllösung, die beispielsweise mit einem Game Boy Micro genutzt werden kann, der keine Game Boy Spiele unterstützt. Ansonsten ist die Kompatibilität mit einer günstigen Game Boy Flashkarte deutlich besser und das Spielerlebnis authentischer.
Wie für Emulatoren üblich, stehen Save States und weitere Verbesserungs- und Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung.

NES Support

Ähnlich wie Game Boy Spiele sind auch NES Spiele auf dem GBA emuliert. Die gleichen Probleme bestehen hier auch. Hinzu kommt, dass die Bildschirmauflösung der NES Konsole höher als die Bildschirmauflösung des GBAs ist. Das hat zur Folge, dass das Bild skaliert werden muss und Grafikfehler hinzu kommen.
Um einige NES Spiele unterwegs zu spielen, reicht PocketNES aus. Eine authentische Spielerfahrung sollte man hier allerdings nicht erwarten.
Wie für Emulatoren üblich, stehen Save States und weitere Verbesserungs- und Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Etwas ironisch ist es, dass sowohl Jagoomba, als auch PocketNES die EZ-Flash AIR als "Crap" erkennen und das so anzeigen, obwohl die Emulatoren offiziell in das Menü der Flashkarte integriert sind.

Cheats

Diese Flashkarte unterstützt eine einfache Form von Cheats für GBA Spiele. Eine Cheatdatenbank, die unvollständig ist, wird mitgeliefert. Alternativ kann diese Cheatdatenbank genutzt werden.
Nachdem Cheats als Addon-Funktion aktiviert sind, kann man sie bei dem Schreiben des Spiels in den NOR-Speicher auswählen. Standartmäßig sind sie im Spiel deaktiviert. Man kann die Tastenkombination für die Cheats drücken, um sie zu aktivieren.
Leider ist die Addon-Funktion, die für Cheats benötigt wird, fehlerhaft. Deshalb wurden Cheats im Rahmen dieses Reviews nicht ausführlich getestet. Hinzu kommt, dass die Cheats mit dem Spiel in den NOR-Speicher geschrieben werden. Um die Cheats zu ändern, muss das geschriebene Spiel gelöscht und eine neue Version mit anderen Cheats wieder in den Speicher geschrieben werden. Das ist besonders nervig, wenn das betroffene Spiel beispielsweise an der ersten Position im Speicher ist.

Real Time Clock

Einige GBA Spiele nutzen eine Real Time Clock für Events, die auf der echten Uhrzeit basieren. Diese werden von dieser Karte unterstützt, da sie eine Real Time Clock nutzt. Wenn die Batterie der EZ-Flash AIR leer ist, läuft die Real Time Clock nicht bei ausgeschalteter Konsole weiter.
Die Real Time Clock wird in emulierten Game Boy Spielen unterstützt, deren Cartridge eine RTC eingebaut hat.

Rumble Effekt

In die EZ-Flash AIR ist ein Rumble Motor eingebaut, durch den die Karte in Spielen vibrieren kann, die diese Funktion unterstützen. Mit das einzige Beispiel eines Game Boy Advance Spiels, das diese Funktion nutzt, ist Drilldozer. Für weitere Spiele, die zwar kein Cartridge Rumble aber dafür Vibration mit dem Game Boy Player unterstützen, gibt es Patches, damit sie auch Cartridge Rumble unterstützen. Beispiele dafür sind Pokémon Pinball (GBA) und Super Mario Advance 4: Super Mario Bros 3. Außerdem sind einige Game Boy Advance Homebrew Spiele erschienen, die den Vibrationseffekt nutzen können. Beispiele dafür sind OpenLara, Apotris und Goodboy Galaxy.
Der Vibrationseffekt kann in Game Boy Spielen, die diesen unterstützen, genutzt werden. Dafür gibt es Beispiele wie Pokémon Pinball und Star Wars Episode 1 Racer. Ebenso kann das Modul in DS Spielen, die dies unterstützen, für Vibrationen genutzt werden. Weiteres dazu steht unter dem Punkt "Mode B Rumble".
Der Vibrationseffekt ist nicht besonders stark, aber gut spürbar. Leider macht die Karte beim Vibrieren ein Geräusch. Insgesamt denke ich, dass ein guter Kompromiss zwischen Vibrationsstärke und Lautstärke gefunden wurde.

Mode B Rumble

Einige Nintendo DS Spiele unterstützen mit einer entsprechenden Erweiterung für den GBA Schacht, dem DS Rumble Pak, die Vibration an bestimmten Stellen im Spiel. Beispiele dafür sind Trackmania Turbo und Orcs & Elves. In dem Mode B kann diese Karte als DS Rumble Pak genutzt werden.
Leider funktioniert der Effekt nicht in Nintendo DS Homebrew Spielen, die eigentlich Rumble Paks unterstützen. Eine Ausnahme bildet eine Gameyob Game Boy Emulator Version, die vom EZ-Flash Team angepasst wurde.

Mode B Link

Es gibt ein paar Nintendo DS Spiele, die auf die Daten von bestimmten Game Boy Advance Spielen zugreifen können. In einfachen Fällen kann so ein Gegenstand aus dem GBA Spiel im DS Spiel freigeschaltet werden. Ein anderes Beispiel sind Pokémon Spiele, die den Tausch der Monster zwischen GBA und DS Spielen ermöglichen. Diese "Verbindungsoption" wird von der EZ-Flash AIR unterstützt.
Dafür muss das GBA Spiel, als das sich die Karte ausgeben soll, an den ersten Platz im NOR-Speicher geschrieben werden. Dann muss in dem Menü der Flashkarte in den Einstellungen als "MODE B" Option "Link" ausgewählt werden. Abschließend muss der Schalter an der Karte auf MODE B gestellt werden.
Zusätzliche Schritte sind zu beachten, damit der Spielstand von dem ausgewählten und anderen Spielen nicht überschrieben wird. Grundsätzlich sollte man vor dem Wechseln in den Link Mode B immer einmal das Menü öffnen, um bei aktivierter automatischer Speicherfunktion den Spielstand des zuletzt gespielten Spiels auf die MicroSD Karte zu übertragen. Danach kann bei dem ersten Spiel im NOR-Speicher, und diese Option existiert wirklich nur bei dem ersten Spiel, "LOAD SAV FILE" ausgewählt werden. Damit wird der Speicherstand für das erste Spiel im NOR-Speicher in den SRAM geladen, sodass er im MODE B verfügbar ist.
Nun kann der Schalter an der Karte umgelegt und so der MODE B genutzt werden.
Anders herum, also nach dem Wechsel in MODE A, kann der Speicherstand mit der Option "SAVE SAV FILE" von dem SRAM zurück auf die MicroSD Karte übertragen werden. Davor sollte aber sichergestellt werden, dass sich im SRAM wirklich der Speicherstand für das Spiel befindet. Sonst besteht die Gefahr auf einen Spielstandverlust.
In dem "Link"-Modus kann die Flashkarte außerdem als alleinstehendes GBA Spiel genutzt werden.

Unterschiede zur EZ-Flash Omega Definitive Edition

Diese Karte hat im Vergleich zur EZ-Flash OMEGA Definitive Edition einige Einschränkungen. Das ist absolut okay, weil sie deutlich günstiger ist. Trotzdem sind im Folgenden die Unterschiede aufgelistet, die während des Tests aufgefallen sind:
  • Kein PSRAM Speicher für Spiele: 1. Ladezeit deutlich länger
  • SRAM anstelle von FRAM für Speicherstände
  • 960Mb NORFLASH anstelle von 512Mb (EZ-Flash OMEGA)
  • Unterstützt keine 64MB GBA Movie ROMs
  • Kein Real Time Save (RTS)
  • Hotkey-Tasten nicht anpassbar
  • Kann nicht als RAM Expansion für DS Browser und Homebrew genutzt werden
  • Hat keine LED
  • Mehrere Schalenfarben sind verfügbar


7. Schlussergebnis

Es gibt zwei Perspektiven, die für die Bewertung dieser Karte meiner Meinung nach wichtig sind.
Erst einmal ist es der Preis. Es wäre unfair, die EZ-Flash AIR mit einer EZ-Flash OMEGA Definitive Edition zu vergleichen, die mehr als das Doppelte kostet. Natürlich kann die EZ-Flash AIR nicht das "Premiummodell" ersetzen und das wird nie das Ziel gewesen sein. Es geht eher darum, relativ günstig die Probleme der EZ-Flash OMEGA zu beheben aber trotzdem neue Funktionen wie das Rumble Pak zu implementieren. Grundsätzlich wird auf jeden Fall ein Markt für eine günstige aber solide Karte bestehen, deren Kompatibilität besser als bei der Supercard MicroSD ist.
Ob sich diese Karte lohnt oder nicht, hängt meiner Meinung nach davon ab, wie man sie verwenden möchte. Wenn man sie in dem aktuellen Zustand für Homebrew nutzen möchte, oder oft die Spiele wechselt, wird sich dieses Modul auf keinen Fall lohnen. Dafür sind die Ladezeiten für das Laden und Löschen der Spiele zu lang. Anders sieht es aus, wenn man sowieso nur seine 4 Pokémon-Teile spielen möchte, und vielleicht hier und da ein anderes Spiel ausprobiert. Für diesen Anwendungsbereich ist es mit Abstand die günstigste Option, die eine Real Time Clock hat. Auch Mario Kart Super Circuit läuft gut mit dieser Karte, was man bei der Supercard MicroSD nicht behaupten kann.
Am Ende bleibt leider ein bitterer Beigeschmack, weil der NOR-Speicher einige Probleme verursacht, die vor der Veröffentlichung der Karte hätten behoben werden müssen. Die Kompatibilität von Spielen mit der Addon-Funktion müsste viel höher sein und die Tatsache, dass das Schreiben von Homebrew auf die Karte dazu führt, dass andere Spiele nicht gehen, ist ein absolutes No-Go. Insbesondere weil der NOR-Speicher schon in der Vergangenheit die Schwachstelle vieler Flashkarten des Herstellers war.

Positiv:
- Bei geschriebenen Spielen keine Ladezeit
- Sehr gute Kompatibilität mit GBA Spielen
- Emulator für Game Boy und NES Spiele direkt in Menü integriert
- Sehr günstig
- Unterstützt RTC
- Unterstützt Rumble in GBA, GB/C und DS Spielen
- Cheats
- Übersichtlich und ordentlich aussehendes Menü
- Batterie für RTS austauschbar
- Unterstützt DS-GBA Link
- Mehrere Schalenfarben verfügbar

Negativ:
- MicroSD Schacht am Besten mit dünnen Fingern zu bedienen
- Geht nicht ohne SD Karte
- Addon geht in vielen Spielen nicht
- Homebrew bereitet Probleme
- Schreiben der Spiele in NOR-Speicher sehr langsam
- Homebrew und emulierte Spiele können zu Fehler im Speichermanagement führen
- NOR-Speicher in Vergangenheit Schwachstelle von EZ-Flash Produkten, deshalb Bedenken bezüglich Haltbarkeit dieser Karte
- Schalter für Modus sehr unhandlich
- Rumble Pak Funktion nicht mit DS Homebrew kompatibel
- Wechsel von DS-GBA Link Spiel umständlich (1. Platz im NOR, nur in MODE A schreibbar)
- Keine Version in halbierter Länge für DS Lite
- Unterstützt keine DS Spiele/DLDI
- Probleme der OMEGA Definitive Edition bestehen weiterhin (kein Rumble in DS Homebrew, fummeliger MODE-Schalter)


07 März 2025

Sony Playstation DualSense Controller Review


Struktur:
  1. Überblick (mit offiziellen Funktionen)
  2. Verpackung und Inhalt
  3. Qualität der Hardware
  4. Bedienung
  5. Kompatibilität
  6. Fazit

1. Überblick

Die drei großen Konsolenhersteller kämpfen Generation für Generation um die Gunst der Gamer und Gamerinnen. Neben den Spielen, den Konsolen und dem Service um die Konsole herum gibt es einen wichtigen Faktor, der das Spielerlebnis beeinflusst. Wo Nintendo noch herumexperimentiert, dort gibt es bei den anderen beiden großen Konsolenherstellern eher weniger Neuerungen: bei den Controllern. Da es in diesem Blog schon Reviews zu dem Nintendo Switch Pro Controller und zu dem XBOX Elite 2 Controller gibt, schauen wir uns heute den Playstation 5 DualSense Controller an.
Eine Besonderheit gibt es bei diesem Test: da ich keine Playstation 5 Konsole besitze, wird dieser Controller auf anderen Konsolen bzw. hauptsächlich mit dem PC getestet. Da es eine Vielzahl der Crossplatform-Titel und einige exklusiven PS5 Titel auf dem PC gibt, sollte der Test trotzdem relativ fair sein.
Inzwischen gibt es den Controller nicht nur in unterschiedlichen Farbvariationen, sondern auch als Premium-Variante mit dem Namen DualSense Edge. Dieses Review ist zu der klassischen schwarz-weißen Farbkombination des klassischen Controllers.
Der Controller wurde mit eigenem Geld gekauft.

Offizielle Funktionen (von der Rückseite der Verpackung):
  • Haptisches Feedback
  • Adaptive Trigger
  • Integriertes Mikrofon
  • Bewährter Komfort
Nicht alle Funktionen können in allen Spielen genutzt werden.


2. Verpackung und Inhalt


Die Verpackung des DualSense Controllers ist einfach gehalten: es handelt sich um eine größtenteils weiße Pappschachtel. Auf der Vorderseite ist ein großes Bild des Controllers zu sehen und auf der Rückseite eine Liste mit den Funktionen. Die Oberseite der Packung ist im Playstation-Blau gehalten.
Etwas überrascht hat mich der Hinweis, dass kein USB-Kabel enthalten ist und dass man das Kabel nutzen soll, das der Konsole beiliegt. Das sollte für die meisten Kundinnen und Kunden kein Problem sein: der DualSense Controller nutzt einen USB-C Anschluss zur kabelgebundenen Verbindung zu anderen Geräten und ist mit herkömmlichen Kabeln kompatibel.
Auf der Unterseite der Packung gibt es die typischen Hinweise zur Entsorgung und zu der Herkunft des Produktes: es stammt aus China. Insgesamt macht die Packung einen einfachen aber funktionalen Eindruck. Leider ist sie nicht wirklich stabil: beim ersten Öffnen ist sie mir ohne viel Krafteinwirkung gerissen.
Der Aufkleber, mit dem der Karton verschlossen ist, wirkt etwas pappartig. Vermutlich wurde dieser Typ gewählt, damit er rückstandslos entfernt werden kann. Das hat zumindest bei mir jedoch nicht geklappt.
Neben dem Controller selbst und dessen Verpackung gibt es im Lieferumfang nur noch eine Bedienungsanleitung. Sie erweckt den Eindruck, als würde sie bei unvorsichtiger Verwendung schnell kaputt gehen. Die Beschreibungen sind in mehreren Sprachen abgedruckt und enthalten vor allem Warnhinweise. Etwas kurios: man soll nicht direkt in die Leuchtleiste des Controllers schauen, obwohl diese gar nicht so hell leuchtet. Ebenso wird vor der Lautstärke des Lautsprechers und des Kopfhöreranschlusses gewarnt. Diesen Warnhinweisen folgen eine Liste mit der Benennung der Elemente des Controllers, ein paar Hinweise zur Bedienung und die technischen Daten. Laut den Details kann der in den Controller eingebaute wiederaufladbare Lithium-Ionen-Akku bei 5V Spannung mit 1500mA geladen werden. Der Akku selbst liefert eine Spannung von 3,65V und hat eine Kapazität von 1560mAh. Genutzt werden darf der Controller, der ca. 280g wiegt, bei Temperaturen von 5°C bis 35°C.
Kommen wir zu dem spannenden Teil. Dieser liegt in einer Schale aus Pappe in der Packung und wird ergänzend durch eine Art Tasche aus Plastik vor Staub und ähnlichem geschützt.



3. Qualität der Hardware


Bei dem Anblick des Controllers fällt direkt das zweifarbige Design auf. Die grundsätzlich weiße Farbwahl wird in der unteren Hälfte bei den beiden "analogen" Sticks durch einen schwarzen Bereich unterbrochen. Von weißen Gamepads rate ich allerdings ab: es sammeln sich sehr schnell Schmutz oder Dreck und durch die helle Farbe sind entsprechende Ablagerungen schnell und gut sichtbar.
Insgesamt liegt der Controller gut in der Hand. Die Tasten sind gut erreichbar und durch Noppen an der Unterseite rutscht der Controller nicht in der Hand. Er liegt ähnlich fest wie ein XBOX One/Series Controller und etwas weniger fest als ein Nintendo Switch Pro Controller in der Hand.
Im Vergleich zu der Konkurrenz haben die Sticks dieses Controllers einen relativ weiten Weg, wodurch man genauer steuern kann - allerdings dauert das Steuern bis zur maximalen Position im Gegenzug etwas länger. Das führt dazu, dass sie sich merkbar anders als bei vielen anderen Controllern anfühlen. Wie bei Sticks typisch lässt sich auch diese Version reindrücken. Außerdem liegen die "analogen" Eingabeelemente weiter als bei anderen Controllern auseinander: der ganze Controller ist breiter, als ich es von der Konkurrenz gewohnt bin.
Zwischen den beiden Sticks gibt es die Playstation-Taste zum Einschalten des Controllers. Ergänzend kann sie als HOME- bzw. PS-Taste und zum Ausschalten des Controllers genutzt werden. Darunter gibt es eine Taste, um das Mikrofon stumm zu schalten. Das Mikrofon selbst liegt noch mal ein kleines Stück weiter unten, etwas über dem Anschluss für Kopfhörer. Über der PS-Taste gibt es ein paar Löcher für den in den Controller eingebauten Lautsprecher.
Über den Sticks ist das weiße Touchpad eingebettet, das von dünnen dunklen Rändern umrahmt wird. Diese Ränder leuchten farbig, wenn der Controller genutzt wird. Rechts und links daran sind symmetrisch die Options-Taste und die Create-Taste angeordnet.
Anstelle des D-Pads auf der linken Seite, wie man es beispielsweise von dem Nintendo Switch Controller kennt, gibt es hier die "Richtungstasten". Das D-Pad ist quasi in vier einzelne Segmente aufgeteilt. Nach meinen Tests ist das Pad gut. In der Game Boy Advance Homebrew Anwendung Apotris gab es ein paar Tastendrücke, die nicht richtig erkannt wurden. Damit verhält sich dieser Controller ähnlich wie die Eingabegeräte der Konkurrenz. Sonst hatte ich keine Probleme mit dem Pad.
Die Aktionstasten auf der rechten Seite des Pads sind nicht wie bei Nintendo oder Microsoft mit Buchstaben beschriftet: hier hat Sony sich schon seit der Playstation 1 für die Formen Kreuz, Kreis, Dreieck und Viereck entschieden. Das Layout ist wie bei der XBOX: mit der X- bzw. Kreuz-Taste, an deren Stelle bei XBOX-Controllern die A-Taste ist, können Eingaben bestätigt werden. Die Kreis-Taste entspricht in der Funktionalität der B-Taste von anderen Controllern und kann zum "Verlassen" genutzt werden.
An der Stirnseite des Controllers gibt es den USB-C Anschluss. Neben der Nutzung zum Aufladen kann er für ein kabelgebundenes Spielerlebnis genutzt werden.
Links und rechts davon befinden sich die Schultertasten und die Trigger. Diese sind leicht konkav und leicht genoppt, damit die Finger nicht so einfach abrutschen. Das ist in diesem Fall notwendig: im Vergleich zu anderen Controllern sind sie sehr klein. Die Tasten über dem Trigger fühlen sich im Gegensatz zu den restlichen Tasten des Eingabegerätes etwas wackelig an. 
Von außen nicht sichtbar sind die Gyrosensoren für die Bewegungssteuerung und die Rumble-Motoren für "Force-Feedback". Der Vibrationseffekt hat mich sehr positiv überrascht: er ist sehr leise und relativ stark. Die Bewegungssteuerung funktioniert grundsätzlich. Da ich die klassischen Tasten eines Controllers bevorzuge, wurde die Funktion jedoch nicht tiefergehend getestet.



4. Bedienung

Im Gegensatz zu den Controllern von Nintendo, die Nintendo selbst nur für die eigenen Konsolen vorsieht, gibt es von Sony zumindest einen gewissen Grad an Unterstützung für PC-Gamer. Der Konsolenhersteller bietet extra ein Programm an, um die Controller zu aktualisieren. Auch der "gewöhnliche" Verbindungsprozess läuft so ab, wie man es von einem normalen Controller erwartet.

Per USB verbinden und aufladen

Am Einfachsten ist es, den Controller per USB zu verwenden. Dazu reicht es, PC oder Konsole und Eingabegerät mit einem USB-Kabel zu verbinden. Auf diese Art kann der Controller auch aufgeladen werden. Den laufenden Ladevorgang kann man daran erkennen, dass die Lampen um das Touchpad herum orange leuchten, bis er fertig geladen ist. Danach gehen die Lampen aus. Wenn eine PC-App (z.B.) Steam die Farbe der Lampen überschreibt, leuchten sie logischerweise nicht orange.
Soll der Controller ausgeschaltet werden, kann die Playstation-Taste für ca. 10 Sekunden gehalten werden. Sobald alle Lichter aus sind, ist das Gamepad aus.
In meinen Tests hat der Akku in einem "normalen" Spiel mit Rumble, das keine der für diesen Controller exklusiven Funktionen (adaptive Trigger, Touchpad) nutzt, gute 10 Stunden gehalten. Während des Tests wurde das Spiel "Snowrunner" gespielt.

Per Bluetooth verbinden

Eine kabellose Verbindung per Bluetooth Classic ist auch möglich. Dazu muss am Computer der Pairing-Prozess gestartet werden. Unter Windows geht das in dem "Gerät hinzufügen"-Tab mit der Option "Bluetooth". Wenn nach einem Bluetooth-Gerät gesucht wird, kann der Pairing-Modus des Controllers aktiviert werden. Dazu muss der DualSense erst ausgeschaltet werden. Dann können gleichzeitig die Playstation- und die Share-Taste gedrückt und gehalten werden, bis die Lampen um das Touchpad herum anfangen zu blinken. Nun kann der Controller in der Liste der "gefundenen Bluetooth Geräte" ausgewählt werden und beide Geräte sollten sich erfolgreich verbinden. Die unterstützten Betriebssysteme sind laut Sony Windows 10 und 11, iOS, iPadOS und tvOS 14.5, MacOS Big Sur 11.3 und Android 12.
Es ist zu bedenken, dass nicht alle Spiele alle der Features per Bluetooth unterstützen. Der Kopfhöreranschluss funktioniert bei PC und Mac nur mit einer kabelgebundenen Verbindung. Genauere Listen dazu, welche Spiele das Gamepad wie unterstützen, gibt es hier.
An einer PS5 Konsole kann der Controller kabellos verbunden werden, indem er einmalig per USB mit der Konsole verbunden wird.

Aktualisieren (PC)

Um den Controller auf die neuste Software-Version zu bringen, muss die bereits erwähnte PlayStation Accessories Anwendung heruntergeladen und installiert werden.
Nach der Installation wird man dazu aufgefordert, den Controller per USB mit dem Computer zu verbinden. Wenn ein Update verfügbar ist, steht eine Taste "Jetzt aktualisieren" zur Verfügung.

Steam Integration

Für das Auslesen der Tasten des Controllers wird der D-INPUT Standart genutzt. Einige PC Spiele unterstützen nur X-INPUT. Um diese Spiele mit dem DualSense Controller spielen zu können, kann die Steam-Integration genutzt werden. In der Software können die Tasten neu belegt und so beispielsweise eine Maus-Bewegung auf das Touchpad gelegt werden. Auch die Farben um das Touchpad können angepasst werden. Diese Funktionen lassen sich auch auf dem Desktop des PCs nutzen, sodass die PC Maus mit dem Touchpad bedient werden kann.
Allerdings ist das nur der Fall, solange Steam im Hintergrund läuft. Außerdem enthalten Spiele möglicherweise seine passenden Icons für die Tasten des Controllers: es kann sein, dass die "A"-Taste angezeigt wird, man aber beispielsweise die Kreuz-Taste drücken muss.



5. Kompatibilität

Da ich keine eigene PlayStation 5 Konsole besitze, konnte ich den Controller logischerweise nicht mit der hauptsächlich dafür vorgesehenen Konsole testen. Bei einem Freund habe ich jedoch schon sehen können, dass der Controller damit funktioniert.
Zu anderen Geräten, die nicht von Sony sind, sieht die Kompatibilität sehr gut aus. Das liegt allerdings eher daran, dass der DualSense einer der Standart-Controller geworden ist und es deshalb im Interesse der Hersteller liegt, das Gamepad zu unterstützen. Beispiele dafür sind Computer und das Analogue Dock für den Analogue Pocket. Was nicht geht, ist den Controller ohne Adapter und ohne Software-Modifikationen mit anderen Konsolen wie einer XBOX oder einer Nintendo Switch Konsole zu nutzen.
Enttäuschend sind auch die Verbindungsmöglichkeiten zu anderen Geräten von Sony. Ältere Konsolen wie die PlayStation 4 können nicht ohne weiteres eine Verbindung zu dem Gamepad herstellen.

Kompatibilität mit Geräten

Der Controller kann über 2 Wege mit anderen Geräten verbunden werden: kabellos über Bluetooth Classic oder kabelgebunden über USB.

Kompatibilität (Bluetooth)

- Analogue Dock: Keine Probleme
- Mayflash Magic X: Keine Probleme
- Windows: Keine Probleme

Kompatibilität (USB)

- Analogue Dock: Keine Probleme
- Mayflash Magic X: Keine Probleme
- Windows: Keine Probleme


Kompatibilität mit Spielen

Im Folgenden wird die Performance des Controllers in Spielen getestet, die auf den Controller optimiert sind und seine besonderen Funktionen unterstützen.
Alle aufgelisteten Spiele wurden mit einer USB-Verbindung getestet. Der Grund dafür ist, dass nicht alle Spiele alle Funktionen per Bluetooth unterstützen. Im Zweifelsfall muss man erst googlen, ob ein Spiel jetzt per Bluetooth mit allen Funktionen kompatibel ist, oder nicht.
Horizon Zero Dawn Remastered wurde wegen des neuen Accountzwangs nicht getestet.

Die Schlümpfe: Mission Blattpest

Soweit ich weiß, nutzt dieses Spiel nur die adaptiven Trigger. Die Funktion hat, wenn sie genutzt wurde, gut funktioniert. Es gibt lediglich einen "leichten Gegendruck", wenn der Tank einer Art Wasserkanone, wie man sie aus Super Mario Sunshine kennt, leer ist.

Marvel's Spider-Man: Miles Morales

Die adaptiven Trigger nehme ich in diesem Spiel weder positiv, noch negativ wahr. Das haptische Feedback wird gut eingesetzt und Nuancen sind deutlich spürbar. Allerdings fühlt es sich nicht so stark und präzise wie das HD Rumble der Nintendo Switch Joy-Cons an.
Dieses Spiel unterstützt den in den Controller eingebauten Lautsprecher. Es werden Geräusche von den Netzshootern an den Händen von Miles wiedergegeben. Die Einbindung finde ich gut. Jedoch glaube ich nicht, dass viele andere Spiele die Funktion in ähnlich sinnvoller Weise nutzen werden und man hat einen deutlichen Qualitätsunterschied im Vergleich zu den "normalen" Lautsprechern am PC gehört.

Uncharted: Legacy of Thieves Collection

Von dem genaueren haptischen Feedback habe ich nicht viel gemerkt: die Vibration hat zwar Nuancen, aber nur auf einem dominierenden "Grundvibrieren". Wenn der Controller vibriert, dann ist die Stärke immer halbwegs ähnlich.
Die Nutzung der adaptiven Trigger stört mich sogar. Wenn man ein Fahrzeug fährt, gibt es etwas Widerstand. Es gibt allerdings keinerlei Nuancen im Widerstand. Die Idee ist vermutlich, das Gaspedal eines Fahrzeugs nachzustellen. Fällt man jedoch aus dem Fahrzeug raus, ist der Widerstand sofort weg. Das mag zwar realistisch sein, hat mich aber eher abgelenkt und aus dem Spiel herausgerissen.
Ton über den Controller soll das Spiel auch unterstützen. Da der Test nur relativ kurz war, ist die Nutzung dieser Funktion jedoch nicht vorgekommen.

The Witcher 3: Wild Hunt

The Witcher 3: Wild Hunt unterstützt von den DualSense-spezifischen Features nur die adaptiven Trigger. Auch hier finde ich die Funktion eher vom Spiel ablenkend, weil die Trigger teilweise innerhalb von einer Zwischensequenz umgestellt werden. Hinzu kommt, dass das Spiel nur XBOX-Icons wie A oder Y im Spiel anzeigt. Die Sony-Tasten wie Kreis oder Dreieck werden nicht angezeigt.

PlayStation 1 und 2 Emulation

PlayStation 1 und 2 Spiele lassen sich mit gewöhnlichen CD- und DVD-Laufwerken auslesen und dann in einem Emulator an einem Computer spielen. Da sich die Tastenbezeichnungen bei den Controllern von Sony seit der ersten PlayStation Generation kaum bis gar nicht geändert haben, kann man gut moderne Gamepads des Herstellers zum Steuern der Retrospiele nutzen. Sobald die Tasten im Emulator (hier im Bild PCSX2 mit LEGO Island Xtreme Stunts) richtig konfiguriert sind, fühlt sich das Gameplay sehr organisch an. Lediglich exklusive Funktionen der originalen Controller fehlen unter Umständen: so hat der DualSense Controller keine Aktionstasten, die die Druckstärke erkennen können. Diese Funktion gab es bei dem PlayStation 2 Controller und einige Spiele für die Konsole nutzen diese Funktion.

Zwischenfazit

Von den für den Controller spezifischen Funktionen eignet sich eigentlich nur die Rumble-Funktion und das auch nur, wenn sie ordentlich genutzt wird. Das kann man jedoch gar nicht so einfach beim Kauf eines Spiels sehen: um herauszufinden, welches Spiel welche Features des Controllers unterstützt, muss man erst Wiki-Seiten oder Foren durchforsten. Häufig werden einige der Funktionen nur mit einer Kabelverbindung unterstützt.
Zusätzlich unterstützt überhaupt nur ein Bruchteil der PC-Spiele die exklusiven Funktionen des DualSense Controllers. Als interessierte Person muss man sich fragen, wie viele Spiele die Funktionen unterstützen müssen, damit sie wirklich einen Mehrwert bieten. Richtig überzeugt hat mich bei den getesteten Spielen nur Spider-Man.



6. Fazit

Der Controller hat viele interessante neue Funktionen und Innovationen: einen eingebauten Lautsprecher, ein Touchpad, die Gyrosensoren für Bewegungssteuerung, einen relativ genauen Vibrationseffekt und die adaptiven Trigger. Das Problem dabei ist, dass am Computer, wo dieser Controller getestet wurde, viele Funktionen nicht unterstützt werden. Und selbst wenn ein Spiel damit kompatibel ist, kann es sein, dass das Feature nur kabelgebunden genutzt werden kann - für viele Gamerinnen und Gamer sehr unbequem.
Da ich denke, dass sich der Controller für 5 Spiele nicht lohnt, die genau so gut mit anderen Gamepads gespielt werden können, sehe ich noch zwei größere Argumente für den Controller.
Erst einmal ist er ein Sony-Controller, der die gleiche Tastenbelegung wie ältere Controller des Herstellers nutzt. So kann er nicht nur in modernen Playstation-Games gut genutzt werden: wenn man Konsolenspiele von älteren Sony-Konsolen emuliert, passen die Icons in den Spielen zu denen auf dem Controller. Bei Gamepads, die Buchstaben anstelle der Symbole nutzen, klappt das nicht so gut.
Das zweite Argument ist, dass man den Controller natürlich am PC weiternutzen kann, wenn man bereits eine PlayStation Konsole besitzt. Mit diesem soliden Controller kann man nicht viel falsch machen und es gibt keinen Grund, sich einen neuen zu kaufen, wenn man bereits einen DualSense besitzt.
Mit diesen Argumenten möchte ich nicht sagen, dass der Controller schlecht ist. Es sind eigentlich alle modernen First Party Controller auf einem sehr hohen Niveau und mit keinem macht man etwas falsch. Aber weil kein Controller besonders stark aus der Masse heraus sticht, ist es schwierig, eine allgemeine Empfehlung für ein bestimmtes Modell zu geben. Welcher Controller der Richtige ist, hängt von der Abwägung einiger Punkte ab: wie ist die Akkulaufzeit, sind die dem gegenüber stehenden Features das wert und welches D-Pad und welche Tastenbeschriftung möchte man haben. Eine abschließende Antwort auf diese individuellen Fragen kann dieses Review nicht geben.

Positiv:
- Liegt gut und fest in der Hand
- Etwas größer als andere Controller
- Viele Features
- USB-C
- Bluetooth
- Akku
- Update-App für Windows

Negativ:
- Features am PC kaum unterstützt
- Keine einheitliche Dokumentation welche Spiele Extrafunktionen unterstützen und ob per Bluetooth
- Sehr minimalistischer Lieferumfang und instabile Box
- Nur 10 Stunden Akkulaufzeit
- Eher teuer
- Nicht mit PS4 oder anderen Konsolen kompatibel

17 November 2024

Nintendo 64-Controller Review (Nintendo Switch Online)


Struktur:
1. Überblick (mit offiziellen Funktionen)
2. Verpackung und Inhalt
3. Qualität der Hardware
4. Bedienung
5. Kompatibilität
6. Fazit



1. Überblick

In der Mitte der 1990er Jahre gab es einen riesigen Umschwung in der Videospielwelt. Durch technischen Fortschritt ist es möglich geworden, in Videospielen dreidimensionale Welten darzustellen. Die Spielerinnen und Spieler wollten die neuen technischen Grenzen in Spielen wie Doom und Tomb Raider austesten. Natürlich sind die Konsolenhersteller nachgezogen und mit dem Nintendo 64 brachte das japanische Unternehmen 1997 seine erste "richtige" 3D Konsole heraus.
Allerdings war 3D in dieser Zeit noch in den Kinderschuhen. Nicht nur die Technik wurde über die nächsten Jahre stetig verbessert, auch dem Controller für das System sieht man das an. Anstelle des heute typischen Designs mit zwei Handgriffen hat dieser Controller drei.
Nun, fast 30 Jahre später, gibt es einige Nintendo 64 Spiele in einem Aboservice auf Nintendos aktueller Konsole, der Nintendo Switch und der Nintendo Switch 2. Passend zu den Spielen gibt es einen Nachbau des N64 Controllers, der kabelgebunden oder mit Bluetooth genutzt werden kann.
Da ich nie ein Original dieses Controllers in der Hand hatte, kann ich nicht beurteilen, wie genau der Nachbau ist. Jedoch kann ich den Controller aus einer heutigen Perspektive beurteilen.
Der Controller wurde von eigenem Geld bei Nintendo gekauft. Einen Überblick über die offiziellen Funktionen gibt es leider nicht, weil die Website zu dem Controller kaum Informationen enthält, die aufgelistet werden können.


2. Verpackung und Inhalt

Wie bei den Nintendo Switch Online Controllern gewohnt wird der eigentliche Karton des Controllers von einem Umkarton aus Pappe geschützt, der an den Seiten zugeklebt ist.
In dem Pappkarton befindet sich eine weitere Schicht Pappe, in der die eigentliche Verpackung des Controllers liegt. Durch die Verpackungsschichten sollte der Box durch den Transport normalerweise nichts passieren.

Die Hauptpackung verfügt auf der Vorderseite über ein durchsichtiges Fenster aus Plastik, durch das der Controller ersichtlich ist. Darunter ist die Bezeichnung geschrieben.
Auf der Rückseite gibt es eine kurze Anleitung zur Verbindung des Controllers mit dem Nintendo Switch Dock. So kann er kabelgebunden genutzt werden. Außerdem kann er mit dem Nintendo Switch Netzteil geladen werden.
In der Packung befindet sich ein schwarzer Einschub, der Löcher für den Controller enthält. Der ganze Schub muss herausgezogen und auseinandergeklappt werden, damit der Controller entfernt werden kann.
Unter dem Einschub befinden sich ein USB-A auf USB-C Kabel und eine Schnellstartanleitung.
Die Schnellstartanleitung kann ausgeklappt werden und enthält die wichtigsten Informationen zur Verwendung des Gamepads.
So gibt es eine Liste mit den Tasten und erneut Hinweise zur Verbindung des Controllers mit dem Nintendo Switch Dock.


3. Qualität der Hardware

Bei dem Anblick des Controllers fällt sofort das aus einer modernen Perspektive ungewöhnliche Design mit den drei Flügeln auf. Ich persönlich finde diese Designentscheidung denkwürdig, weil der Controller dadurch darauf ausgelegt ist, dass ein relevanter Anteil (wahlweise das Steuerkreuz oder der Stick) nie gleichzeitig in Spielen genutzt werden. Dabei bin ich mit dem Steuerkreuz absolut zufrieden: in dem GBA Spiel Apotris hatte ich im Gegensatz zu vielen neueren Controllern keine Fehleingaben.
Auch davon abgesehen hat dieser Controller einige Eigenheiten, die bei modernen Controllern selten angetroffen werden können. Es gibt keinen zweiten Stick für die Steuerung der Kamera. Dafür gibt es C-Tasten, die wie ein Steuerkreuz angeordnet sind und in vielen Spielen für die Kamerasteuerung genutzt werden. Dazu gibt es in der Mitte des Gamepads über dem Stick eine START-Taste. Bei den A- und B-Tasten ist auffällig, dass die Beschriftung nicht mittig ist. Stattdessen sind die Buchstaben eher linksbündig eingestanzt. Auch der Stick des Controllers fühlt sich anders als bei den modernen Pendants an: er lässt sich nicht eindrücken und hat eine eckige Führung mit klar definierten "Endpositionen".
Auf der Unterseite gibt es hauptsächlich die Z-Taste zu sehen, die an der Switch auf die Taste ZL gemappt ist. Außerdem kann man den Schacht für Erweiterungen sehen - beziehungsweise die Stelle, wo er bei originalen N64 Controllern ist. Hier kann die Erweiterung nicht ausgetauscht werden, sondern der Bereich ist fest mit der restlichen Form des Controllers verbunden. Die Erweiterung ist in den meisten Anwendungsfällen auch gar nicht nötig: zusätzlichen Speicher kann ein N64 Emulator bieten und die Vibrationsmotoren für den Rumble-Effekt sind eingebaut.
Anstelle des Modulschachts gibt es nun einige Tasten an der Stirnseite. Die L- und R-Tasten an den Seiten kennt man von originalen Nintendo 64 Controllern aber es sind einige "Steuertasten" dazu gekommen.
Von oben angefangen gibt es eine neue ZR-Taste, die in der Nintendo 64 Nintendo Switch Online App das Menü aufruft. Daneben ist eine LED für den Ladezustand des Controllers und ein USB-C Anschluss zum Laden und für die kabelgebundene Nutzung.
In der nächsten Zeile gibt es eine HOME-Taste, vier LEDs die den Verbindungsstatus anzeigen, eine SYNC-Taste und eine Screenshot-Taste. Durch einen kurzen Druck auf die SYNC-Taste kann der Controller ausgeschaltet werden.
Insgesamt liegt das Gamepad okay in der Hand. Mit dem Komfort moderner gummierter Controller ist dieses Eingabegerät nicht zu vergleichen - das erwartet vermutlich niemand. Falsch fühlt es sich hingegen an, den C-Stick in der linken Hand zu halten. Dadurch sind die linke und die rechte Hand auf unterschiedlichen "Ebenen" und der Controller liegt leicht schräg in der Hand.


4. Bedienung

Dieser Controller wurde vor dem Erstellen des Reviews aktualisiert. Die folgenden Punkte beziehen sich auf die aktuelle Version.

Verbinden und aufladen

Der Controller kann über die USB-C Verbindung mit der Konsole verbunden und aufgeladen werden. Damit eine kabelgebundene Nutzung möglich ist, müssen kabelgebundene Controller in den Einstellungen der Nintendo Switch aktiviert werden.
Neben dem USB-C Anschluss gibt es eine Ladelampe. Sie erlischt, sobald der Controller vollgeladen ist. Während des Entstehungsprozesses des Reviews musste der Controller nicht extra aufgeladen werden. Einen genauen Test der Akkulaufzeit gab es im Rahmen dieses Reviews leider nicht.
Eine Bluetoothverbindung zwischen Controller und Nintendo Switch Konsole kann hergestellt werden, indem in dem Controller-Menü auf "Griffweise/Reihenfolge ändern" gedrückt wird. Nun befindet man sich in dem Menü, das auf dem Bild zu sehen ist. Drückt man jetzt die Verbindungs-Taste am Controller, sollten sich Konsole und Eingabegerät verbinden. Während der Controller ein Gerät sucht, "läuft" das Licht von links nach rechts und zurück über die vier Verbindungs-LEDs. Nachdem die Verbindung hergestellt wurde, kann die Nintendo Switch Konsole durch Druck auf die HOME-Taste am Controller aufgeweckt werden.
Da der Controller keinen Controller Pak Schacht hat, gibt es keine Kompatibilität zu ungewöhnlicheren Erweiterungen wie dem Bio Sensor.

Tastenbelegung

Die Tastenbelegung dieses Controllers bei der Nintendo Switch ist etwas kurios. Das liegt daran, dass dieser Controller 13 Tasten hat. Ein normaler Switch Pro Controller hat 14 Tasten, die jedoch anders angeordnet sind. Deshalb hat Nintendo sich dazu entschieden, die C-Tasten quasi auf den rechten Stick zu legen, aber als Taste. Leider gibt es dadurch keine Belegung für die Tasten X oder Y. Dieses Problem wird dadurch verstärkt, dass das Tastenlayout nicht wie bei anderen Pro Controllern in den Einstellungen anpassbar ist. Wenn ein Spiel die X-Taste regelmäßig nutzt, wird es nicht sinnvollerweise mit diesem Controller spielbar sein.

Steuerkreuz: Steuerkreuz
Control-Stick: Control-Stick
A: A
B: B
C-LINKS: Rechter Stick links
C-RECHTS: Rechter Stick rechts
C-OBEN: Rechter Stick oben
C-UNTEN: Rechter Stick unten
START: PLUS
L: L
R: R
Z: ZL
ZR: ZR
HOME: HOME
Screenshot: Screenshot

Für Spiele, die speziell für das Nintendo 64 waren, fühlt sich der Controller gut an - ich denke sogar besser als moderne Controller. Für andere 3D Spiele würde ich jedoch einen anderen Controller bevorzugen.

Aktualisieren

Eine Aktualisierung des Controllers ist nur mit einer Nintendo Switch Konsole möglich. Das geht in den Einstellungen unter dem Punkt "Controller und Sensoren" mit der Option "Controller aktualisieren".


5. Kompatibilität

Offiziell unterstützt Nintendo diesen Controller nur mit der Nintendo 64 Switch Online App. Trotzdem kann er mit anderen Spielen genutzt werden. Einige davon wurden für dieses Review getestet.
Neben der Nintendo Switch und Nintendo Switch 2 kann der Controller mit anderen Geräten wie Computern mit Windows und Steam genutzt werden. Hier ist ggf. mehr Setup als bei anderen Geräten nötig, da das Tastenlayout des Controllers relativ ungewöhnlich ist.

Bluetooth

- Nintendo Switch: Keine Probleme
- PC (Windows): Benötigt Remapper (z.B. Steam). Sonst ungewollte Eingaben
- Analogue Dock: Keine Probleme
- Mayflash Magic X: Nicht kompatibel
- Wii U mit Bloopair: Keine Probleme

USB

- Nintendo Switch: Keine Probleme
- PC (Windows): Benötigt Remapper (z.B. Steam). Sonst ungewollte Eingaben
- Analogue Dock: Keine Probleme
- Mayflash Magic X: Nicht kompatibel

Spiele

Es ist eine Vielzahl von Nintendo Switch Spielen mit diesem Controller spielbar. Dies gilt insbesondere für Nachfolger von Spielen, die erstmalig auf dem Nintendo 64 erschienen sind. So lassen sich Mario Kart 8 Deluxe und Super Smash Bros Ultimate gut spielen.
- Cruisin' Blast: Die meisten Funktionen nutzbar. Steuerung nicht anpassbar
- NSO App: Keine Probleme, Menü mit ZR-Taste
- Mario 3D All Stars: Zeigt "Press +" anstelle von "Press Start" an. Sonst keine Probleme
- Mario Kart 8 Deluxe: Gut spielbar. Zurückschauen nicht möglich, kein Rumble
- Minecraft: Spielbar aber unpassendes Tastenlayout
- Super Smash Bros Ultimate: Keine Probleme. Tastenlayout passt fast zu Smash 64
- Portal: Nach geänderter Steuerung gut spielbar
- Portal 2: Nach geänderter Steuerung gut spielbar


6. Fazit

Für diesen Controller gilt wie vielleicht für keinen anderen Controller, dass sich auf das N64 ausgelegte Spiele am Besten anfühlen. Die Spiele sind auf das Eingabegerät mit seinen Eigenheiten wie den C-Tasten zugeschnitten und lassen sich so am besten steuern. Bei anderen Spielen ist die Nutzung des Nintendo 64 Controllers jedoch häufig eher unpassend und das Einstellen der richtigen Tasten kann ein regelrechter Krampf sein. Hinzu kommt, dass das Gamepad nur im Nintendo Switch Online Abo kaufbar und hauptsächlich im Abo nutzbar ist. Das schränkt die einfachen Anwendungsbereiche weiter ein.
Dabei finde ich den Grundpreis von ungefähr 50€ noch fair. Der Controller bietet zwar weniger Komfort als moderne Gamepads aber immerhin ist ein Rumble Effekt vorhanden. Der Controller hat viele nötige Tasten und die Stückzahl dürfte deutlich niedriger als bei anderen Controllern sein.
Ich persönlich werde den Controller zukünftig vermutlich hauptsächlich mit einer Wii U Konsole und der Nintendo 64 Virtual Console nutzen, weil ich nicht einsehe, ein dauerhaftes Abo für Nintendo 64 Spiele abzuschließen. So muss man für sich selbst überlegen, ob man genügend N64 Spiele spielt, sodass sich der Controller finanziell lohnt.

Positiv:
- Nutzt USB-C zum Laden und für Kabelverbindung
- HOME und Screenshot Taste
- Gutes D-Pad
- Sehr originalgetreu, dadurch ziemlich ideal für N64 Spiele
- Rumble
- Weckt Switch auf

Negativ:
- Liegt komisch schräg in der Hand
- Einige Tasten werden durch das Design niemals gleichzeitig genutzt (dadurch "verschwendet")
- Keine X oder Y Taste
- Tasten nicht in den Switch-Einstellungen neu konfigurierbar
- Rumble Pak eingebaut, deshalb nicht mit Controller Pak Slot kompatibel (z.B. Bio Sensor)
- Keine Bewegungssteuerung/ NFC für Amiibos
- Nur im Abo kaufbar

R4i SDHC V2.10T Review (r4sdhc.com)

Struktur: 1. Überblick (mit offiziellen Funktionen) 2. Packung und Inhalt 3. Qualität der Karte 4. Installation und Benutzung 5. Kompatibili...