02 Dezember 2024

EX4i für Nintendo DS Review (ex4ds.com)

Struktur:

  1. Überblick
  2. Qualität der Hardware
  3. Bedienung
  4. Kompatibilität
  5. Fazit

1. Überblick

DS Flashkarten sind vereinfacht gesagt MicroSD auf Nintendo DS Spiel-Adapter. Anstelle von einem echten Modul können Spiele und eigene Apps von einer MicroSD Karte aus gestartet werden. Durch eine aktive Community rund um die Produkte haben sich eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten für die Handhelds von Nintendo aufgetan, die auf offiziellem Wege nie möglich waren. Das geht von dem Minecraft-Klon DSCraft über den Internettelefonie-Client SvSIP bis hin zu dem Filmplayer Moonshell.
In dem umkämpften Markt der DS Flashkarten haben einige Hersteller versucht, durch neue Features ihre Karten zu verkaufen. Das Paradebeispiel dafür ist Supercard. Mit dem iPlayer und später der Supercard DSTWO und DSTWO Plus wurden Module auf den Markt gebracht, die einen eigenen Prozessorkern innerhalb der Cartridge haben. So können rechenintensive Aufgaben von der Karte übernommen werden, für die der DS alleine nicht leistungsstark genug ist. Dieser Trick ermöglicht es, GBA und SNES Spiele mit dem DS zu emulieren und Filme in populären Formaten wie .AVI abzuspielen. Bei älteren Konsolen wie dem SNES war es übrigens deutlich gewöhnlicher, zusätzliche Rechenleistung in die Cartridge zu tun, und wurde u.a. von Nintendo selbst genutzt, um komplexe grafische Effekte zu ermöglichen. Ich habe immer gedacht, dass der Hersteller Supercard inklusive Rebrands wie dem iPlayer und der iSmart MM das einzige Team auf dem Nintendo DS ist, das solche Karten hergestellt hat.
In diesem Punkt habe ich mich getäuscht. Die EX4i wurde entgegen meiner Vermutungen nicht von Supercard hergestellt, sondern von dem R4Li Team. Diese Karte wirbt neben einigen Standart-Funktionen mit einem eigenen GBA Emulator und einem Filmplayer, die ebenfalls in die Karte eingebaute Hardware nutzen sollen. Einen SNES Emulator gibt es im Gegensatz zur Supercard DSTWO leider nicht für diese Karte. Ob das alles stimmt und wie die Karte sich schlägt, wird in diesem Review getestet.
Das Modul wurde von eigenem Geld bei Aliexpress gekauft.

Offizielle Funktionen (frei aus dem Englischen übersetzt):

  • Lädt kommerzielle NDS ROM (Unterstützt Soft Reset, Skin, AR Cheat Codes)
  • Eingebauter GBA Emulator (Funktioniert mit NDSL, NDSi, NDSiXL, und DSLL)
  • Eingebauter Film-Player (Unterstützt RMVB,AVI,MOV,DIVX,MPEG,FLV,3GP,ASF,WMV)
  • Eingebauter Musik Player (Unterstützt MP3,WMA,OGG,AAC,APE,FLAC)
  • Funktioniert mit MicroSD Karten bis zu 32GB (unterstützt SDHC, FAT/FAT32)
  • Unterstützt vereinfachtes/traditionelles Chinesisch und Englisch
  • e-book/Bild-Viewer (Unterstützt BMP, JPEG, JPG, PNG, TIF, GIF, TXT, PDF)
  • Unterstützt Anpassung der Bildschirmhelligkeit in 5 Schritten


2. Qualität der Hardware

Wie die meisten Flashkarten, die wieder auf den Markt kommen, wird diese Karte ohne originale Verpackung geliefert. Bei einigen Anbietern gibt es das Modul mit einer Hülle im Nintendo DS Spiel-Design. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die Verpackung, mit der das Modul damals verkauft wurde. Deshalb wurde sich für dieses Review gegen die Repro-Verpackung entschieden.

Statt der neuen Verpackung wird die Karte deshalb in einer Plastiktüte verpackt. Darin befindet sich eine Plastikschale, die für alle wieder verfügbaren Flashkarten genutzt wird. In dieser Schale befindet sich schlussendlich die Karte.
Neben der Karte wird ein Aufkleber mitgeliefert. Auch dabei handelt es sich um eine Reproduktion: der Aufkleber der originalen Flashkarte sieht etwas anders aus. Ebenso wird die Flashkarte mit einer MicroSD Speicherkarte verschickt. Diese hat eine Kapazität von 512MB und enthält einige Demodateien.
Vermutlich wurde für dieses Modul der Aufwand betrieben, eine neue Packung zu designen, weil der Preis pro Flashkarte höher als bei vergleichbaren Artikeln ist. Außerdem befinden sich hinter dem Aufkleber einige Chips, die durch die Plastikschale schauen.


Die Karte selbst ist in schwarzem Plastik gehalten, das einen durchschnittlichen bis guten Eindruck im Vergleich zu anderen DS Flashkarten macht. Was keinen so guten Eindruck macht ist die Tatsche, dass die Stege zwischen den Kontakten zu dem DS fehlen. Das kann zu Kontaktproblemen führen. Außerdem sind die Kontakte relativ kurz, was ebenfalls Probleme verursachen kann.
Wenn die Karte im DS genutzt wird und Filme oder GBA Spiele abgespielt werden, wird das Modul spürbar warm. Das kommt durch die Extrarechenleistung, die in der Karte verbaut ist. Bei einem Blick auf die Leiterplatte der Karte fällt auf, dass sie wirklich vollgepackt ist und an einigen Stellen die Ränder und Abstände zwischen den Komponenten sehr klein sind.

Auf der Vorderseite der Leiterplatte gibt es links neben dem Schacht für MicroSD Karten einen Chip mit der Beschriftung "DS2010 ARCO920T-400 100201S0520-C01". Unter der Bezeichnung findet sich im Internet kein Chip. Der Typ DS2010 könnte jedoch darauf hinweisen, dass der Chip extra für dieses und ähnliche Module gepackt wurde: es ist ein Chip für den Nintendo DS aus dem Jahr 2010. Vermutlich handelt es sich hierbei um eine CPU oder ähnliches, die für die GBA Emulation und die Filmwidergabe benötigt wird.
Zwischen MicroSD Kartenschacht und den Kontakten zum DS befindet sich ein W25Q16BVSSIG von Winbond. Dabei handelt es sich um einen SPI NOR-Flash Speicher mit 16Mbit Kapazität, also 2 Megabyte. In diesem Speicher liegt vermutlich das Icon, das die Konsole im Hauptmenü anzeigt, wenn die Karte eingesteckt ist. Bei den unteren Kontakten des Chips gibt es Rückstände von einer Flüssigkeit auf der Leiterplatte. Möglicherweise handelt es sich um getrocknetes Flussmittel.
Abseits von den beiden großen Chips gibt es auf dieser Seite der Leiterplatte nur einige kleinere Bauteile wie Widerstände und einen Oszillator. Außerdem ist auf der Leiterplatte "1028 20100610 EX4M_V1.0" aufgedruckt. Es scheint sich also im die erste Hardwareversion der Karte zu handeln, die am 10. Juni 2010 hergestellt wurde.

Auf der Rückseite der Karte befindet sich ein Actel ProASIC 3 FPGA der Reihe A3P250. Er hat laut Datenblatt 250.000 System-Gates, 6,144 D-Flip-Flops und 36Kbit RAM. Die weiteren Kennnummern auf diesem Chip sind "VQG100 0948 ZA838 189". Vermutlich ist dieser Chip dazu da, die Signale zwischen DS und SD Karte zu übersetzen.
Außerdem befindet sich auf dieser Seite ein DRAM-Chip mit den Nummern "536U HY57V561620CT-H KOR". Er hat ungefähr 34MB Speicherplatz und wird vermutlich hauptsächlich für die GBA Emulation und möglicherweise die Videowidergabe benötigt.


3. Bedienung

Zuerst muss man sich überlegen, welches Menü man mit dieser Karte nutzen möchte. Zur Auswahl stehen eine Variation des ursprünglichen R4 Menüs oder ein Wood-Klon. Für die beste Spielekompatibilität empfiehlt sich das Wood Menü. In dessen neuster Version sind allerdings die automatischen DLDI Patches für Homebrew nicht funktional. Für dieses Review wurde das auf Wood basierende Menü genutzt. Homebrew wurde manuell DLDI gepatcht.
Neben dem Wood-Menü hat diese Karte die erste Version des "Plugin-Menüs", das später als AOS bei der Ace3DS Plus bekannt wurde.

Installation

Das R4-artige Menü für die Karte
Bei der Flashkarte wird direkt eine Speicherkarte mit 512MB Kapazität mitgeliefert, die die Menüdateien und einige Demodateien enthält. Alternativ kann man sich die Menüdateien herunterladen und auf die SD Karte kopieren. Die Spiele können auch direkt auf die SD Karte kopiert werden.
Für den normalen Gebraucht würde ich eine andere MicroSD Karte nutzen. Einerseits weiß man immer nicht genau, wie lange die mitgelieferte Karte funktioniert und andererseits passen auf 512MB nicht viele Spiele. Einige Spiele wie "Pokémon Schwarze Edition 2" sind selbst schon 512MB groß und würden damit nicht auf die Speicherkarte passen.

Bedienung

Nach dem Starten der Karte, die im DSi und 3DS Menü ein "Alex Rider Stormbreaker"-Icon hat, gibt es ein Menü für die mitgelieferten Anwendungen. Mit "NDS" wird bei der neusten Menüversion das Wood Menü geöffnet, in dem Spiele gestartet werden können. Rechts daneben gibt es den GBA Emulator, den Movie Player, den Music Player, Moonshell und Slot-2. Moonshell ist auch ein Multimediaplayer, der jedoch nicht die Rechenpower der EX4i nutzt und nur ein bestimmtes Videoformat abspielen kann.
Wählt man NDS aus, kann man zwischen der in der Flashkarte enthaltenen MicroSD Speicherkarte, einer GBA Karte (Slot2 Card) und den Favoriten auswählen. Slot2 Card richtet sich an DS und DS Lite Konsolen mit GBA Schacht. Damit kann die EX4i als Passme genutzt werden.
Die erste Option öffnet die SD Karte in einem Dateibrowser. Mit der Select-Taste kann ausgewählt werden, wie die Dateien angezeigt werden sollen. Die X-Taste öffnet den Favoriten-Ordner. Mit A können Ordner geöffnet bzw. Spiele gestartet werden und mit der B-Taste gelangt man in den übergeordneten Ordner.

Wenn ein Spiel ausgewählt ist, lassen sich mit der "Y"-Taste die Einstellungen für die konkrete ausgewählte Datei öffnen. Mit der "X"-Taste können hier Cheats ausgewählt werden und mit der "Y"-Taste die Einstellungen für das spezifische Spiel. Diese betreffen hauptsächlich die Speicherdateien und Erweiterungen für den GBA Schacht.

Drückt man in dem Dateibrowser die "START"-Taste, so öffnet sich ein anderes Menü. Neben Dateioperationen wie kopieren und löschen können hier die globalen Einstellungen geöffnet, die Hilfe angezeigt und die Tools ausgeführt werden.
Unter Hilfe gibt es eine Liste mit der Tastenbelegung. Außerdem gibt es Versionsinformationen für das Menü.

Optionen

Die globalen Einstellungen ermöglichen es, die Einstellungen für das Menü oder für alle Spiele auf einmal zu verändern.
In dem ersten Tab können der Skin für das Menü, die Sprache, die anzuzeigenden Dateitypen und ein Safe Mode aktiviert werden. In dem Safe Mode können bestimmte Einstellungen/Änderungen nicht vorgenommen werden. In den nächsten Tab kann man mit der rechten Schultertaste wechseln.
Die "Interface-Einstellungen" erlauben, das Aussehen zu ändern. Das umfasst die Art, wie die Dateien im Menü aufgelistet werden (z.B. mit großen Icons oder mit kleinen Icons), ob Animationen angezeigt werden und ob die Uhr auf dem oberen Bildschirm 12 oder 24 Stunden haben soll.
Danach kommen die Einstellungen für das Dateisystem. Hier können als versteckt markierte Dateien angezeigt und ROMs beim kopieren automatisch getrimmt werden. Außerdem kann die Dateiendung für die Speicherstände geändert werden. Da sich ".sav" als Standard etabliert hat, würde ich empfehlen, diese Option von ".nds.sav" zu ".sav" zu wechseln.
In dem Reiter "Patches" können Einstellungen für die Cheatfunktion und den Softreset vorgenommen werden. Mit dem Softreset kann man innerhalb eines Spiels eine Tastenkombination drücken, um in das Menü der Karte zurück zu kehren. Neben der Tastenkombination selbst lässt sich die Option für Homebrew und kommerzielle Spiele aktivieren und deaktivieren.
Zuletzt kommen die "GBA-Einstellungen". Hier können ein universaler Patch zum Energiesparen mit einem Schlafmodus, ein Backup der Speicherstände von dem EZ-Flash 3in1 Expansion Pack bei dem Start der Karte und die Art, wie Slot-2 Karten ausgeführt werden sollen, angepasst werden. Der letzte Punkt ist insbesondere für ältere Slot-2 Karten interessant, die im DS Modus gestartet und so DS Spiele und Homebrew ausführen können.
In meinen Tests hat das EZ-Flash 3in1 Expansion Pack nur als Rumble Pak und nicht für das Abspielen von GBA Spielen funktioniert. Deshalb ist die Option für Speicherstand-Backups nur begrenzt hilfreich.

Favoriten

Direkt nach dem ersten Start des Wood Menüs gibt es eine Auswahl der verfügbaren "Laufwerke". Eines davon ist ein Ordner mit dem Namen "Favoriten". Hier können beliebte Apps hinzugefügt werden, die schnell gefunden werden sollen. Drückt man im Dateibrowser die "X"-Taste, so gelangt man direkt in den "Favoriten"-Ordner.
Um eine App zu den Favoriten hinzuzufügen, muss sie über das Start-Menü kopiert und dann in dem Favoriten-Ordner eingefügt werden. Dabei wird nicht die komplette Datei kopiert, sondern nur ein Verweis erstellt.

Filme und Musik

das Highlight der Karte, das einen Großteil des Preises verursacht, ist die zusätzliche Rechenpower. Neben der GBA Emulation, die später besprochen wird, kann sie für das Abspielen von Filmen und Musik genutzt werden. Die unterstützten Videoformate umfassen RMVB, AVI, MOV, DIVX, MPEG, FLV, 3GP, ASF und WMV. MKV-Dateien habe ich erfolgreich getestet, obwohl sie nicht in der Liste kompatibler Dateien sind. Für Musik werden die Formate MP3, WMA, OGG, AAC, APE und FLAC unterstützt.
Die Mediaplayer sind in Film und Musik aufgeteilt. Beide enthalten die wichtigsten Features - aber auch keines darüber hinaus. Es gibt auf dem Touchscreen eine Zeitleiste, mit der in dem Video gespult werden kann. Außerdem gibt es Tasten um die vorherige und nächste Datei zu öffnen, zum Vor- und Zurückspulen sowie zum Starten/Pausieren und Stoppen der Wiedergabe. Extras wie Untertitel können nicht ausgewählt werden.
An dieser Stelle soll erwähnt sein, dass einige defekte Module im Umlauf sind. Wenn der GBA Emulator und der Filmplayer nicht starten bzw. unendlich lange laden kann es sein, dass die Karte nicht richtig funktioniert.

DLDI Patch

Quasi alle DS Homebrew Apps, die Zugriff auf die Speicherkarte benötigen (z.B. weil sie Tools zur Verwaltung der Karte sind oder auch nur Homebrew Spiele, die den Spielstand speichern sollen), nutzen das sogenannte DLDI Interface. Dabei haben alle DS Flashkarten einen eigenen Patch, der auf die Homebrew Anwendung angewandt wird. So wird die Homebrew modifiziert, um die korrekten Befehle für den Zugriff auf die Speicherkarte zu nutzen. Alle modernen DS Flashkarte können diesen Patch automatisch durchführen. Nutzer der Karte müssen nur die Homebrew aus dem Menü heraus starten.
Bei der EX4i ist das leider nicht so. Obwohl das automatische DLDI Patchen in älteren Versionen des Menüs möglich war, ist die Funktion in der aktuellen Version mit der besten Kompatibilität für DS Spiele leider kaputt. Die Homebrew Apps müssen deshalb manuell mit einem dafür vorgesehenen Tool gepatcht werden. Als Patch kann die Datei genutzt werden, die bei dem Menü der Ace3DS Plus mitgeliefert wird.
Laut der Website des Herstellers sind Homebrew Entwickler willkommen. Es sollen mehr Details zur Karte bekannt gegeben werden, um die Entwicklung weiterer Apps zu unterstützen: "planning to open more development detail. Homebrew is welcomed". Dazu ist es jedoch nie gekommen.


4. Kompatibilität

Da diese Karte nicht lange genug Updates erhalten hat, um Blockierungen nach DSi/3DS Systemupdates zu umgehen, ist sie nicht mit den aktuellen Versionen kompatibel. Das letzte Update für das Modul erschien am 21.9.2012, weshalb nur die 3DS Version 4.3.0-10 und die DSi Version 1.4.4 unterstützt werden.
Ähnliches gilt für das offizielle Menü. Da es nicht auf der aktuellen Wood R4 Version basiert, sondern auf Version 1.25, werden nicht alle Spiele unterstützt. Die Kompatibilität dürfte ähnlich zur Ace3DS Plus sein, welche mit den gleichen Menüs kompatibel ist.

DS Spiele

- Anno Erschaffung einer neuen Welt: Keine Probleme
- Asterix Brain Trainer: Keine Probleme
- Bibliothek der klassischen Bücher: Keine Probleme
- Fastfood Panic: Keine Probleme
- Lego Fluch der Karibik: Keine Probleme
- Lego Rockband: Keine Probleme
- Metroid Prime Pinball: Keine Probleme
- New Super Mario Bros (Wii U VC): Keine Probleme
- Prince of Persia The forgotten Sands: Keine Probleme
- Trackmania Turbo: Keine Probleme
- Transformers: Autobots: Keine Probleme
- Pokémon Schwarze Edition 2: XP Bug: XP Leiste wird angezeigt aber nicht berechnet
- WarioWare Twisted: 2 schwarze Bildschirme
- Zelda Phantom Hourglass (Wii U VC): Keine Probleme

DS Homebrew

Alle Anwendungen, bei denen es nötig ist, wurden vor dem Test manuell DLDI gepatcht.
- cheretic: Keine Probleme
- DiagnoSe: Keine Probleme, bleibt bei "Reading SRAM" stehen
- DSCraft (FAT): Keine Probleme
- DSCraft (Nitro): Keine Probleme
- DSDOOM: Keine Probleme
- DSOrganize: Keine Probleme
- dualHexen MOD: Keine Probleme
- Eurotunnel: Keine Probleme
- EverlastingTH: Keine Probleme
- Fireworlds: Keine Probleme
- Rapid Roll: Keine Probleme
- Scribble Jump: Keine Probleme
- World of Sand DS: Keine Probleme
- Brick Breaker V1.0: Keine Probleme
- OpenTTD: Keine Probleme
- Spider Solitaire: Spiel friert bei Tipp und zufällig ein
- Quake 2: Keine Probleme

GBA Spiele

Laut den zeitgenössischen Reviews lassen sich GBA Spiele wie DS Spiele direkt aus dem Menü der Karte heraus starten. Das kann ich nicht bestätigen - vermutlich ist die Funktion bei dem Wechsel vom R4 Menü zum Wood R4 Menü verloren gegangen. Stattdessen können Spiele aus dem eigenständigen GBA Emulator heraus gestartet werden, der in dem Menü für die mitgelieferten Anwendungen gefunden werden kann.
Die Funktionen des Emulators sind sehr eingeschränkt. Es lassen sich wirklich nur GBA Spiele starten. Ein Menü für Einstellungen o.ä. gibt es nicht. Dazu ist die Performance insgesamt durchwachsen. "Läuft" bedeutet nur, dass das Spiel gut spielbar ist. Eigentlich alle Spiele laufen hakelig, es gibt frameskips und tearing.
- Asterix & Obelix XXL: Läuft sehr hakelig
- Drilldozer (Wii U VC): Läuft im Gameplay verhältnismäßig gut
- Eragon: Manchmal etwas ruckelig, sonst keine Probleme
- Golden Sun (Wii U VC): Friert im Intro ein
- Iridon II: Freezt vor dem 1. Boss
- LEGO Knights Kingdom: Leicht ruckelig. Sonst keine Probleme
- Mario Kart Super Circuit: Geringe Framerate. Sonst keine Probleme
- NES Classics: Ice Climber: Unendliche Ladeschleife
- Pokémon Pinball Ruby & Sapphire (Wii U VC): Spielbar aber niedrige Framerate und ruckelig
- Shrek 2 (GBA Movie): Unendliche Ladeschleife
- Super Mario Bros 3 (Wii U VC): Läuft ruckelig. Sonst keine Probleme
- Wario Land 4 (Wii U VC): Läuft verhältnismäßig gut

Filme

- Burn-E MKV (DVD-Rip): Etwas stotternd, schaubar
- Ice Age 3 (DVD-Rip): Unendliche Ladeschleife
- AVI (192p xvid mit mp3 Audio): Keine Probleme
- MP4 (144p YT Download: avc1 mit mp4a Audio): Unendliche Ladeschleife
- MP4 (360p YT Download: avc1 mit mp4a Audio): Unendliche Ladeschleife
- MKV (360p YT Download: VP90 mit mp4a Audio): Nur Ton

Musik

- FLAC CD Rip (Stereo mit 16 Bit und 44,1kHz): Keine Probleme
- FLAC Downloads: viele Alben gehen nicht


5. Fazit

Die EX4i ist eine Flashkarte, wie es sie kaum für den Nintendo DS gegeben hat. Eigentlich dürften zur Konkurrenz nur der iPlayer, die iSmart MM, die Supercard DSTWO und die DSTWO Plus zählen. Alle anderen Flashkarten sind von der Rechenleistung her deutlich eingeschränkter.
Allerdings wird die Karte von fehlenden Funktionen und einer mittelmäßigen Umsetzung zurückgehalten. Bei der Supercard DSTWO wurde versucht, die zusätzliche Rechenleistung in vielen Bereichen zu nutzen: es gibt nicht nur einen GBA Emulator und einen Filmplayer, sondern noch viele weitere Emulatoren und viele Funktionen, mit denen das Gameplay von DS Spielen angepasst werden kann. Letzteres fehlt der EX4i leider vollkommen. Da das Menü quasi direkt von deutlich schwächeren Flashkarten übernommen wurde, fehlen Premium-Funktionen wie Real Time Save und eine Ingame Guide, die eigentlich alle teureren Flashkarten zu der Zeit hatten - selbst die Flashkarten mit weniger Rechenleistung. So waren die Stückpreise der Karten hoch aber der Funktionsumfang eher mit deutlich günstigeren Flashkarten zu vergleichen. Für die Supercard DSTWO konnte die EX4i trotz eines etwas niedrigeren Preises keine Konkurrenz sein.
Aus einer heutigen Perspektive fehlen der Karte vor allem 2 Dinge: mehr Support vom Hersteller sodass neuere DSi und 3DS Menü Versionen unterstützt werden sowie eine aktivere Homebrew Community. Wer weiß, was aus der Karte hätte werden können, wenn mehr Details zur Entwicklung dafür veröffentlicht worden wären.

Positiv:
- Gute Spielekompatibilität
- Eigener Filmplayer
- Eigener GBA Emulator
- Gutes Wood Menü
- Unterstützt Softreset in DS Spielen
- Mit DSi und 3DS Systemen kompatibel

Negativ:
- Nicht mit aktueller DSi oder 3DS Version kompatibel
- Kein RTS/ Real Time Guide
- Aufkleber einzeln beigelegt
- Akkulaufzeit merklich kürzer
- Pokémon Schwarze/Weiße Edition 2 hat XP-Bug
- Im Vergleich zu anderen Karten relativ teuer
- Keine originale Verpackung
- Mit Aufkleber relativ dick
- Es sind Module mit Defekt im Umlauf (Film-Player und GBA Emulation gehen nicht)


17 November 2024

Nintendo 64-Controller Review (Nintendo Switch Online)


Struktur:
1. Überblick (mit offiziellen Funktionen)
2. Verpackung und Inhalt
3. Qualität der Hardware
4. Bedienung
5. Kompatibilität
6. Fazit



1. Überblick

In der Mitte der 1990er Jahre gab es einen riesigen Umschwung in der Videospielwelt. Durch technischen Fortschritt ist es möglich geworden, in Videospielen dreidimensionale Welten darzustellen. Die Spielerinnen und Spieler wollten die neuen technischen Grenzen in Spielen wie Doom und Tomb Raider austesten. Natürlich sind die Konsolenhersteller nachgezogen und mit dem Nintendo 64 brachte das japanische Unternehmen 1997 seine erste "richtige" 3D Konsole heraus.
Allerdings war 3D in dieser Zeit noch in den Kinderschuhen. Nicht nur die Technik wurde über die nächsten Jahre stetig verbessert, auch dem Controller für das System sieht man das an. Anstelle des heute typischen Designs mit zwei Handgriffen hat dieser Controller drei.
Nun, fast 30 Jahre später, gibt es einige Nintendo 64 Spiele in einem Aboservice auf Nintendos aktueller Konsole, der Nintendo Switch und der Nintendo Switch 2. Passend zu den Spielen gibt es einen Nachbau des N64 Controllers, der kabelgebunden oder mit Bluetooth genutzt werden kann.
Da ich nie ein Original dieses Controllers in der Hand hatte, kann ich nicht beurteilen, wie genau der Nachbau ist. Jedoch kann ich den Controller aus einer heutigen Perspektive beurteilen.
Der Controller wurde von eigenem Geld bei Nintendo gekauft. Einen Überblick über die offiziellen Funktionen gibt es leider nicht, weil die Website zu dem Controller kaum Informationen enthält, die aufgelistet werden können.


2. Verpackung und Inhalt

Wie bei den Nintendo Switch Online Controllern gewohnt wird der eigentliche Karton des Controllers von einem Umkarton aus Pappe geschützt, der an den Seiten zugeklebt ist.
In dem Pappkarton befindet sich eine weitere Schicht Pappe, in der die eigentliche Verpackung des Controllers liegt. Durch die Verpackungsschichten sollte der Box durch den Transport normalerweise nichts passieren.

Die Hauptpackung verfügt auf der Vorderseite über ein durchsichtiges Fenster aus Plastik, durch das der Controller ersichtlich ist. Darunter ist die Bezeichnung geschrieben.
Auf der Rückseite gibt es eine kurze Anleitung zur Verbindung des Controllers mit dem Nintendo Switch Dock. So kann er kabelgebunden genutzt werden. Außerdem kann er mit dem Nintendo Switch Netzteil geladen werden.
In der Packung befindet sich ein schwarzer Einschub, der Löcher für den Controller enthält. Der ganze Schub muss herausgezogen und auseinandergeklappt werden, damit der Controller entfernt werden kann.
Unter dem Einschub befinden sich ein USB-A auf USB-C Kabel und eine Schnellstartanleitung.
Die Schnellstartanleitung kann ausgeklappt werden und enthält die wichtigsten Informationen zur Verwendung des Gamepads.
So gibt es eine Liste mit den Tasten und erneut Hinweise zur Verbindung des Controllers mit dem Nintendo Switch Dock.


3. Qualität der Hardware

Bei dem Anblick des Controllers fällt sofort das aus einer modernen Perspektive ungewöhnliche Design mit den drei Flügeln auf. Ich persönlich finde diese Designentscheidung denkwürdig, weil der Controller dadurch darauf ausgelegt ist, dass ein relevanter Anteil (wahlweise das Steuerkreuz oder der Stick) nie gleichzeitig in Spielen genutzt werden. Dabei bin ich mit dem Steuerkreuz absolut zufrieden: in dem GBA Spiel Apotris hatte ich im Gegensatz zu vielen neueren Controllern keine Fehleingaben.
Auch davon abgesehen hat dieser Controller einige Eigenheiten, die bei modernen Controllern selten angetroffen werden können. Es gibt keinen zweiten Stick für die Steuerung der Kamera. Dafür gibt es C-Tasten, die wie ein Steuerkreuz angeordnet sind und in vielen Spielen für die Kamerasteuerung genutzt werden. Dazu gibt es in der Mitte des Gamepads über dem Stick eine START-Taste. Bei den A- und B-Tasten ist auffällig, dass die Beschriftung nicht mittig ist. Stattdessen sind die Buchstaben eher linksbündig eingestanzt. Auch der Stick des Controllers fühlt sich anders als bei den modernen Pendants an: er lässt sich nicht eindrücken und hat eine eckige Führung mit klar definierten "Endpositionen".
Auf der Unterseite gibt es hauptsächlich die Z-Taste zu sehen, die an der Switch auf die Taste ZL gemappt ist. Außerdem kann man den Schacht für Erweiterungen sehen - beziehungsweise die Stelle, wo er bei originalen N64 Controllern ist. Hier kann die Erweiterung nicht ausgetauscht werden, sondern der Bereich ist fest mit der restlichen Form des Controllers verbunden. Die Erweiterung ist in den meisten Anwendungsfällen auch gar nicht nötig: zusätzlichen Speicher kann ein N64 Emulator bieten und die Vibrationsmotoren für den Rumble-Effekt sind eingebaut.
Anstelle des Modulschachts gibt es nun einige Tasten an der Stirnseite. Die L- und R-Tasten an den Seiten kennt man von originalen Nintendo 64 Controllern aber es sind einige "Steuertasten" dazu gekommen.
Von oben angefangen gibt es eine neue ZR-Taste, die in der Nintendo 64 Nintendo Switch Online App das Menü aufruft. Daneben ist eine LED für den Ladezustand des Controllers und ein USB-C Anschluss zum Laden und für die kabelgebundene Nutzung.
In der nächsten Zeile gibt es eine HOME-Taste, vier LEDs die den Verbindungsstatus anzeigen, eine SYNC-Taste und eine Screenshot-Taste. Durch einen kurzen Druck auf die SYNC-Taste kann der Controller ausgeschaltet werden.
Insgesamt liegt das Gamepad okay in der Hand. Mit dem Komfort moderner gummierter Controller ist dieses Eingabegerät nicht zu vergleichen - das erwartet vermutlich niemand. Falsch fühlt es sich hingegen an, den C-Stick in der linken Hand zu halten. Dadurch sind die linke und die rechte Hand auf unterschiedlichen "Ebenen" und der Controller liegt leicht schräg in der Hand.


4. Bedienung

Dieser Controller wurde vor dem Erstellen des Reviews aktualisiert. Die folgenden Punkte beziehen sich auf die aktuelle Version.

Verbinden und aufladen

Der Controller kann über die USB-C Verbindung mit der Konsole verbunden und aufgeladen werden. Damit eine kabelgebundene Nutzung möglich ist, müssen kabelgebundene Controller in den Einstellungen der Nintendo Switch aktiviert werden.
Neben dem USB-C Anschluss gibt es eine Ladelampe. Sie erlischt, sobald der Controller vollgeladen ist. Während des Entstehungsprozesses des Reviews musste der Controller nicht extra aufgeladen werden. Einen genauen Test der Akkulaufzeit gab es im Rahmen dieses Reviews leider nicht.
Eine Bluetoothverbindung zwischen Controller und Nintendo Switch Konsole kann hergestellt werden, indem in dem Controller-Menü auf "Griffweise/Reihenfolge ändern" gedrückt wird. Nun befindet man sich in dem Menü, das auf dem Bild zu sehen ist. Drückt man jetzt die Verbindungs-Taste am Controller, sollten sich Konsole und Eingabegerät verbinden. Während der Controller ein Gerät sucht, "läuft" das Licht von links nach rechts und zurück über die vier Verbindungs-LEDs. Nachdem die Verbindung hergestellt wurde, kann die Nintendo Switch Konsole durch Druck auf die HOME-Taste am Controller aufgeweckt werden.
Da der Controller keinen Controller Pak Schacht hat, gibt es keine Kompatibilität zu ungewöhnlicheren Erweiterungen wie dem Bio Sensor.

Tastenbelegung

Die Tastenbelegung dieses Controllers bei der Nintendo Switch ist etwas kurios. Das liegt daran, dass dieser Controller 13 Tasten hat. Ein normaler Switch Pro Controller hat 14 Tasten, die jedoch anders angeordnet sind. Deshalb hat Nintendo sich dazu entschieden, die C-Tasten quasi auf den rechten Stick zu legen, aber als Taste. Leider gibt es dadurch keine Belegung für die Tasten X oder Y. Dieses Problem wird dadurch verstärkt, dass das Tastenlayout nicht wie bei anderen Pro Controllern in den Einstellungen anpassbar ist. Wenn ein Spiel die X-Taste regelmäßig nutzt, wird es nicht sinnvollerweise mit diesem Controller spielbar sein.

Steuerkreuz: Steuerkreuz
Control-Stick: Control-Stick
A: A
B: B
C-LINKS: Rechter Stick links
C-RECHTS: Rechter Stick rechts
C-OBEN: Rechter Stick oben
C-UNTEN: Rechter Stick unten
START: PLUS
L: L
R: R
Z: ZL
ZR: ZR
HOME: HOME
Screenshot: Screenshot

Für Spiele, die speziell für das Nintendo 64 waren, fühlt sich der Controller gut an - ich denke sogar besser als moderne Controller. Für andere 3D Spiele würde ich jedoch einen anderen Controller bevorzugen.

Aktualisieren

Eine Aktualisierung des Controllers ist nur mit einer Nintendo Switch Konsole möglich. Das geht in den Einstellungen unter dem Punkt "Controller und Sensoren" mit der Option "Controller aktualisieren".


5. Kompatibilität

Offiziell unterstützt Nintendo diesen Controller nur mit der Nintendo 64 Switch Online App. Trotzdem kann er mit anderen Spielen genutzt werden. Einige davon wurden für dieses Review getestet.
Neben der Nintendo Switch und Nintendo Switch 2 kann der Controller mit anderen Geräten wie Computern mit Windows und Steam genutzt werden. Hier ist ggf. mehr Setup als bei anderen Geräten nötig, da das Tastenlayout des Controllers relativ ungewöhnlich ist.

Bluetooth

- Nintendo Switch: Keine Probleme
- PC (Windows): Benötigt Remapper (z.B. Steam). Sonst ungewollte Eingaben
- Analogue Dock: Keine Probleme
- Mayflash Magic X: Nicht kompatibel
- Wii U mit Bloopair: Keine Probleme

USB

- Nintendo Switch: Keine Probleme
- PC (Windows): Benötigt Remapper (z.B. Steam). Sonst ungewollte Eingaben
- Analogue Dock: Keine Probleme
- Mayflash Magic X: Nicht kompatibel

Spiele

Es ist eine Vielzahl von Nintendo Switch Spielen mit diesem Controller spielbar. Dies gilt insbesondere für Nachfolger von Spielen, die erstmalig auf dem Nintendo 64 erschienen sind. So lassen sich Mario Kart 8 Deluxe und Super Smash Bros Ultimate gut spielen.
- Cruisin' Blast: Die meisten Funktionen nutzbar. Steuerung nicht anpassbar
- NSO App: Keine Probleme, Menü mit ZR-Taste
- Mario 3D All Stars: Zeigt "Press +" anstelle von "Press Start" an. Sonst keine Probleme
- Mario Kart 8 Deluxe: Gut spielbar. Zurückschauen nicht möglich, kein Rumble
- Minecraft: Spielbar aber unpassendes Tastenlayout
- Super Smash Bros Ultimate: Keine Probleme. Tastenlayout passt fast zu Smash 64
- Portal: Nach geänderter Steuerung gut spielbar
- Portal 2: Nach geänderter Steuerung gut spielbar


6. Fazit

Für diesen Controller gilt wie vielleicht für keinen anderen Controller, dass sich auf das N64 ausgelegte Spiele am Besten anfühlen. Die Spiele sind auf das Eingabegerät mit seinen Eigenheiten wie den C-Tasten zugeschnitten und lassen sich so am besten steuern. Bei anderen Spielen ist die Nutzung des Nintendo 64 Controllers jedoch häufig eher unpassend und das Einstellen der richtigen Tasten kann ein regelrechter Krampf sein. Hinzu kommt, dass das Gamepad nur im Nintendo Switch Online Abo kaufbar und hauptsächlich im Abo nutzbar ist. Das schränkt die einfachen Anwendungsbereiche weiter ein.
Dabei finde ich den Grundpreis von ungefähr 50€ noch fair. Der Controller bietet zwar weniger Komfort als moderne Gamepads aber immerhin ist ein Rumble Effekt vorhanden. Der Controller hat viele nötige Tasten und die Stückzahl dürfte deutlich niedriger als bei anderen Controllern sein.
Ich persönlich werde den Controller zukünftig vermutlich hauptsächlich mit einer Wii U Konsole und der Nintendo 64 Virtual Console nutzen, weil ich nicht einsehe, ein dauerhaftes Abo für Nintendo 64 Spiele abzuschließen. So muss man für sich selbst überlegen, ob man genügend N64 Spiele spielt, sodass sich der Controller finanziell lohnt.

Positiv:
- Nutzt USB-C zum Laden und für Kabelverbindung
- HOME und Screenshot Taste
- Gutes D-Pad
- Sehr originalgetreu, dadurch ziemlich ideal für N64 Spiele
- Rumble
- Weckt Switch auf

Negativ:
- Liegt komisch schräg in der Hand
- Einige Tasten werden durch das Design niemals gleichzeitig genutzt (dadurch "verschwendet")
- Keine X oder Y Taste
- Tasten nicht in den Switch-Einstellungen neu konfigurierbar
- Rumble Pak eingebaut, deshalb nicht mit Controller Pak Slot kompatibel (z.B. Bio Sensor)
- Keine Bewegungssteuerung/ NFC für Amiibos
- Nur im Abo kaufbar

01 September 2024

R4i Advance V1.6 Review (r4i-advance.com)


Struktur:
  1. Überblick
  2. Qualität der Hardware
  3. Bedienung
  4. Kompatibilität
  5. Fazit


1. Überblick

Beim Durchstöbern des DS Flashkartenangebotes bei Aliexpress sind mir einige ältere Modelle aufgefallen, die jetzt wieder verkauft werden. In dem heutigen Review geht es um eine Karte, die als R4i 3DS V1.6 von r4i-advance.com verkauft wird. Die Website des Herstellers ist ungefähr seit dem Jahr 2015 nicht mehr verfügbar. Ob die Karte noch etwas taugt - und warum es vielleicht gar keine Flashkarte von r4i-advance.com ist, das wird in diesem Review besprochen.

Offizielle Funktionen (von der Website des Herstellers; frei ins Deutsche übersetzt):

Unterstützt SDHC Speicherkarten ( Kompatibilität bis zu 32GB) ;
Wechsle Sprache des Menüs wie du möchtest ohne Grenzen;
Wie gleiche Größe und Dicke wie originale Karte;
Muss nicht geflasht werden. Eingebaute Funktion um Slot-2 (gba) zu starten;
Unterstützt DMA Lesen und keinen Lag wenn genutzt mit jeder microSD Karte;
Unterstützt FAT16 und FAT32. Kann Daten mit PC, PDA, Handy und Kamera übertragen;
Unterstützt cleane ROM und drag-drop zum Spielen. Schnelles laden;
Unterstützt NDS und iDS Spiele. Startet iDS Spiele mit jeder DS Version;
Schreibt Speicherdaten direkt auf TF Karte und es ist nicht nötig, sie manuell zu sichern oder wiederherzustellen;
Automatische Speichertyp-Erkennung und es ist nicht nötig, die Speichertyp-Datenbank zu aktualisieren;
Unterstützt Moonshell und Homebrew;
Energiesparendes Design. Betritt automatisch Optimierungsmodus;
UI für 2 Bildschirme. Unterstützt Anzeigen von Vorschaubildern der Spiele;
Einfach zu nutzen und einzustellen;
Unterstützt beides, Tasten- und Touchscreen-Operation;
Unterstützt Wi-Fi und Rumble Pak und Browser Erweiterung;
Unterstützt Änderung des Menü-Hintergrundbildes;
Unterstützt Ändern der Schriftfarbe des Menüs;
Unterstützt Einstellung der Helligkeit (Nur DS Lite);
Unterstützt soft-reset;
Unterstützt AR Cheat Code;
Unterstützt Soft-Reset in Moonshell 2.0 (Zurück zum Hauptmenü der R4i-advance) ;
Unterstützt DLDI Auto-Patching;
Unterstützt Download Play;


2. Qualität der Hardware

Eine richtige Verpackung hat dieses Modul von Aliexpress leider nicht. Wie es bei fast allen alten DS Flashkarten, die wieder auftauchen, der Fall ist, wird sie nur in einer etwas zu großen Plastikschale verkauft. Immerhin ist diese Karte mit einem Aufkleber bestückt - genauer gesagt liegen neben dem "installierten" Aufkleber gleich zwei Zusätzliche bei, die direkt für Verwirrung sorgen.
Hier gibt es eine Kuriosität: während bei den lose mitgelieferten Aufklebern die Website r4i-advance.com angegeben ist, was der gleiche Hersteller ist, den der Verkäufer beworben hat, so steht auf dem bereits auf der Karte angebrachten Aufkleber r4i-sdhc.hk. Dafür reflektiert der Aufkleber von r4i-sdhc.hk im Gegensatz zu den Aufklebern, die lose beiliegen. Laut den r4i-advance.com Aufklebern handelt es sich um das "V1.6"-Modell, während der Aufkleber von r4i-sdhc.hk die Modellart "New" angibt.

Bei dem Anblick der Karte fällt direkt das rote Design auf. Nicht nur die Plastikschale ist rot, sondern ebenso der Aufkleber und sogar die Leiterplatte. Damit handelt es sich bei dieser Flashkarte um mein erstes Modul mit einer roten Schale. Da reflektierende Aufkleber schwierig zu fotografieren sind, wurde die Belichtung des Aufklebers im oberen Einzelbild digital verbessert. An den Rändern des Aufklebers können im Bild wegen der Belichtungsanpassung unpassende Effekte auftreten.
Neben der "Red Edition" im Mario Design gibt es die Karte als "Gold Edition" in Gelb mit einem Spider-Man Design. Leider hatte der Händler nur die "Red Edition" im Angebot, obwohl ich lieber die "Gold Edition" gekauft hätte.
Die Leiterplatte der Karte ist sehr einfach. Es gibt den Schacht für MicroSD Speicherkarten, eine Diode, 3 Kondensatoren, einen Oszillator mit 25.000MHz und einen schwarzen Blob, unter dem sich die Logik der Karte versteckt. Außerdem gibt es auf der Rückseite unter dem Aufkleber vermutlich einen Speicherchip. Laut dem weißen Aufdruck auf der Karte handelt es sich um den Typ "TT-YS" mit einem Erstellungsdatum vom 2.6.2010.
Die Verwendung der Karte ist allerdings ein absoluter Krampf. Es kann sein, dass das für dieses Review getestete Modul einen Hardwarefehler o.ä. hat. Allerdings ist trotz sorgfältigem Reinigen der Kontakte nur ungefähr einer von 10 Startversuchen erfolgreich. Meistens gibt es entweder zwei weiße Bildschirme oder den Text "Ein Fehler ist aufgetreten" zu sehen. Allein aus diesem Grund kann ich die Karte in der Version, wie sie hier vorliegt, nicht empfehlen.


3. Bedienung

Wer schon mal eine Nintendo DS Flashkarte genutzt hat, wird die Installation des Menüs kennen. Für die restliche Leserschaft sind die Schritte unter dem folgenden Punkt zusammengefasst.

Installation

Normalerweise lädt man zuerst die Dateien für die Karte von der Herstellerseite herunter. Da diese nicht mehr existiert, ist hier ein Link zum Internet Archiv. Das heruntergeladene .rar-Archiv muss mit einem passenden Tool wie 7zip entpackt werden. Anschließend kann der Inhalt auf eine freie SD Karte kopiert werden, sodass es z.B. die Datei "SD:/r4i.tp" gibt. Abschließend können noch Spiele und Homebrew Apps auf die Speicherkarte kopiert werden.
Wenn alles notwendige auf der SD Karte gespeichert ist, kann sie in die Flashkarte gesteckt und diese mit dem DS wie ein gewöhnliches Spiel gestartet werden.

Menü

Das Erste, was nach dem Starten der Karte angezeigt wird, ist ein relativ klassisches R4-Menü mit 3 Icons. Mit dem linken Symbol kann der Spielebrowser geöffnet werden. In der Mitte gibt es die Multimedia-App Moonshell und hinter der rechten Option verbergen sich keine Einstellungen, sondern das "3in1 Expansion Pack Tool" in der Version 1.9. Dabei handelt es sich um eine Homebrew-Anwendung von Rudolph, mit der das EZ-Flash 3in1 Expansion Pack mit einem GBA Spiel beschrieben werden kann.
Mit der ersten Option gelangt man in den Dateibrowser, aus dem die Spiele im .nds-Dateiformat gestartet werden können. Das Menü sieht sehr ähnlich zu YSMenu aus. Wenn zu viele Spiele in einem Ordner sind, kann es passieren, dass der Dateibrowser einfriert. Es ist nicht ganz klar, ob das ein allgemeines Problem der Karte oder des Menüs ist oder ob es explizit ein Problem mit der getesteten Karte ist.
Bei einem ausgewählten DS Spiel gibt es die Möglichkeiten, DMA (Direct Memory Access) und Reset (Softreset) ein- und auszuschalten. Mit Softreset kann innerhalb eines Spiels die Tastenkombination A, B, X, Y, L und R gedrückt werden, um zurück in das Menü der Flashkarte zu gelangen - ein Neustart der Konsole ist nicht nötig. Eine Cheat-Funktion soll diese Karte auch haben. Laut der offiziellen Anleitung soll dafür eine cheat.dat-Datei in den "_system_"-Ordner kopiert werden. Allerdings enthalten die Menü-Dateien in dem Download keinen entsprechenden Ordner.
Drückt man in dem Dateibrowser die "Y"-Taste, so gelangt man in ein weiteres Menü. Hier gibt es die Optionen "PassMe", "Boot GBA", "DS Menu", "Back to R4 Menu" und "Firmware Update". Da die Karte mit einem 3DS getestet wurde, sind die oberen 3 Auswahlmöglichkeiten nicht funktional.
Die "Firmware Update"-Option scheint zu funktionieren. Allerdings kann es bei günstigeren DS Flashkarten passieren, dass sie durch ein Firmware Update zerstört werden, weil die Updateroutine nicht ordentlich programmiert wurde. Um dieses Risiko nicht einzugehen, wurde die Karte nicht aktualisiert.


4. Kompatibilität

Die Gerätekompatibilität wird vom Hersteller mit 3DS Konsolen bis zur Version 4.1.0.8-6 (vermutlich ist 4.1.0-8 gemeint) und mit DSi Konsolen bis zur Version 1.4.4 angegeben. Ungefähr in dem Rahmen wird sie auch liegen, weil Nintendo mit der Version 4.4.0 weitere Checks eingebaut hat, die diese Karte sehr sicher nicht umgehen kann. Mit einer Custom Firmware auf der DSi oder 3DS Konsole kann die Flashkarte auch mit der aktuellen Systemsoftware genutzt werden.
Mit DS und DS Lite Konsolen sollte die Karte uneingeschränkt kompatibel sein. In meinen Tests hat die Karte allerdings nur mit einem 3DS funktioniert. Vermutlich liegt das an den Hardwareproblemen, die bereits unter dem 2. Punkt beschrieben sind.
Die Kompatibilitätsliste zu Spielen und Homebrew fällt bei diesem Review leider etwas kürzer aus. Der Grund dafür ist, dass die Tests wegen der wenigen erfolgreichen Startvorgänge zeitlich sehr umfangreich sind. Es hat sich jedoch das Bild ergeben, dass die meisten neueren Spiele mit Anti Piracy Maßnahmen (Pokémon Schwarze Edition 2) oder ungewöhnlicher Hardware (z.B. Warioware D.I.Y., das auf dem NAND-Chip speichert) nicht kompatibel sind. Die meisten Homebrew Apps sollten mit der Karte laufen, solange sie für Dateien nur FAT mit DLDI und kein NitroFS/ARGV nutzen. Für eine bessere Kompatibilität könnte es sich lohnen, das alternative YSMenu-Menü zu verwenden. In diesem Review wird jedoch die Kompatibilität mit dem originalen Menü getestet.

DS Spiele

- Asterix Brain Trainer: Keine Probleme
- Fastfood Panic: Keine Probleme
- Lego Fluch der Karibik: Keine Probleme
- Lego Rockband: Keine Probleme
- Metroid Prime Pinball: Keine Probleme
- New Super Mario Bros (Wii U VC): 2 weiße Bildschirme
- Prince of Persia The forgotten Sands: Keine Probleme
- Trackmania Turbo: Keine Probleme
- Pokémon Schwarze Edition 2: load rom errorcode=-4
- Warioware D.I.Y.: Freezt bei "Creating SAV"
- Zelda Phantom Hourglass (Wii U VC): 2 weiße Bildschirme

DS Homebrew

- DiagnoSe: Keine Probleme, SRAM Check kommt nicht weiter als Reading SRAM
- DSCraft (FAT): Keine Probleme
- DSCraft (Nitro): 2 weiße Bildschirme
- Eurotunnel: Keine Probleme
- EverlastingTH: Keine Probleme
- Rapid Roll: Keine Probleme
- Scribble Jump: Keine Probleme
- Brick Breaker V1.0: Keine Probleme
- Spider Solitaire: Keine Probleme


5. Fazit

Es dürfte anhand des Reviews klar sein, dass diese Karte in diesem Zustand nicht empfohlen werden kann. Von den Startproblemen abgesehen, die ein No-Go sind, ist die Kompatibilität mit dem offiziellen Menü genau so durchwachsen. Zumindest diese könnte man u.U. verbessern, wenn man anstelle des originalen Menüs YSMenu nutzt. Allerdings gibt es auf dem Markt viele Karten, die bei mehr Händlern verfügbar sind, ein besseres Menü haben und mit den aktuellen Konsolenversionen kompatibel sind. Einen Überblick über meine Empfehlungen gibt es hier.

Positiv:
- Reflektierender Aufkleber sieht gut aus
- Ordentlicher EZ-Flash 3in1 Expansion Pack Support

Negativ:
- Starke Hardware-Probleme
- Keine Stege zwischen den Kontakten
- Sehr einfaches und schlechtes Menü
- Nicht mit aktuellen DSi/3DS Versionen kompatibel
- Kompatibilität zu Spielen durchwachsen
- Unterstützt keine Homebrew Apps, die ARGV nutzen
- Neben Softreset quasi keine Funktionen (Cheats, RTS etc)
- Unklares Branding (andere URL auf Aufkleber)



02 August 2024

"EDGB Pro" Everdrive-Klon für Game Boy Review


1. Überblick

In dem Jahr 2014, 5 Jahre nach seinem ersten Produkt, hat der ukrainische Flashkartenhersteller Krikzz sein erstes Modul für den Game Boy herausgebracht: den Everdrive GB. Die Karten des Herstellers sind wegen der einfachen Drag and Drop Verwendung und guten Kompatibilität beliebt.
Da die Module damals keine ausreichenden Schutzvorkehrungen hatten, wurden sie von chinesischen Herstellern kopiert. So gibt es auf Seiten wie Aliexpress inzwischen eine Vielzahl von Everdrive GB Modulen, die Klone des originalen Everdrives sind. Einer dieser Klone ist der "EDGB Pro", um den es in diesem Review geht.
Inzwischen gibt es von Krikzz eine neue Generation an Game Boy Flashkarten, die preislich nach Funktionsumfang gestaffelt sind. Die Funktionen des "EDGB Pro" sind ungefähr auf dem Niveau der mittleren Stufe, dem Everdrive Game Boy X5. Der teure Everdrive Game Boy X7 hat besondere Funktionen wie eine Echtzeituhr und ein ingame-Menü für Save States. Die günstigere X3 Version hat keine Batterie, um Speicherstände zu halten.
Auch wenn der Preis für die Module aus China günstig, teilweise sogar halb so hoch wie bei den ukrainischen Modulen ist, muss bedacht werden, dass der originale Hersteller bei den Klonen kein Geld bekommt. Moralisch können die Nachbauten deshalb problematisch sein. Außerdem kann es sein, dass gebrauchte oder günstigere Komponenten verbaut werden, was die Zuverlässigkeit und Funktionalität einschränken kann.
Ich habe den "EDGB Pro" von eigenem Geld bei Aliexpress gekauft.

Offizielle Funktionen:
  • Eingebettete Taste zum Zurücksetzen
  • Super energiesparende Version
  • Neuer schwarzer Chip, verbesserte Performance, schnellerer Spielstart (in anderen Listen ist es ein neuer lilaner Chip)


2. Qualität der Hardware

Da die Karte nicht in einer richtigen Verpackung, sondern nur in einer Plastikschale kommt, kann in diesem Fall keine Verpackung bewertet werden. Die Plastikschale dürfte die Karte ausreichend vor Kratzern schützen.

Da es die Karten von unterschiedlichen Anbietern gibt, lässt sich je nach Anbieter eine Farbe der Hülle und ein Aufkleber auswählen. Ich habe mich für eine blaue Hülle mit einem schwarz-blauen Aufkleber entschieden.
Die Hülle ähnelt einem Game Boy Color Spiel. Allerdings steht anstelle des Logos über dem Aufkleber nur der Text "GAME". Außerdem hat die Cartridge an der oberen Seite eine Aussparung für eine MicroSD Karte und außerdem gibt es an einer Ecke eine Aussparung, um die Karte in einem Game Boy zu sichern. Das ist sinnvoll, weil die Flashkarte sowohl mit "alten" Game Boy Konsolen, als auch mit Game Boy Color Geräten kompatibel ist.
An der Oberseite der Karte gibt es eine relativ helle grüne LED, die leuchtet, wenn die Flashkarte auf die SD Karte zugreift. Sie lässt sich nicht ausschalten.
In der Mitte der Karte gibt es eine schwarze Kreuz-Schraube. Nach zweimaligem Lösen war die Schraube bereits sehr ausgenudelt. Wenn diese gelöst wird, lässt sich die Plastikschale auseinanderschieben, um an das Innere der Karte zu gelangen.

An der Oberseite der schwarzen Platine kann man die 3V "CR1220" Batterie für den Speicherstand sowie den Schacht für MicroSD Speicherkarten sehen. Rechts neben dem Schacht ist außerdem die LED, die beim SD Zugriff leuchtet/blinkt. Mittig unter den beiden Komponenten ist ein Schalter, der gedrückt wird, wenn man die Karte im zusammengebauten Zustand drückt. Damit kann man gerade laufende Spiele direkt in das Menü der Flashkarte verlassen, ohne die Konsole neu zu starten.
Unter der Batterie gibt es einen "Altera Max II EPM240T100C5 N" CPLD, der die Logik enthält, um Befehle zwischen dem Game Boy und den anderen Bausteinen auf der Karte sowie zur MicroSD Karte zu übersetzen. Rechts daneben gibt es einen "ST M29W640FT" FLASH Speicher mit 64Mbit/8MB Speicherplatz, in den das aktuell ausgewählte Spiel geladen wird. Dank der 8MB Speicher sollte jedes offiziell erschienene Game Boy und Game Boy Color Spiele in den Speicherplatz passen. Aus irgend einem Grund wurde mit einem weißen Stift "H9" auf den Chip geschrieben.
Rechts neben dem FLASH Speicher gibt es einen "BSI BS62LV1024STI-70 CMOS" SRAM Speicherchip mit 128K, in dem die Speicherstände der Spiele gehalten werden. Er wird dauerhaft durch die Batterie mit Strom versorgt und beim Wechsel des aktuell geladenen Spiels wird der Inhalt des SRAMs auf die SD Karte kopiert. So geht der Spielstand nicht verloren, wenn ein neues Spiel in die Karte geladen wird.
Zwischen den Kontakten zur Game Boy Konsole und den restlichen Chips gibt es zwei LVC162245A Bus Transceiver. Vermutlich werden sie für die "Übersetzung" der Spannung der Signale zwischen 3.3V, die z.B. der FLASH Speicher nutzt, und den 5V, die der Game Boy nutzt, verwendet. Außerdem könnten sie als Puffer für einen Taktzyklus genutzt werden.
Auf der Rückseite der Cartridge steht in weißer Schrift "GAME BOY PRO MAX. One Press To Menu. Low Power Consumption. Copyright (c) 2024 All Rights Reserved". Ebenso gibt es in goldener Schrift an der unteren Seite den Text "GAME BOY PRO MAX" mit einem CE-Symbol. Aufgrund der Jahresangabe von 2024 scheint die Karte relativ aktuell zu sein. Die Angabe, dass die Karte wenig Energie benötigt, lässt sich mit dem für dieses Review zur Verfügung stehenden Equipment leider nicht testen.


3. Bedienung

Da es sich bei diesem Modul um einen Klon handelt, sollte das originale Everdrive Betriebssystem AUF KEINEN FALL mit der Karte genutzt werden. Nach dem Kauf sollte direkt bei dem Händler nach den nötigen Dateien gefragt werden. Alternativ gibt es häufig eine MicroSD Speicherkarte im Lieferumfang, die das richtige Menü enthält. Dieses sollte, bevor die Karte ausprobiert wird, sofort auf einem zuverlässigen Speichermedium (z.B. einer Computer-Festplatte) gesichert werden. So lässt sich die Flashkarte mit einer anderen Speicherkarte nutzen, wenn der mitgelieferte Speicher kaputt geht. Das ist durchaus möglich, weil bei den im Paket verkauften Modulen meist sehr günstige MicroSD Karten enthalten sind.
Das Menü befindet sich in dem "EDGB" Ordner auf der Speicherkarte. Man kann eine Kopie des gesamten "EDGB" Ordners erstellen.
Für dieses Review wurde eine eigene SD Karte mit dem "EDGB" Ordner der mitgelieferten Speicherkarte genutzt. Eigene Spiele und Homebrew Apps können als .gb oder .gbc-Datei direkt auf die SD Karte kopiert werden. Vorheriges Patchen o.ä. ist nicht nötig.

Menü

Das Menülayout ist bei fast allen Everdrive Karten ähnlich. Auf dem Bildschirm wird eine Liste mit Dateien und Ordnern angezeigt. Mit der A-Taste lassen sich Dateien laden, Ordner öffnen und mit der B-Taste gelangt man in den übergeordneten Ordner. Die Tastenbelegung lässt sich im Menü tauschen, sodass die B-Taste Ordner öffnet.
Wenn ein Verzeichnis mehr als 12 Dateien enthält, können mit der linken und der rechten Steuerkreuztaste die "Seiten" durchgetauscht werden. Geht man von dem untersten Spiel auf der "Seite" nach unten, landet man beim obersten Spiel der Seite.
Wählt man ein Game Boy oder Game Boy Color Spiel mit der A-Taste aus, gibt es ein Dateimenü. Mit der Option "Load Only" wird das ausgewählte Spiel in den FLASH-Speicher der Flashkarte geladen, sodass es von dort gestartet werden kann. Mit "Load And Start" wird es direkt nach dem Laden gestartet. Solange ein Spiel bereits geladen wurde und aktuell in der Karte gespeichert ist, kann es durch Drücken der START-Taste sofort gestartet werden. Es muss nicht erst neu in den Speicher geladen werden.
Diese Game Boy Flashkarte funktioniert etwas anders, als man es z.B. von Nintendo DS Flashkarten kennt. Spiele werden nicht direkt von der MicroSD Speicherkarte geladen/ gestartet, sondern erst in einen Speicher, der in die Flashkarte eingebaut ist, geladen. In diesem Fall hat das Laden eines 4MB großen Spiels bis zu 57 Sekunden gedauert. Die meisten Game Boy Spiele haben eine niedrigere Dateigröße und werden deshalb deutlich schneller geladen.
Das erstmalige Laden der Spiele ist nötig, weil der Game Boy kaum eingebauten Zwischenspeicher (RAM) hat und der Speicherzugriff auf die Game Boy Spiele deshalb sehr schnell sein muss. Häufig werden in Spielen die benötigten Dateien direkt von der Karte "gestreamt". Mit dem für originale Spiele genutzten Mask-ROM ist das kein Problem, aber eine MicroSD Speicherkarte ist zu langsam dafür.
Das geladene Spiel bleibt so lange auf der Karte gespeichert, bis es durch ein neues Spiel ersetzt wird. Das gilt auch zwischen Neustarts. Ebenso wird der Inhalt des SRAM Speichers für Speicherstände der Spiele nur auf die MicroSD Karte kopiert, wenn ein neues Spiel geladen wird. Da eine Batterie zum Speichern genutzt wird, ist es möglich, dass der Speicherstand verloren geht, wenn die Batterie leer ist.
Wenn man die Karte, während ein Spiel läuft, zusammendrückt, gelangt man zurück in das Menü der Karte.
Die Flashkarte ist nicht nur mit Game Boy Color Konsolen, sondern auch mit originalen Game Boy Konsolen kompatibel. Natürlich lassen sich Game Boy Color Spiele nicht mit einem originalen Game Boy abspielen. Sie können zwar in den Speicher geladen werden, aber nach dem Starten zeigen die Spiele einen Fehler an. Leider gibt es keine Möglichkeit, die Spiele wie ein originales Game Boy Spiel zu starten, wenn die Flashkarte in einem Game Boy Color genutzt wird. So könnten beispielsweise die unterschiedlichen Spieleversionen einfacher verglichen werden.

Einstellungen

Die Einstellungsmöglichkeiten der Karte werden mit Druck auf die SELECT-Taste offenbart. Neben den normalen Einstellungen gibt es die Möglichkeit Cheats zu erstellen, Informationen über das Gerät und Informationen über den Hersteller anzuzeigen.
Die ersten Optionen in dem gleichnamigen Menü betreffen das Spiel, das gerade geladen ist. Es lassen sich Mapper (ROM, MBC1, MBC2, MBC3 und MBC5), ROM Größe (64K, 128K, 256K, 512K, 1M, 2M, 4M, 8M), RAM Größe (0, 8K, 16K, 32K) und die Art des RAMs (Save RAM) auswählen. Diese Werte sind normalerweise direkt richtig eingestellt und sollten nur bei Kompatibilitätsproblemen geändert werden.
Mit der untersten Option lassen sich die A und B Taste im Menü der Flashkarte tauschen. In den Spielen sind die Tasten allerdings nicht getauscht.
Mit der Cheat-Option können Cheats auf das aktuell geladene Spiel angewandt werden. Sie sind in dem GameGenie Format und werden als hexadezimale Werte eingegeben.
System information CPLD Version: 1 BIOS Version: 1 OS Version: 4  ASM Date: 16.12.2016
Mit "Device Info" lassen sich Informationen zu der Karte und zu dem Menü anzeigen. Ob diese bei der unoffiziellen Version des Menüs tatsächlich stimmen, ist schwierig zu beurteilen. Es kann sein, dass in neueren OS Versionen von Krikzz Fehler beheben wurden, die in einer älteren Version noch existieren. Trotzdem sollten die Klone nur mit dem mitegelieferten Menü genutzt werden.
Unter "About" gibt es Hinweise zu dem Entwickler des originalen Menüs und außerdem eine Liste mit der Menüsteuerung.


4. Kompatibilität

Die Flashkarte wurde mit den Game Boy, Game Boy Color und Super Game Boy Cores des Analogue Pockets getestet und es gab keine Probleme. Alle getesteten offiziellen Spiele und selbst die Super Game Boy Version von Space Invaders haben problemlos funktioniert - von falschen Farben nach einem Soft Reset im Super Game Boy Modus abgesehen.
Mit dem in die Karte eingebauten Speicher und den unterschiedlichen Mappern, die mit der Karte funktionieren, sollten die meisten offiziellen Spiele unterstützt werden. Der originale Game Boy Everdrive sowie der Everdrive X5 enthalten genau so viel Speicher und unterstützen keine weiteren Mapper. Die Kompatibilität dürfte bei den offiziellen Produkten folglich ähnlich aussehen. Die in Europa und der US-Region erschienenen Spiele nutzen maximal die Hälfte des FLASH-Speicherplatzes, den die Karte bietet.
Hardware, die in der Cartridge nicht verbaut ist, wie eine Echtzeituhr (RTC) oder Rumble Motoren, kann natürlich nicht genutzt werden. Das gleiche gilt für die Verbindungsoption mit Pokémon Stadium, da die Karte der Konsole gegenüber erst das Menü startet und nicht das geladene Spiel. Spiele wie unlizensierte Multispiele von SACHEN und Kopien von Nintendo Power Cartridges, die ungewöhnliche Mapper nutzen, gehen ebenso nicht. Die einzelnen Spiele, die in der Nintendo Power Cartridge zusammengefasst sind, gehen wiederrum schon.

Spiele

- Aladdin (MBC1B): Keine Probleme
- Conker's Pocket Tales (MBC5): Keine Probleme
- Gargoyle's Quest (MBC1B): Keine Probleme
- Harvest Moon (MBC3): Echtzeituhr funktioniert nicht, sonst keine Probleme
- Kirby's Pinball Land (MBC2A): Keine Probleme
- Legend of the River King 2 (MBC5): Kein Rumble, sonst keine Probleme
- LEGO Island 2 - The Brickster's Revenge (MBC5): Keine Probleme
- Nintendo Power Cartridge: Weißer Bildschirm wenn Spiel ausgewählt ist
- Pinball - Revenge of the 'Gator (MBC1): Keine Probleme
- Pokémon Pinball (MBC5): Kein Rumble, sonst keine Probleme
- Pokémon rote Edition (MBC3A): Keine Probleme
- Pokémon silberne Edition (MBC3B): Uhr läuft nur während Spielzeit voran, sonst keine Probleme
- Prince of Persia (MBC5): Keine Probleme
- Probotector (MBC1): Keine Probleme
- Quarth (MBC1): Keine Probleme
- SACHEN 4B-006 (Sachen): Spiele starten nicht
- Shantae (MBC5): Keine Probleme
- Space Invaders (MBC1) im Super Gameboy: Keine Probleme
- Tarzan (MBC5): Keine Probleme
- Tetris (nur ROM): Keine Probleme
- Trip World (MBC1): Keine Probleme
- V-Rally - Championship Edition (MBC1B): Keine Probleme

Homebrew

- Dungeon Escape GB: Keine Probleme
- GBVideoPlayer (mit 8MB ROM): Keine Probleme
- Grimace's Birthday: Keine Probleme
- Gunman Clive: Keine Probleme
- Hime's Quest: Keine Probleme
- Pandora's Blocks: Keine Probleme
- Silver Falls Galaxy Bound Curse: "Glitch" zwischen Dialogboxen vielleicht etwas sichtbarer, sonst keine Probleme
- Soup Raiders: Jailbreak: Keine Probleme
- Tobu Tobu Girl Deluxe: Keine Probleme
- µCity: Keine Probleme


5. Fazit

Die EDGB Pro Flashkarte ist eine durchaus potente Option für Game Boy und Game Boy Color Systeme. Durch die Größe der enthaltenen Speicher und die unterstützten Mapper dürften fast alle relevanten Spiele unterstützt werden. Dazu kommen Funktionen wie Cheats und Softreset. Neben der guten Kompatibilität hat die Karte einen kaum von der Konkurrenz schlagbaren Preis von in meinem Fall unter 25€. Auf der anderen Seite verdient natürlich der originale Entwickler des Moduls nichts, weil es sich lediglich um einen Everdrive Klon handelt.
Wenn man ungewöhnlichere Spiele spielen möchte oder ein Spiel, welches zusätzliche Hardware nutzt, sollte man eher zu Modulen für einzelne Spiele oder den Everdrive GB X7 greifen.

Positiv
- Sehr einfach zu benutzen
- Guter Preis
- Kompatibel mit Game Boy, Game Boy Color und Super Game Boy
- Unterstützt MicroSD und MicroSDHC Speicherkarten
- Unterstützt GameGenie-Cheats
- Unterstützt die meisten Spiele und Homebrew (ROM, MBC1, MBC2, MBC3 und MBC5)

Negativ
- Grüne LED nicht konfigurierbar
- Nutzt SRAM Speicher mit Batterie
- Laden von Spielen kann eine Minute dauern
- Ungewöhnlichere Mapper nicht unterstützt
- Keine RTC und kein Rumble
- Sortierung nach "zuletzt hinzugefügt" und nicht alphabetisch
- Klon, der originalen Entwickler nicht unterstützt
- Kein Hersteller bekannt

R4i SDHC V2.10T Review (r4sdhc.com)

Struktur: 1. Überblick (mit offiziellen Funktionen) 2. Packung und Inhalt 3. Qualität der Karte 4. Installation und Benutzung 5. Kompatibili...