28 August 2018

R4S Dongle Review (r4i-sdhc.com)

Struktur:
1. Überblick (mit offiziellen Funktionen)
2. Packung und Inhalt
3. Qualität des Produktes
4. Installation und Benutzung
5. Kompatibilität
6. Schlussergebnis

1. Überblick

Nachdem das Team Xecuter einen USB Dongle zum Ausführen einer Custom Firmware auf Nintendo Switch Konsolen herausgebracht hat war es nur eine Frage der Zeit, bis weitere Größen in der Szene folgen. Dadurch, dass seit Juli 2018 immer mehr gepatchte Konsolen verkauft werden, auf denen der Exploit nicht mehr funktioniert, ist es höchste Zeit derartige Produkte auf den Markt zu bringen. Das tut jetzt auch das r4i-sdhc.com Team, welches seit vielen Jahren für ihre Mainstream-DS Flashkarten mit Zeitbombe bekannt ist. Im Gegensatz zum SX Pro gibt es hier allerdings keine eigene Custom Firmware. Es werden mehrere Dateipakete mit CFWs aus der Community angeboten und der Dongle erlaubt es die Payload zu ändern sodass man auch z.B. das SX OS damit starten kann.
Diese USB Dongles sind nicht unbedingt nötig. Man kann auch ein Handy oder einen Computer verwenden um die Arbeit zu übernehmen. Allerdings muss man dann immer ein Kabel mitnehmen und ein kleiner Dongle ist insbesondere in der Öffentlichkeit deutlich weniger auffällig als es mit einem Handy der Fall wäre.
Der Artikel wurde mir freundlicherweise vom r4i-sdhc.com Team als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt - vielen Dank dafür.

Offizielle Funktionen (von der Rückseite der Verpackung, frei aus dem Englischen übersetzt):
- Offener Quellcode
- Funktioniert auf jeder Firmware aus jeder Region
- Einfach benutzbarer Dongle um einen Homebrew Loader zu starten oder eine Custom Firmware inklusive SX OS
- Einfach die Payloads zu aktualisieren
- Enthält USB Dongle und Payloads sind kostenlos herunterladbar
- Kein Löten notwendig
- Garantie bleibt erhalten
- Komplett aktualisierbar indem man einfache Drag- and Drop Operationen verwendet

2. Packung und Inhalt



Wer einen Artikel des Herstellers hat, der kennt die Verpackung: eine rote Box, auf deren Vorderseite das R4(s)-Logo prankt. Darunter steht nicht 3DS sondern DONGLE FOR SWITCH. Auf der, verglichen mit dem Karton von der R4i B9S leicht dunkleren Rückseite, stehen die offiziellen Funktionen und Entsorgungshinweise. Wenn man die Box öffnet kann man eine durchsichtige Einlage aus Plastik herausziehen, die in drei Fächern ein USB A zu MicroUSB Kabel, einen JIG und den Dongle enthält. Das USB Kabel ist relativ dünn, kurz und wird verwendet um den Dongle zu laden und um den Payload zu aktualisieren; mehr dazu später. Der JIG wird an der Switch in die Schiene für den rechten Joy-Con geschoben um Pin 7 und 10, die der Joy Con im gedockten Modus verwendet, zu verbinden. Zusammen mit einer Tastenkombination kann man die Switch dann in den Recovery Mode starten. Als letztes befindet sich in der Packung der Dongle, den man in den USB C Anschluss der Switch steckt. Wenn die Switch sich im Hauptmenü befindet kann der Dongle auch durch sie aufgeladen werden. Im Recovery Mode kann er den Payload übertragen, durch den man z.B. eine Custom Firmware auf der Switch starten kann.

3. Qualität des Produktes


Auf der Rückseite des matten schwarzen JIGs befinden sich einige Pfeile die zeigen in welcher Orientation der Dongle in die Konsole geschoben werden muss. Die Kontakte sind sehr dünn und scheinen biegbar zu sein - für die Pins mit denen er verbunden werden soll deutlich besser als die Meisten anderen verkauften JIGs. Direkt über den Kontakten ist das R4S Logo herausgehoben. Außerdem hat er eine zylinderförmige Aussparung anhand der man ihn z.B. an einem Schlüsselanhänger befestigen kann.

Das Herzstück, also der Dongle, ist auch aus mattem schwarzen Plastik und aufgrund des Akkus etwas größer als der SX Pro. Auf der Vorderseite kann man das R4S Logo, eine Aussparung für eine zweifarbige LED und eine Taste sehen. Wenn man es zusammendrückt merkt man, dass es leicht nachgibt. Dementsprechend hätte die Hülle etwas dicker sein können. Die Oberseite bietet einen USB C Anschluss, den man direkt in die Switch stecken kann. Die gegenüberliegende Seite, also die untere, hat eine Aussparung mit einem Micro USB Anschluss. Hier kann man das mitgelieferte USB Kabel reinstecken. Die restlichen Seiten bieten keine weiteren Details.


Durch vorsichtiges Ziehen an dem Schlitz, der über die Seiten des Dongles verläuft, kann man ihn öffnen. Dabei sollte man allerdings sehr vorsichtig sein, da er durch vier dünne Plastikpins zusammengehalten wird, die unter stärkerer Belastung schnell brechen könnten. Auf der Oberseite der schwarzen Leiterplatte kann man einen IC ohne Markierung sehen. Außerdem gibt es eine Menge Transistoren, Widerstände, Dioden und Kondensatoren. Die auf dem linken Bild gold schimmernde Oberfläche gehört zu dem Schalter. Außerdem steht auf meinem Exemplar in weißer Schrift "S2-V1".
Auf der Rückseite fällt eigentlich nur ein kleiner Akku auf, der per Hand auf die Platine gelötet wurde. Befestigt ist er durch ein Stück doppelseitiges Klebeband. Die Kontakte auf Akkuseite sind mit isolierendem Klebeband abgedeckt. Auf der Energiequelle ist die Aufschrift "CL 401230 3.7V 120mAh".

4. Installation und Benutzung

Da die hier verwendeten Custom Firmwares frei verfügbar sind und nicht von r4i-sdhc.com stammen werde ich nur auf die Schritte eingehen die man direkt mit dem Dongle in Verbindung stehen, es wird also keine Anleitung für die Custom Firmwares selbst geben. Sowohl für ReiNX, als auch für Atmosphère werden Anleitungen und fertige Downloadpakete die man nur noch auf die SD Karte entpacken muss angeboten. Bei Atomsphère gibt es einen eigenen Startbildschirm mit dem Logo des Dongles, das man auf dem Bild sehen kann.

Der erste Schritt

Nachdem alle Dateien auf die Speicherkarte kopiert wurden muss der Dongle ggf. umgeflasht werden (mehr dazu später). Danach kann man die Switch ausschalten, den rechten Joy Con durch den JIG ersetzen, den RCM Dongle in den USB C Anschluss der Konsole stecken und die Konsole durch Halten von der Lautstärke + Taste und der Starttaste anschalten. Jetzt sollte die gewünschte Custom Firmware ausgeführt werden. Standartmäßig ist der Dongle für die Atmosphère CFW und Hekate geflasht, wenn man diese starten möchte ist also kein erneutes Flashen notwendig. Da das Team vollständig quelloffene Custom Firmwares aus der Community verwendet ist keine Aktivierung einer Lizenz notwendig. Allerdings müssen .XCI-Dateien vor der Verwendung konvertiert werden. Im Gegensatz zur R4i B9S vom gleichen Hersteller hat das Atmosphère Bundle übrigens keine "Zeitbombe". Man kann sie Problemlos mit zukünftigen Daten verwenden.

Laden des Dongles
Wenn der Dongle nicht mehr funktioniert kann es daran liegen, dass der Akku leer ist. Es gibt zwei Möglichkeiten, den Dongle zu laden. Man kann ihn entweder in eine eingeschaltete Switch Konsole oder über das mitgelieferte USB Kabel in den Computer stecken. Beim Laden leuchtet die rote LED auf.

Payload verändern
Das Team bietet Bootmöglichkeiten für ReiNX, Atmosphère, Hekate und das SX OS von Team Xecuter an. Linux bzw. Lakka lässt sich nur über den Chainloader von Hekate starten.
Zum Ändern der Payload muss man sich zuerst die Zielpayload herunterladen. Eine Auswahl gibt es auf der Seite des Herstellers. Danach kann man den Dongle über das mitgelieferte USB Kabel mit einem Computer verbinden und zwei mal auf die Taste am Dongle drücken. Jetzt sollte der Computer ein neues Laufwerk mit dem Namen R4S finden. Die enthaltene CURRENT.UF2 kann man durch eine neue ersetzen. Sobald dies geschehen ist entfernt sich der Dongle automatisch vom Computer. Ein offizielles Tool zum Konvertieren jedweden Payloads in eine UF2 Datei gibt es leider nicht.
Wenn man trotzdem eigene Payloads verwenden möchte könnte es helfen sich in die Payloads für den Adafruit Trinket einzulesen, da vermutlich die gleichen Payloads verwendet wurden.

5. Kompatibilität

- Atmosphère: Keine Probleme
- ReiNX: Keine Probleme
- SX OS: Keine Probleme

6. Schlussergebnis

Insgesamt handelt es sich um ein gelungenes Produkt, das eine gute Alternative zum SX Pro bietet. Auch wenn eine eigene Custom Firmware ein netter Bonus wäre, so ist es ausreichend die öffentlichen Optionen zu verwenden, insbesondere da das Wechseln des Payloads möglich ist. Es gibt einige günstigere Optionen, die allerdings auch einen deutlich billigeren Eindruck hinterlassen. Um die Custom Firmware Bundles von r4i-sdhc.com verwenden zu können wird der Dongle übrigens nicht zwangsweise benötigt. Man kann auch ein anderes Gerät verwenden welches das Ausführen von Fusée Gelée Payloads unterstützt.

Positiv:
- Guter kontaktschonender JIG
- Gesamtprodukt wirkt professionell
- Einfache Bedienung
- Erlaubt Wechseln des Payloads
- Keine Aktivierung einer Lizenz notwendig
- Fairer Preis (um die 17€)
- Kein Bricking Code oder Zeitbombe

Negativ:
- Funktioniert nicht auf der neusten Switch Hardware Revision; also einer steigenden Zahl von Konsolen, die nach Juni 2018 gekauft wurden
- Unterstützt nur offizielle Payloads
- Unterstützt nicht direkt das Booten von Linux/ Lakka
- Entgegen Werbung nicht vollständig quelloffen (z.B. Hardwareschematik fehlt)

Noch einmal vielen Dank an das r4i-sdhc.com Team für die Bereitstellung der Karte.

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